Berlin zu stark für StraubingStraubing - Berlin 1:4

Bis auf einen handvoll Berliner Chaoten, die vor dem Spiel die Zufahrtswege mit Bengalos einnebelten, war es ein wunderbar stimmungsvolles Halbfinale. Beide Fanlager machten ordentlich Musik im Stadion am Pulverturm und das sogar ohne Häme und Schmähgesänge. Wer von Play-off-Stimmung spricht, meint genau dies!
Das nahm auch Berlins Langzeitverletzter Stefan Ustorf wahr: „Zahlreich unterstützt, laut, solide. So kenne ich die Berliner Fans.“ Auch Straubing Stürmer Carsen Germyn war von der Stimmung angetan: „Auch wenn wir heute verloren haben, die Unterstützung war toll.“
Zum Spiel selbst sagte Ustorf: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, haben aggressiv dagegen gehalten und das Tempo kontrolliert.“ Damit ist eigentlich schon alles gesagt, denn man kann es drehen und wenden wie man will, am Ende trifft Ustorf damit den Nagel auf dem Kopf.
Beide Mannschaften setzten im Laufe der 60 Minuten immer wieder auf körperbetontes Spiel. André Rankel hat es dann aber zu sehr übertrieben und musste das Spiel vorzeitig mit einer Matchstrafe beenden. Damit fehlt er mindestens in Spiel drei der Serie. Eisbären-Coach Don Jackson über die Strafe: „Es ist möglich, dass die Strafe richtig war, bevor ich das Video aber gesehen habe, will ich dazu nicht mehr sagen.“ Doch auch für die Niederbayern gab es große Strafen. René Röthke kassierte seine „Zehner“ für einen Check gegen den Kopf. Nur die Disziplinarstrafe gegen Sebastian Osterloh stammt nicht von einem Foul. Er beschwerte sich zu heftig und musste wegen unsportlichen Verhaltens pausieren.
Straubings Coach Dan Ratushny konnte eine Verbesserung seines Teams erkennen und äußerte sich: „Unsere Mannschaft hat heute besser als in Berlin gespielt. Wir haben mit mehr Druck und mehr Selbstvertrauen gespielt, aber Berlin war in allen Zonen wieder stark, und sie haben ihre Torchancen genutzt.“ Vor allem im Mitteldrittel zeigten die Mannschaften schnelles „Coast-to-Coast-Hockey“, ohne sich lange mit irgendwelchen Spielzügen aufzuhalten, stürmten die Teams von einem Ende des Spielfeldes zum anderen. Die Folge war eine wahre Chancenflut auf beiden Seiten. Vor und in den Torräumen ging es mitunter wild und hitzig zur Sache. Straubings glückloser Stürmer Carsen Germyn: „Berlin ist ein gutes Team. Wir haben alles gegeben und gekämpft. Wir hatten heute auch einige Chancen gehabt, um das Spiel noch zu drehen, ich auch. Aber die Strafen waren ein Problem. Es war ein sehr körperbetontes Spiel, aber wir waren zu undiszipliniert. Berlins Verteidiger waren gut und die Stürmer haben einen harten Forecheck gespielt.“ Doch bei allem Lob über die Berliner Mannschaft hat er einen vergessen, dass holt dann aber Don Jackson per Extralob nach: „Er war heute ein großer Faktor“, gemeint war natürlich Schlussmann Rob Zepp.
Spiel drei der Serie findet am Ostermontag wieder in der Berliner o2 World statt. Dan Ratushny weiß: „Wir haben eine schwere Arbeit vor uns, aber jetzt brauchen wir einen Sieg in Berlin.“ Carsen Germyn meint dazu: „Am Montag müssen wir eine Reaktion zeigen und die Serie wieder nach Hause holen.“ Außerdem rollen geschätzte 1000 Straubinger nach Berlin. „Ich hoffe, wir können ihnen die Reise mit einem Sieg versüßen“, so Germyn weiter. Stefan Ustorf sieht das natürlich vollkommen anders und will den Tigers am Montag das Saison-Aus schenken und hat „natürlich kein Mitleid“, aber über einen Finalgegner will er noch nicht nachdenken. „Das ist zu weit weg, wir müssen erst mal am Montag gewinnen.“
Tore:
0:1 10:23 Darin Olver (Barry Tallackson, Richard Regehr)
0:2 12:01 Constantin Braun (André Rankel, Nicholas Angell) (PP1)
1:2 17:26 René Röthke (Calvin Elfring, Daniel Sparre) (PP1)
1:3 32:34 Jimmy Sharrow (T.J. Mulock, Jens Baxmann)
1:4 56:46 Florian Busch (Frank Hördler, Darin Olver) (PP1)
Strafen: Straubing 14 +10 Röthke +10 Osterloh, Berlin 8 + Matchstrafe Rankel
Schiedsrichter: HSR: Roland Aumüller, Willi Schimm; LR: Christian Höck, Pascal Kretschmer
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