Beaucage/Grand-Pierre-Affäre: Fragen bleiben offen
Auflösung des Hockeyweb-Gewinnspiels„Schweige-Gelübde“
macht alles nur noch schlimmer! – Ein Kommentar
„Die beiden betroffenen Spieler
haben sich inzwischen ausgesprochen und beide betrachten die Angelegenheit
damit als erledigt. Sie legen Wert darauf, dass der Vorfall nunmehr weder von
der Ligagesellschaft, ihren Clubs noch der Öffentlichkeit weiter thematisiert
wird.“
So hieß
es in der Meldung, die von DEL, DEG und den Hamburg Freezers am vergangenen
Dienstag herausgegeben worden war. Der verzweifelte Versuch, den Deckel auf
einen brodelnden Kessel zu stülpen, in dem durch das Agieren des DEG-Managers
Nethery eine Affäre mit breitem öffentlichen Interesse hochgekocht war
(hockeyweb berichtete).
Was
dieser Meldung aber fehlt, ist schlicht und ergreifend nur eins: die Wahrheit!
Die Wahrheit darüber, was sich nun wirklich in den Katakomben der Color Line
Arena abgespielt hat. Hat nun der Freezers-Stürmer Marc Beaucage als Replik auf
die hinter den Kulissen längst eingestandene Anpöbelei durch den DEG-Spieler
Jean-Luc Grand-Pierre dieses hässliche Wort vom „f... nigger“ gesagt oder
nicht?
Solange
dies nicht ebenso öffentlich aufgeklärt wird wie die Anschuldigung durch die
Medien getrieben wurde, solange wird die Angelegenheit nicht zur Ruhe kommen.
Zumal sich die beiden unmittelbar Betroffenen selber nicht an das
„Schweige-Gelübde“ halten. Marc Beaucage pöbelt öffentlich DEG-Manager Lance
Nethery an und begibt sich damit immer weiter in die Ecke. Jean-Luc
Grand-Pierre wird zitiert, dass die Sache eigentlich nicht erledigt sei, er
aber nichts mehr sagen dürfe. Was nur auf den ersten Blick wirklich besser ist
als die Beaucage’sche Reaktion. In Wirklichkeit erhält Grand-Pierre damit den
Vorwurf weiter aufrecht.
So kann
es nicht weitergehen! Den Spekulationen sind weiterhin Tür und Tor geöffnet. Beantwortet
jetzt endlich die Fragen:
Hat Marc
Beaucage Jean-Luc Grand-Pierre in der behaupteten Form beleidigt? Ja oder nein?
Oder
versucht der Düsseldorfer die Schuld für eine von ihm begonnene verbale
Auseinandersetzung auf seinen Widerpart abzuwälzen und ist dabei übers Ziel
hinausgeschossen?
Oder
heißt der Brandstifter im Biedermeier-Mäntelchen gar Lance Nethery, der den
Disput zweier Spieler medienwirksam zur Stimmungsmache benutzt und den Rassismus-Vorwurf
in die Welt gesetzt hat, um einen Playoff-Gegner bewusst zu diskretidieren?
Alles ist
denkbar und nichts ist unmöglich! Solange die Wahrheit unter dem Deckel
gehalten wird, stehen die Fragen offen und gleichberechtigt nebeneinander im
Raum.
Im Moment
heißt der einzig Beschädigte Beaucage. Hat er die Äußerung getätigt, zu Recht. Ist
sie aber so nicht gefallen, dann muss auch einem Marc Beaucage Gerechtigkeit
widerfahren. (jp)