Berliner Eisbären kehren mit einem 3:2-Sieg aus Prag zurück

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Es war alles andere als ein Sommerhockeymatch, was sich der aktuelle tschechische Champion Sparta Prag mit dem deutschen Meister der Jahre 2005 und 2006 am Dienstagnachmittag vor leider nur spärlich besetzten Rängen lieferte. Mit einem Sieg ihres Teams hatte kaum einer der mit in die „Goldene Stadt“ gereisten 50 Berliner Anhänger ernstlich gerechnet, doch letztlich verließen die Eisbären als durchaus verdienter Sieger das Eis der sichtlich in die Jahre gekommenen T-Mobile Arena. Im Gegensatz zur Begegnung beider Teams vergangene Woche im Wellblechpalast, trat Sparta diesmal nahezu in Bestbesetzung an. Auch NHL-Heimkehrer Petr Nedved stand auf dem Eis. Die Berliner mussten ohne Christoph Gawlik (Grippe), Denis Pederson (Leisten-OP) und Nathan Robinson (Zahn-OP) auskommen.

Von Anfang an ging es munter rauf und runter, beide Mannschaften erarbeiteten sich ohne langes Abtasten eine ganze Reihe guter Einschussgelegenheiten, Prags Torhüter Tomas Duba und der Neuzugang im Kasten der Eisbären Rob Zepp bekamen sogleich reichlich Arbeit. Was die Tschechen jedoch besser beherrschten als ihre Gäste, war das schnellere Umschalten von Abwehr auf Angriff und anders herum. Als die Eisbären zu tief im gegnerischen Drittel standen und den Puck vertändelten, ging Prags Petr Ton allein auf und davon und war nicht mehr regelkonform zu stoppen. Den fälligen Penalty verwandelte der tschechische Nationalstürmer dann sicher zur 1:0 Führung für Sparta. Die Eisbären ließen sich jedoch nicht beirren und hielten an ihrem Stil fest, der, wie in den Jahren zuvor, wohl auch aktuell wieder von ihren offensivstarken Verteidigern geprägt werden wird. So war es kein Zufall, dass Deron Quint zum 1:1 ausglich. Die Antwort der Hausherren folgte jedoch - mit ähnlicher Vorgeschichte wie bei ihrem ersten Treffer - auf dem Fuße: In Unterzahl brachte Michal Sivek Sparta erneut in Führung.

Im Mittelabschnitt führte Sparta dann doch über weite Strecken das Regiment. Erfolgreich im Abschluss waren allerdings die Eisbären durch Andy Roach, der den Puck schlafwandlerisch sicher mit der Rückhand zum 2:2 versenkte. Im letzten Drittel setzten vermehrt wieder die Schützlinge von Eisbären-Coach Don Jacksons offensive Akzente, vergaßen dabei aber weiterhin nicht, das eigene Tor gegen eifrig anrennende Prager zu verteidigen. Und dennoch fand mit Brandon Smith ein dritter Berliner Verteidiger Gelegenheit, Prags Torhüter zu überwinden. Der kanadische Neuzugang versenkte den Puck zum 3:2-Endstand.

Hernach sparte Don Jackson nicht mit Lob für die bemerkenswerte Leistung seiner Mannschaft. „Insbesondere im zweiten Drittel hat mein Team gut gekämpft“, schätzte Jackson ein, „Rob Zepp ließ kaum Abpraller zu und die paar wenigen wurden konsequent weggeräumt. Die Gegentore fielen durch Unkonzentriertheiten in der Vorwärtsbewegung, die wir aber abstellen können. Zepp, aber auch alle anderen haben einen wirklich guten Job gemacht“. (mac/ ovk)


HC Sparta Prag – Eisbären Berlin 2:3 (2:1; 0:1; 0:1)

Tore:
1:0 (04:19)  Ton, P. (Penalty)
1:1 (07:53)  Quint (Hördler/ Beaufait)
2:1 (08:44)  Sivek (Netik) SH
2:2 (32:24)  Roach (Walker)
2:3 (44:56)  Smith (Weiß, A.)
Strafen: 4/ 8
Zuschauer: 700

Sparta: Duba - Ptáček, Jerofejevs, Vykoukal, Hanzlík, Černošek, Nedvěd J., Protivný, Mrázek -Ton, Nedvěd P., Vaic – Netík, Sivek, Melichárek – Dragoun, Langhammer, Štrba – Zelenka, Švagrovský, Hromas


Eisbären: Zepp – Baxman, Draxinger, Hördler, Quint, Roach – Smith, Beaufait, Braun – Busch, Felski, Mueller – Mulock, Oswald, Rankel – Ustorf, Walker, Weiss


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