Berlin: Grizzlys können Eisbären ärgern, aber nicht besiegen
Eisbären: Der Heimnimbus ist dahinZwei Tage nach ihrer peinlichen Vorstellung bei den Hamburg Freezers (1:6) stand für die Hauptstädter gegen die Grizzly Adams Wolfsburg Wiedergutmachung auf dem Programm. Die Eisbären gewannen ihr Heimmatch vor 13.500 Zuschauern mit 6:4 (1:0; 3:2; 2:2). Neben ihren Dauerverletzten (Brandon Smith, Matt McIlvane) mussten sie dabei zusätzlich auf die Stammkräfte Frank Hördler und André Rankel (beide Virusinfekt), sowie Daniel Weiß (u20-WM) verzichten.
Fehlte es der Eisfläche in der o2 World zu Beginn noch an der nötigen Ausleuchtung, weshalb das Spiel kurzzeitig unterbrochen werden musste, mangelte es danach beiden Teams trotz nun optimaler Lichtverhältnisse zunächst weiter an einer klaren Linie. Die Eisbären ließen sich dennoch nicht abhalten, durch Nathan Robinson (7. Spielminute) nach zweimaligem Nachsetzen mit 1:0 in Führung zu gehen. In der 13. Spielminute traf Florian Busch mit einem krachenden Schuss dann leider nur den linken Torpfosten. Dafür aber, eine Unterzahlsituation gegen Ende des ersten Abschnitts – Deron Quint saß eine Strafzeit ab - unbeschadet überstanden zu haben, konnten sich die Eisbären bei Glücksgöttin Fortuna bzw. den Gästen selbst bedanken, die bei einem Mann mehr auf dem Eis gleich mehrere klarste Einschusschancen kläglich vergaben. Wäre es mit einem unentschiedenen Zwischenstand oder einer Gästeführung in die erste Pause gegangen, die Berliner hätten sich nicht großartig beschweren dürfen.
Die neuerliche Chance den Ausgleich zu erzielen, bot sich den Wolfsburgern in einem weiteren Powerplay im Mittelabschnitt. Doch Grizzly-Kapitän Timothy Regan vergab die beste Möglichkeit in der 27. Spielminute freistehend vor Eisbären-Torsteher Rob Zepp. Danach waren die Hausherren an der Reihe, ihre Fähigkeiten in numerischer Überlegenheit zu präsentieren. Blieb einem Schuss Deron Quints durch das Schlägerblatt eines Gegenspielers noch das Überschreiten der Torlinie verwährt, spitzelte Kollege Alexander Weiß die Hartgummischeibe kurz danach dann doch zum 2:0 (28.) in die Maschen. In der 33. Spielminute indes kombinierten sich die Wolfsburger sehenswert vors Tor der Eisbären und Christoph Höhenleitner schloss aus Nahdistanz unhaltbar zum 2:1 Anschluss ab. Zu nah aufkommen lassen wollten die Eisbären die Grizzly Adams aber nicht. Das 3:1 (35.) durch Tyson Mulock stellte den alten Abstand wieder her. Stefan Ustorf schraubte mit seinem Treffer– übrigens sein 350. DEL-Scorerpunkt – den Zwischenstand dann gar auf 4:1 (40.). An beiden Treffern war als Vorlagengeber Sven Felski beteiligt, der somit die Marke von 450 Punkten knackte. Knacken ließen es auch die Gäste vor der zweiten Pause noch einmal: einen kräftigen Schlagschuss fälschte Ken Magowan zum 4:2 ab.
Denis Pederson ließ gleich zu Beginn des Schlussdrittels die Hausherren auf 5:2 (42.) enteilen. Wurde das Powerplayspiel der Hauptstädter zuletzt mangels Effizienz häufiger zu Recht kritisiert, polierten sie ihre Statistik am Sonntagnachmittag allerdings ordentlich auf. Sowohl Pedersons, als auch später das zweite Tor Nathan Robinsons zum 6:2 (54.) fiel in Berliner Überzahl. Die Eisbären freuten sich jedoch etwas zu lange, denn quasi im Gegenzug brachte Andreas Morczinietz die Wolfsburger auf 6:3 heran. In der Schlussphase wurde es plötzlich noch mal richtig eng, da Mike Green im Powerplay auch noch der vierte Gästetreffer gelang. Mehr ließen die Eisbären, die trotz des Sieges gerade in der Defensive nicht sehr gefestigt wirkten, aber dann doch nicht mehr zu. – Schon am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) stehen die Eisbären wieder auf dem Eis der o2 World, wo sie auf die krisengeschüttelten Kölner Haie treffen. Kaum Zeit für Chefcoach Don Jackson, im Training am Abstellen von Fehlern zu arbeiten. (mac/nst)
Eisbären Berlin – Grizzly Adams Wolfsburg 6:4 (1:0; 3:2; 2:2)
Tore: 1:0 (07:27) Robinson – Ustorf/Beaufait; 2:0 (27:58) Weiß – Roach/Robinson PP1; 2:1 (32:57) Höhenleitner – Regan/Green; 3:1 (34:23) Mulock – Weiß/Felski; 4:1 (38:24) Ustorf – Beaufait/Felski PP1; 4:2 (39:51) Magowan – Alavaara/Milley PP1; 5:2 (41:15) Pederson – Walker/Quint PP1; 6:2 (53:21) Robinson – Beaufait/Quint PP1; 6:3 (54:00) Morczinietz – Furchner/Ulmer; 6:4 (58:24) Green – Ulmer/Alavaara PP1
Schiedsrichter: Rick Looker
Strafen: 18/18
Zuschauer: 13.500