Bekommt Straubing eine zweite Eisfläche?Entscheidung für die Zukunft

Das Eisstadion in Straubing könnte erweitert werden. Verschiedene Varianten werden diskutiert. (Foto: Heribert Böckl)Das Eisstadion in Straubing könnte erweitert werden. Verschiedene Varianten werden diskutiert. (Foto: Heribert Böckl)
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Als Eissportler hat man es in Straubing nicht leicht, denn neben dem Stadion am Pulverturm gibt es praktisch keine Möglichkeit, um Eissport zu betreiben. Sobald Mitte August das Eis bereitet wird, ist im Stadion Dauerbetrieb. Um 8 Uhr morgens öffnen sich die Pforten und bis 23.30 Uhr abends, oder besser nachts, ist die einzige Eisfläche ausgebucht – täglich! Schulsport, öffentlicher Lauf, der EHC Straubing, die Straubing Tigers, einige Kreisliga- und Hobbymannschaften und jede Menge Eisstückschützen drängen in die Halle. Weitgereiste DEL-Teams weichen für ihr Abschlusstraining schon mal nach Deggendorf oder in andere Städte aus. Auch im Sommer ist die Halle durch diverse Skaterhockeymannschaften gut ausgelastet. Eigentlich gibt es nichts Naheliegenderes, als eine zweite Eisfläche zu bauen. An Vorschlägen mangelt es nicht, denn aktuell werden fünf Varianten im Straubinger Stadtrat diskutiert. Erhard Grundl, seit 2008 für die Grünen im Straubinger Stadtrat, klärt uns über die Varianten auf und gibt seine Einschätzungen ab.

Ein Vorschlag sieht eine Halle in Containerbauweise vor, was mit kosten von etwa drei Millionen veranschlagt wird.

Die Variante von Martin Wackerbauer (CSU) geht von einer rund 750 Meter vom Stadion entfernten, provisorischen Lösung in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle aus. In dieser könne das Stadion von Oktober bis März entlastet werden. Die Kosten würden mit etwa 200.000 Euro pro Jahr zu Buche schlagen. Hierzu meint Grundl: „So wie ich das verstehe, sieht Herr Wackerbauer seinen Vorschlag nicht als Konkurrenz zu den anderen Varianten, sondern als Übergangslösung.“

Ein weiterer Vorschlag der SPD-Fraktion zielt auf den Neubau einer Halle neben der Joseph-von-Fraunhofer-Halle ab. Er knüpft an ein „Messe-Konzept“ von 1990 an. Als Kosten werden vier bis fünf Millionen Euro genannt. Grundl sieht aber nicht nur diese Variante das problematisch: „Wenn wir eine der Lösungen auf dem Volksfestgelände bauen, dann gibt uns der Landkreis kein Geld dazu, weil es einfach eine suboptimale Lösung ist, einen zweiten Standort mit allen Folgekosten aufzumachen. Zum Beispiel braucht man noch eine Zamboni oder auch jemanden der aufsperrt. Man braucht einfach alles doppelt. Auch vom Unterhalt wird das teurer, als wenn man es zusammen baut.“

Dann gibt es eine Variante, die eine neue Halle etwa 100 Meter neben dem jetzigen Stadion vorsieht. Die Halle soll in, beziehungsweise an den Kinseher Berg gebaut werden und über einen Tunnel mit dem Eisstadion verbunden werden. Hierfür werden als kosten 5,5 bis 6 Millionen Euro angegeben. Grundl meint: „Die entscheidende Schwäche ist, dass sie nicht direkt am Eisstadion ist und dadurch viele Synergieeffekte, die alleine dadurch entstehen, wenn man direkt aneinander baut, wegfallen. Zum Beispiel hätte man auch keine gemeinsame Eisbereitung.“

Die Variante, die aber sicher die meisten Unterstützer hat, sieht einen neuen Anbau direkt am Stadion vor. Beinhalten soll dieser nicht nur eine normalgroße Eisfläche, sondern auch eine Sanierung des bestehenden Stadions. Zudem wäre hierbei auch das uralte Straubinger „Toilettenproblem“ gelöst. Erarbeitet wurde das Konzept von Architekt Hannes Süß und dem CSU-Politiker Markus Böhm. Hinter diesem Vorschlag steht auch der EHC Straubing. Dessen Vorstand Erich Schüller stellt auf der Internetpräsenz des Vereins klar: „Für uns kommt nur eine zweite Eisfläche direkt am Stadion infrage.“ Im Straubinger Tagblatt stützt er klar dieses Konzept und sagt:„Selbstverständlich brauchen wir eine Eisfläche, auf der man auch Spiele durchführen kann, sonst sind wir ja wieder so weit, dass wir nichts Halbes und nichts Ganzes haben.“

Hinter dieser Lösung steht auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayer (CSU) und begründet seine Haltung in einem Interview mit Donau TV: „Das hat eine Reihe von Gründen. Die wichtigsten sind einfach ganz praktischer Natur. Es geht darum, möglichst viele Synergieeffekte zu schaffen. Das beginnt bei der Technik, der Bewirtschaftung und den dauerhaften Kosten. Aber es geht auch um die Nutzer.“ Auch Straubings Grüner, Erhard Grundl, kann sich für diese Lösung begeistern und führt im Gespräch aus:„Was an der Lösung am Stadion sehr attraktiv ist, ist, dass diese auch eine Verbesserung des jetzigen Stadions beinhaltet. Mir gefällt das Konzept deshalb, weil man beim ansehen merkt: Hoppla – der ist im Eisstadion, der weiß, was man braucht und wo es Verbesserungen braucht.“ Grundl denkt jedoch über den reinen Hallenbau hinaus: „Die Piste im jetzigen Stadion muss in absehbarer Zeit sowie erneuert werden. Das ist in der ersten Kostenschätzung von fünf Millionen schon enthalten. Außerdem kann man die energetische Situation am Stadion verbessern. Das Eisstadion kostet die Stadt jedes Jahr 550.000 Euro. Durch eine Investition in eine zweite Eisfläche kann man auch dazu beitragen, diese Kosten, wobei es sich dabei um viele Energiekosten handelt, zu reduzieren. Was man auf jeden Fall machen kann, ist, dass man das eigene Warmwasser durch Geothermie gewinnen kann und würde das Stadion damit zum Teil autark machen. Mit diesem Wasser kann man auch die Eisbereitung machen. Man muss sich nichts vormachen, wenn man eine Eisbereitung hat, hat man immer energetischen Aufwand. Aber wenn man das hat, dann sollte man es schon nach modernster Art machen. Ein Kernpunkt ist auch, weg von Ammoniak zu kommen, denn wenn eine neue Eisanlage kommt, die dann für beide Eisflächen ist, dann sollte diese natürlich nicht auf Ammoniakbasis funktionieren.“ Grundl kennt viele Gründe diese Variante zu unterstützen. „Außerdem ist es eine Modulbauweise, heißt also, dass man hier bei Bedarf auch noch erweitern könnte. Daraus würde ein Komplex entstehen, der sicher auch besser für die Investorensuche ist. Denn diese braucht man. Ich glaube nicht, dass Eishockey in Straubing marketingmäßig schon am Ende ist. Ich glaube, da gibt es noch viele Möglichkeiten. Ich denke, Investoren kann man nur gewinnen, wenn man eine vernünftige Lösung hat und keine verstreuten Hallen, die am Anfang vielleicht etwas billiger sind, aber letztendlich doch teurer kommen. Auch die Tigers werden was zahlen müssen, aber man muss ihnen auch Möglichkeiten an die Hand geben. Vielleicht kann man das Stadion so gestalten, dass es VIP-Loungen gibt oder zumindest die Sitzplatzzahl erhöhen.“

Einen festen Zeitplan gibt es jedoch nicht. Allerdings will Grundl gerne Nägel mit Köpfen machen. „Ich möchte schon dass die Entscheidung vor der nächsten Kommunalwahl (Anm. des. Autors 16.März 2014) gefallen ist. Ich weiß nicht, ob es per Stadtratsbeschluss sein muss, da bis dahin nur noch eine Stadtratssitzung ist, aber es muss klar sein, was man will.“

Was bleibt, ist die Frage der Finanzierung. Für Aufsehen sorgte ein Bericht im Straubinger Tagblatt. Diesem war zu entnehmen, das Landrat Alfons Reisinger (CSU) das Projekt im siebenstelligen Bereich unterstützen werde. Doch postwendend distanziert sich dieser von denZahlenin einem Interview mit Donau TV und stellt klar: „Die Stadt ist am Zug. Die Stadt muss sagen, was sie will, und auch, was sie sich leisten kann.“ Wenn das geklärt ist, könne er sich aber eine „angemessene Förderung für die Vereine aus dem Landkreis“ vorstellen. Dazu meint Erhard Grundl:„Damit hat der Landrat vollkommen Recht. Wenn man sich auf eine Lösung geeinigt hat, kann man zum ihm gehen, sagen, was es kostete und sich um eine gemeinsame Finanzierung bemühen. Das wäre ja nicht die erste gemeinsame Unternehmung. Es gibt GmbHs, die sich rein rechtlich außerhalb des Haushaltes Geld akquirieren können. Aus meiner Sicht ist das der richtige Weg, denn nur aus dem Straubinger Haushalt wird man das nicht finanzieren können. Aber man kann deshalb ja nicht sagen, dass man gar nichts macht.“ Zur Frage, wie realistisch Grundl das Projekt den überhaupt sehe, meint dieser: „Schlussendlich wird in Straubing das gemacht, was der Oberbürgermeister sagt. Ich glaube schon, dass der Oberbürgermeister den Plan direkt am Stadion für gut erachtet. Es wäre auch schade, wenn man die Chance, die bestehende Halle auf Vordermann zu bringen, auslassen würde. Die große Frage wird die Finanzierung bleiben.“ Insgesamt muss diese auf drei Beine gestellt werden. Zum einen natürlich die Stadt Straubing, da es sich um einen städtischen Bau handelt, zum anderen der Landkreis Straubing-Bogen, da das Stadion auch von etlichen Landkreisbewohnern und vielen Vereinen aus dem Landkreis genutzt wird. Und zu guter Letzt wird es Investoren geben müssen. Auch für Oberbürgermeister Pannermayr ist das die dringendste Frage. Gegenüber Donau TV sagt er: „Ich denke, der nächste Schritt muss sein, sich auf die Suche zu machen und einen Investor zu finden, der bereit ist, ein Bauprogramm zu klar fixierten Konditionen anzubieten. Da geht es auch darum, mögliche Finanzierungsrisiken auszuschließen.“

Sollte die Suche nach einem oder mehreren Investoren jedoch erfolglos bleiben, kann es auch sein, dass es in Straubing gar keine zweite Eisfläche gibt.


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