Beeindruckend die Initiative ergriffenIngolstadt - Krefeld 4:1

Nachdem die Panther in Krefeld nicht gerade einen ihrer besten Tage erwischt hatten und sich selber durch unnötige Strafen um einen möglichen Erfolg gebracht hatten, galt es vor eigenem Publikum die Initiative zu ergreifen. Und das gelang den Ingolstädtern in beeindruckender Manier. In den ersten Minuten fanden die Pinguine nicht statt. Sie schwammen in der Defensive wie ihre Namensgeber bei Wellengang durch Windstärke 10 und mussten sich einem Angriff nach dem anderen erwehren. Keine Minute war gespielt, da mussten Ficenec und Blank auf die Strafbank. Bei vier gegen vier hatte Derek Hahn die erste gute Möglichkeit, die Panther in Führung zu bringen. Frei vor Scott Langkow brachte er den Puck aber nicht am Krefelder Schlussmann vorbei. Und das war der Beginn einer Vielzahl von Chancen der Gastgeber. Es dauerte gefühlt grausam lange zwölf Minuten, ehe Joe Motzko den Puck in Überzahl durch die Schoner von Langkow zur umjubelten 1:0-Führung schob. Absolut verdient, in Sachen Effizienz aber doch ausbaufähig. Lehrmaterial dazu lieferten die Krefelder frei Haus, mit der zweiten Möglichkeit erzielten sie den Ausgleich. Schnell kombiniert, clever die Lücke gesucht und Mark Voakes trifft zum 1:1 Ausgleich.
Wie bereits im ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften zu erkennen war, wird hier Play-off-Eishockey zelebriert, man schenkt sich nichts und die Rivalität auf dem Eis ist jederzeit zu spüren. Die Gäste aus Krefeld diesmal häufiger auf der Strafbank, fast zu häufig. Ingolstadt in der 23. Minute in Überzahl, 13 Sekunden später checkt Sinan Akdag nicht korrekt. Diese doppelte Überzahl nutzte der ERC durch Michel Periard zur erneuten Führung. Rick Adduono musste nun seine Torhüter tauschen, Langkow mit einer Leistenverletzung. Nach Joshua Meyers (Verdacht auf Innenbandanriss) bereits der zweite verletzte Krefelder im laufenden Spiel. Tomas Duba nun im Kasten der Pinguine.
Die Spielanteile und Möglichkeiten mittlerweile ausgeglichen, nun waren einzelne Aktionen oder Fehler entscheidend. Nach einer guten halben Stunde setzt Jean Francois Boucher zu einem beherzten Sololauf an und krönte diese Aktion mit dem 3:1. Kurz darauf jubelten die Panther schon wieder. Thomas Greilinger setzt von links kommend zu einem seiner berühmt, berüchtigten Schlenzer an und der Puck rauscht links an Duba vorbei. Gefühlt war der drin, nach Ansicht des Videomaterials war aber schnell klar, dass der Puck vom Innenpfosten wie angeklebt genau die Torlinie entlang kullerte. Dabei war er jedoch nie in vollem Umfang im Kasten, somit blieb Thomas Greilinger dieses Erfolgserlebnis verwehrt. Ingolstadt hatte das Geschehen unter Kontrolle, Krefeld versuchte die Pantherstürmer an die Bande zu nageln und dort zu zermürben. Was ihnen aber nur selten richtig gut gelang, entweder konnten sich Laliberte und Co. gekonnt befreien oder die Schiedsrichter beendeten das Treiben. So rannte den Pinguinen die Zeit davon und das Bewusstsein, hier und heute nichts mehr reißen zu können, wurde allmählich immer deutlicher. Den 4:1 Endstand besorgte Joe Motzko fünf Minuten vor Spielende. Puckverlust der Krefelder im Ingolstädter Drittel und dann ging es ganz schnell. Ein deutliches 28:12 Schussverhältnis zu Gunsten der Panther und 12:26 Strafminuten verdeutlichen die Souveränität dieses Sieges. Rick Adduono wusste genau, was an diesem Abend den Unterschied ausgemacht hat: „ Ingolstadt wollte gewinnen“. Und sie taten es eindrucksvoll.
Weitere Stimmen zum Spiel:
Thomas Greilinger (ERC Ingolstadt):
"Mit Sicherheit war es ein Pflichtsieg! Es war klar, dass wir nach dem 0:1-Rückstand gewinnen mussten, was wir schließlich auch taten. Es waren auch nicht die vielen Strafen auf Seiten der Krefelder, die ausschlaggeben waren. Wir waren klar die bessere Mannschaft, der Sieg ist hochverdient! Und genauso wie heute müssen wir auch am Sonntag von Anfang an auftreten. Am Mittwoch haben wir einfach nur schlecht gespielt."
3 Fragen an Sinan Akdag (Krefeld Pinguine):
Nach dem 3:1-Sieg vom Mittwoch hat Ingolstadt nun den Spieß mit einem 4:1-Heimerfolg umgedreht. Wie Krefeld zu Hause, haben auch die Panther zwei Powerplay-Tore in einem strafenreichen Spiel erzielt. Vor allem die Pinguine mussten immer wieder pausieren. Doch die 26 Minuten in der Kühlbox waren nicht spielentscheidend.
"Gut, der Schiedsrichter hat heute schon sehr kleinlich gepfiffen und die Panther haben dann unser Unterzahlspiel ausgenutzt. Wir dagegen haben diesmal selbst kein Überzahltor erzielt. Aber Ingolstadt hat auch unglaublich Druck gemacht, da konnten wir nicht dagegenhalten."
Seit Donnerstagabend seid ihr bereits in Ingolstadt. Gleich nach dem Spiel geht es wieder zurück nach Krefeld, am Montag erneut an die Donau. Stress pur! Wünscht man sich da nicht eine Best-of-Five- statt Best-of-Seven-Serie?
"Die acht Stunden Fahrt sind schon anstrengend. Ich glaube, wir sind auch das einzige Team, das in den Play-offs mit dem Bus unterwegs ist. Trotzdem haben wir noch genügend Zeit, uns zu regenerieren. Das geht schon. Und für die Fans sind die sieben Spiele natürlich toll. Außerdem kann bei fünf Partien ein Team schon mal überraschend drei Spiele gewinnen. In einer Best-of-seven-Serie entscheidet sich erst, wer wirklich die bessere Mannschaft ist."
Am Sonntag geht es in Krefeld weiter mit Spiel drei. Um den Heimvorteil weiter zu halten, wäre ein Sieg Pflicht. Wie wollt ihr die Fehler vom Freitag vermeiden?
"Wie Ingolstadt heute müssen wir am Sonntag Druck aufbauen und nicht defensiv auftreten. Vor allem müssen wir aber aggressiver in die Zweikämpfe gehen und einfach dreckiger spielen. Aber zu Hause mit den Fans im Rücken ist die Motivation eh gleich noch viel höher."