Berlin: Hart erarbeiteter Sieg - St. Jaques ins Krankenhaus
Der Auftakt der ersten Viertelfinalpartie geriet viel versprechend. Frühzeitig gingen die Berliner durch Stefan Ustorf in Führung. Der Kapitän stocherte den Puck im Nachsetzen bei Überzahl zum 1:0 (2. Spielminute) für die Hausherren ins gegnerische Gehäuse. Doch lange währte die Freude am frühen Erfolg nicht. Denn nur wenig später bugsierte für Ingolstadt Ex-Eisbär Christoph Gawlik die Scheibe zum 1:1 (3.) über die Torlinie. In einem weiteren Powerplay für die Eisbären hätte André Rankel sein Team erneut in Führung bringen können. Doch Ingolstadts Tim Hambly gab dem Puck im letzten Moment mit seinem Schläger die rettende Richtungsänderung. Anders auf der Gegenseite: da war eine Strafe gegen Berlins Dominik Bielke gerade abgelaufen, als Wyatt Smith halbhoch zur Gästeführung einnetzte. Erinnerungen an vier Vorrunden-Niederlagen wurden sicher bei vielen im Rund der o2 World wach, als Ingolstadt im Powerplay durch Bob Wren gar auf 3:1 (16.) für die Gäste erhöhte. Doch statt in Schockstarre zu fallen schlugen die Eisbären ihrerseits in Überzahl zurück und verkürzten noch vor der ersten Pause. TJ Mulock überwand Ian Gordon zum 2:3-Anschluss. Dann aber Verwirrung, erschrockene Gesichter, hilflose Gesten Spieler beider Seiten, Betreuer und Eisbären-Mannschaftsarzt Dr. Jens Ziesche plötzlich auf dem Eis. Dort liegt regungslos Ingolstadts Bruno St. Jaques, der offenkundig medizinische Hilfe benötigte. Wie es zu dessen bedenklichen Zustand kam, konnte hernach kaum jemand genau sagen. Kurzzeitig jedenfalls hatte der Verteidiger wohl das Bewusstsein verloren, wurde mit Verdacht auf eine schwere Gehirnerschütterung in ein Berliner Krankhaus gebracht. Bei seinem Weg vom Eis per Trage begleitete St. Jaques der aufmunternde Applaus des Publikums. Vorzeitig ging es nach diesem Vorfall in die Pause.
Aus der starteten die Hausherren besser. In der 24. Minute glich TJ Mulock mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 3:3 aus. Danach hatten die Berliner mehr vom Spiel, prüften Ian Gordon immer häufiger. Und schon schien es, als würden die Eisbären wieder einmal an Gordon verzweifeln. Doch der patzte am 4:3 durch André Rankel (34.), ließ den Puck am kurzen Pfosten über die Torlinie schlüpfen.
Im Schlussdrittel dasselbe Bild, Berlin überwiegend im Vorwärtsgang und mit den qualitativ besseren Chancen. Ausnahmsweise war es dann aber ein Konter auf eigenem Eis, der die Vorentscheidung zugunsten der Eisbären brachte: allein zog Verteidiger Frank Hördler gen Ingolstädter Tor, vernaschte gekonnt Torsteher Ian Gordon und versenkte den Puck zum 5:3 Endstand (49.). Für Hördler ein Karrieremeilenstein: in seinem 414. DEL-Spiel erzielte er seinen 100. Scorerpunkt.
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