Befreiungsschlag der Panther

Das war sicher kein normales DEL-Spiel am Sonntagnachmittag in der Saturn-Arena: Auf der einen Seite die Hausherren, die gerade dabei sind, ihre Mini-Krise zu überwinden. Und auf der anderen die Adler aus Mannheim, immerhin amtierender deutscher Meister, die noch mittendrin sind in ihren Problemen und im Tabellenkeller.
Entsprechend nervös begann die Partie. Nach dem überraschenden 1:0 im Powerplay fingen sich die Ingolstädter als erste. Obwohl stark gehandicapt – mit Boguniecki, Ast und Jörg fehlte immerhin eine komplette Sturmreihe -, zeigten sie danach einige sehenswerte Kombinationen. Dagegen agierten die Adler erschreckend schwach, ohne jegliches Selbstbewusstsein.
Im zweiten Abschnitt ein umgekehrtes Bild: Ingolstadt ließ nach und die Gäste gingen ein wenig überraschend mit 2:1 in Führung. Die einheimischen Fans ahnten Schlimmes, doch ein schwerer Fehler des Mannheimer Neuzuganges McGillis – er hat nicht weniger als 698 NHL-Spiele auf dem Buckel – bescherte den Panthern den Ausgleich. Weitere individuelle Fehler der Adler sorgten dafür, dass die Miene von Adler-Coach Greg Poss immer sauertöpfischer wurde. Dagegen herrschte bei Ingolstadts Fans natürlich Feierstimmung.
Am Ende hieß es 6:3 für die Panther, und dieser Sieg war auch in der Höhe verdient. Die Hausherren kämpften und spielten, mit Ausnahme des zweiten Drittels, wie in ihren besten Tagen.
Manager Stefan Wagner sah in den letzten vier Siegen einen „Befreiungsschlag“ seiner Mannschaft. „Im Gegensatz zur Presse und zu manchen Fans haben wir trotz der schwierigen Situation immer die Ruhe bewahrt. Wir glauben an die Mannschaft, schließlich haben wir uns bei deren Zusammenstellung auch entsprechende Gedanken gemacht.“ Als Beispiel führte Wagner Vince Bellissimo an, den viele nach der Vorbereitung bereits wieder wegschicken wollten. Nun ist er mit 18 Punkten aus 16 Spielen Topscorer der Panther.
Panther-Coach Kennedy sieht es ähnlich wie der Manager: „Nach den letzten Erfolgen haben wir viel Selbstvertrauen getankt. Charakter und Einstellung der Mannschaft stimmen. Das Wir-Gefühl ist nach wie vor da.“
Tore:
1:0 10:13 Wood (Seidenberg, Bellissimo)
1:1 26:14 Arendt (Ullmann)
1:2 39:52 Martinec (Bouchard)
2:2 41:50 Hinterstocker
3:2 42:42 Schütz (Treille)
4:2 50:00 Wood (Goodall, Melischko)
5:2 56:08 Leeb (Ficenec)
5:3 58:23 Martinec (Bouchard)
6:3 58:53 Ficenec (Waite)
Zuschauer: 3223
Strafen: Ingolstadt 14 Mannheim 16
Schiedsrichter: Piechaczek