Berlin: Eisbären verlieren Spitzenspiel gegen Mannheim

Eisbären: Der Heimnimbus ist dahinEisbären: Der Heimnimbus ist dahin
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In der o2 World kam es am Sonntagnachmittag vor 13.200 Zuschauern zwischen den Eisbären Berlin und den Adlern aus Mannheim zum DEL-Spitzenduell , das die Hausherren denkbar knapp mit 2:3 (0:1; 1:0; 1:1; 0:1) nach Penaltyschießen verloren. Fans und Zuschauer kamen in den Genuss einer sportlich sehr anspruchsvollen Partie.  

Es maßen dabei mit den Hauptstädtern das torhungrigste (bisher 108 Treffer) und mit den Adlern das defensivstärkste Team (nur 58 Gegentore) der Liga ihre Kräfte. Nach einer kurzen Phase des Abtastens nahm die Partie allerdings deutlich Fahrt auf. Auch bedingt durch einige Strafzeiten auf beiden Seiten. Die Torhüter, Fred Brathwaite aufseiten der Mannheimer und Eisbären-Goalie Rob Zepp rückten nun zunehmend in den Mittelpunkt des Geschehens. Als Eisbär Sven Felski kurz vor Ende des ersten Abschnitts auf der Strafbank schmorte, fanden die Adler nach Vorlage von René Corbet durch Jason King endlich eine Lücke und gingen mit 1:0 in Führung (20. Spielminute). Sünder Felski hatte wenig zuvor seinerseits die Möglichkeit seine Farben in Front zu bringen, doch sein Schuss zischte knapp links am Adler-Gehäuse vorbei. Eisbären-Verteidiger Deron Quint meinte in der Drittelpause: „Wir haben zu viele Strafen genommen, darunter auch unglückliche. Wie die gegen Felski, in der wir dann das Gegentor kassierten. So was müssen wir jetzt unbedingt vermeiden. Aber man sieht schon, dass die Adler zu den besten Teams in der Liga gehören.“

Gleich nach Wiederbeginn kassierten die Eisbären in ein und derselben Situation sogar zwei Strafzeiten (Roach und Rankel), überstanden die folgende Unterzahl mit zwei Mann weniger auf dem Eis jedoch schadlos. Nur fehlte es ihnen hernach weiter an der nötigen Zielgenauigkeit, den starken Fred Brathwaite zum Ausgleich zu überwinden. Überhaupt wirkten die Gäste aus der Quadratestadt sehr abgeklärt und leisteten sich nur sehr wenige Fehler. Einen der wenigen nutzte Kapitän Steve Walker im direkten Zusammenspiel mit Florian Busch dann doch zum umjubelten 1:1 (36.). Sehenswert brachte Walker den Puck mit der Rückhand im Netz unter. Hernach ging es auf dem Eis unterhaltsam rauf und runter. Trotz Chancen auf beiden Seiten blieb es zur  zweiten Pause beim ausgeglichenen Zwischenstand.

Im Schlussabschnitt weiter dasselbe Bild: Die Eisbären im Vorwärtsgang unterwegs und mit mehr Chancen, die Adler jederzeit weiter gefährlich auf ihre Kontergelegenheiten lauernd. In einem Powerplay war es dann Richie Regehr, der erst seine Gegenspieler aus Position lockte und bei seinem Treffer zur Berliner 2:1 Führung (50.) letztlich auch noch Adler-Goalie Brathwaite ohne Abwehrchance ließ. Die Adler erhielten ihre Chance wieder auszugleichen in einer fünfminütigen Überzahl, da Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek Eisbären-Stürmer André Rankel mit einer Spieldauerstrafe wegen Kniechecks vorzeitig Duschen schickte. Der Ausgleich gelang den Gästen dann tatsächlich durch Michael Hackert, der die Hartgummischeibe zum 2:2 (56.) über die Linie stocherte. So hieß es noch nach absolvierten sechzig Spielminuten. Die Partie zweier auf Augenhöhe agierender Teams ging in die Verlängerung. Weil auch dort kein Sieger zu finden war, musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Die besorgte Colin Forbes zugunsten der Gäste aus Mannheim.

Teal Fowler, der Mannheims Chefcoach Dave King bei der Pressekonferenz vertrat, sagte nach dem Spiel: „Wir haben ein sehr gutes Spiel, mit viel Einsatzbereitschaft und Intensität von beiden Mannschaften gesehen. Im Penaltyschießen braucht es dann immer auch ein bisschen Glück, das hatten wir.“ Abwarten müssen die Mannheimer noch die abschließende Diagnose bei Prestin Ryan, der nach André Rankels Aktion gestützt vom Eis geführt wurde. „Auf den ersten Blick sah es nicht so gut aus, es handelt sich um eine Knieverletzung“, erklärte Fowler.

Eisbären-Chefcoach Don Jackson resümierte: „Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft verloren. Beide Torhüter, die beiden besten der Liga, waren unglaublich gut. Wir verlieren in dieser Saison aber zu viele Spiele gegen Gegner aus dem ersten Tabellendrittel, das entspricht nicht unseren Ansprüchen und muss sich dringend ändern.“ Die Eisbären, die während des Spiels Verteidiger René Kramer nach einem Check mit Schulterprellung verloren, können der Forderung ihres Trainers schon am kommenden Dienstag nachkommen, wenn die Krefeld Pinguine in der o2 World gastieren. (mac)

 

Eisbären Berlin – Adler Mannheim 2:3 n.P. (0:1; 1:0; 1:1; 0:1)

Tore: 0:1 (19:14) King - Corbet/Methot PP1; 1:1 (15:57) Walker – Busch; 2:1 (49:32) Regehr – Pederson PP1; 2:2 (55:31) Hackert – Jaspers/Sloan PP1; 2:3 (Penalty) Forbes

Schiedsrichter: Daniel Pichaczek

Strafen: 21+10 (Walker) + 20 (Rankel)/ 18 + 10 (Forbes)

Zuschauer: 13.200


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