Berlin: Eisbären erwarten starke Grizzly Adams
Einen Selbstgänger wie bei der o2 World Heimpremiere gegen Augsburg (11:0) erwartet der deutsche Meister gegen die gut in die Saison gestarteten Niedersachsen nicht. „Wolfsburg hat gut eingekauft und die Neulinge scheinen einzuschlagen. Sie haben erst zweimal nicht gepunktet“, gibt sich auch Allrounder Constantin Braun im Vorhinein zurückhaltend. „Spiele wie gegen die Panther lassen sich nicht beliebig wiederholen. Dass die Arena aber wieder genauso voll werden wird, wissen wir ja schon. Hoffentlich auch wieder so laut!“
Nach dem Highlight gegen den Tampa Bay Lightning müssen die Eisbären nun in den Liga-Alltag zurückfinden. „Ich denke, das wird kein Problem“, sagt Constantin Braun, „wenn wir ähnlich heiß wie gegen Tampa auch in das Spiel gegen Wolfsburg gehen.“ Die Augen des gebürtigen Lampertheimers leuchteten noch immer, als das Gespräch auf den vergangenen Sonntag kam. Eisbären-Kapitän Steve Walker (Foto by City-Press) musste dabei noch tatenlos zusehen, als sich seine Kollegen mit den NHL-Cracks maßen, was dem Kanadier doch ziemlich schwer fiel. Am Donnerstag trainierte Walker ohne Einschränkungen mit der Mannschaft und in seiner angestammten Reihe mit Denis Pederson und Nathan Robinson. Trainer Don Jackson will das morgige Training zwar noch abwarten, doch deutet alles auf die unerwartet frühe Rückkehr Steve Walkers hin.
Zurückkehren nach Berlin werden am Nationalfeiertag die beiden ehemaligen Eisbären-Torhüter Oliver Jonas und Daniar Dshunussow, freilich nur für das Gastspiel ihrer Mannschaft in der Hauptstadt. Obwohl Dshunussow statistisch aktuell der drittbeste DEL-Torhüter ist, gibt Wolfsburgs Chefcoach Toni Krinner dem erfahrenen Jonas morgen den Vorzug. „Ich hab mich schon sehr auf dieses Spiel gefreut“, sagt der in Berlin geborene Dshunussow. „Vor über 14.000 Zuschauern in der Heimatstadt aufzulaufen, wäre etwas ganz Besonderes für mich gewesen. Doch die Entscheidung liegt letztlich beim Trainer“, sagt der junge Keeper doch etwas enttäuscht. Jonas, der bei den Grizzlys die etatmäßige Nummer eins geben sollte, fiel bisher jedoch verletzt aus und sieht sich bei seiner Rückkehr ins Team plötzlich in eine Konkurrenzsituation versetzt. Dshunussow hat seine Ansprüche mit guten Leistungen nachdrücklich angemeldet. Wird Jonas kontern können?
Die Verantwortlichen in der Autostadt geben sich vor dem Match gegen die Eisbären optimistisch. Krinners Plan lautet, den Spielfluss der Berliner mit konsequentem Forechecking zu unterbinden und fordert daher von seinen Spielern, stets diszipliniert die Positionen zu halten. „Auch die Eisbären werden nicht alle Heimspiele gewinnen. Ich habe ein gutes Gefühl“, sagte der Trainer der Niedersachsen gegenüber der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ voller Zuversicht. Die Grizzly Adams haben momentan allerdings mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Chefcoach Krinner kann wohl nur mit knapper Not drei komplette Angriffsblöcke gegen die Eisbären aufbieten. Gerade der Ausfall Sebastian Furchners dürfte schwer wiegen, da der Ex-Kölner mit seiner Schnelligkeit und Schussstärke immer für Gefahr vor des Gegners Tor sorgt. Dennoch gibt Manager Charlie Fliegauf die kämpferische Parole aus: „Wir fahren nicht nach Berlin, nur um dabei zu sein!“ (mac)