Beschwerlicher Start des DEG-Marathons
Von
Heilbronn aus fährt eine Straßenbahn bis nach Karlsruhe. Das sind
immerhin rund 80 Kilometer, und für die benötigt die S4 bei 48
Unterwegshaltestellen exakt 124 Minuten. Ein ähnlicher Marathon begann
in Heilbronn auch für die Spieler der Düsseldorfer EG, die dort am
vergangenen Freitag auf dem Weg zur erhofften Deutschen Meisterschaft
in dieser Saison die ersten drei von im günstigsten Falle 74 Spielen
bestritten. Allerdings zeigte sich dabei, dass noch kein Meister vom
Himmel gefallen ist, auch wenn Manager Lance Nethery das Turnier in der
Käthchenstadt nur als lockeren Aufgalopp sah.
"Das
war doch nur für die körperliche Verfassung gut. Hier hätte ich auch
noch spielen können", sagte der 52-Jährige, der sich dann während der
Partie am Sonntag auch mehr mit seinem Freund Doug Mason unterhielt,
der in der kommenden Spielzeit die Adler Mannheim trainiert, als dem
Spiel der DEG zuzusehen. Von der hatte Nethery schon am Samstag so gut
wie nichts gesehen. Bei 31 Grad Schwüle und einem Sommergewitter machte
sich dichter Nebel in der Arena am Neckar breit. Nicht nur dabei fehlte
dem Team von Trainer Harold Kreis (Foto www.cashfoto.de) der Durchblick. "Wir waren sicher
noch nicht konsequent genug", sagte Kreis, der sich aber keine großen
Sorgen macht.
Zu
einer richtigen Beurteilung taugten die drei Begegnungen wirklich
nicht. So fehlte Rob Collins durch die Ausfälle von Daniel Kreutzer
(reiste wegen einer Privatangelegenheit erst zum Spiel am Sonntag an)
und Patrick Reimer (Muskelfaserriss im Oberschenkel) in der ungewohnten
Angriffsformation mit Ryan Ramsay und Brad Tutschek die bekannte
Durchschlagskraft. "Mit Kreutzer kam sofort mehr Leben hinein", sagte
Trainer Kreis und ergänzte: "Davor war es ja für Collins eine aus der
Not heraus zusammen geflickte Reihe." Eine mit Ryan Ramsay, der die DEG
noch verlassen soll und für den es inzwischen auch Interessenten gibt.
Heißester Kandidat neben Straubing und Hamburg dürfte wohl Ingolstadt
sein, da dort am Wochenende Doug Ast seine Karriere aus
gesundheitlichen Gründen beenden musste.
Erst
am Anfang ihrer Karriere stehen hingegen Thorsten Gries und Jannik
Woidtke. Die beiden Youngster schnupperten in Heilbronn erstmals
Profi-Luft und bekamen ein Lob vom Trainer. "Sie haben gut gekämpft und
sich nicht versteckt." Was über die beiden Zugänge Craig MacDonald und
Mark Murphy nicht unbedingt behauptet werden konnte, aber auch die S4
wird ja erst nach der Ankunft in Karlsruhe auf ihre Verlässlichkeit hin
beurteilt.
Von Thomas Schulz