Bayerisches Wochenende mühsam erfolgreich abgeschlossen
Straubing tat eigentlich nichts für das Spiel, Abwehr und zerstören war wohl die Devise, für alles andere sorgten die Adler selbst. Fehlpässe, manchmal seltsam anmutende Laufwege, fehlender Zug zum Tor oder zu offensichtliche Kombinationsversuche vor diesem, das waren die Gründe, warum Straubing überhaupt in das Spiel kam und gefährlich im Drittel der Mannheimer auftauchte. Eigenes Unvermögen und Freddy Brathwaite verhinderten hier Schlimmeres. Einzig Lee Goren konnte einen dieser Fehler der Adler nutzen und schoss in der 11. Minute das 0 : 1. Einsatz, Kampf und Wille waren zu spüren bei den Adlern, allein die Umsetzung in gutes Spiel und Zählbares fiel erst einmal aus.
Die erste Drittelpause brachte nicht wirklich etwas, das teilweise vogelwilde Geschehen auf dem Eis fand seine Fortsetzung. Es dauerte bis zur Mitte des zweiten Drittels, bis die Reihe um Ronny Arendt anfing, sehenswerte Akzente zu setzen, erwähnt sei hier auch ein fairer
„ Monstercheck“ von Denis Reul an Derek Hahn. Der Reihe um Ronny Arendt war es auch vorbehalten, in der 39. Minute ein Arbeitstor und damit den Ausgleich zu erzielen. Eine Vollversammlung vor Dimitri Pätzolds Tor nutzte Mario Scalzo und netzte aus dem Rückraum ein.
Sicherlich schon einige Male gesehen im Sport , aber restlos erklären kann man es wohl nicht, was dieser Ausgleichstreffer freisetzte. Die Adler flogen im dritten Drittel plötzlich über das Eis. Die Defensive um Klassen verbessert, die Laufwege stimmten, die Pässe kamen dahin, wo sie hin sollten, der Angriff kombinierte sehenswert. Eine solche Stafette über Scalzo und Papineau nutzte Ronny „ Brasil“ Arendt in genau dieser Manier zum 2 : 1 in der 43. Minute. Und da es sich bei Sonnenschein leichter jubeln lässt, kam dann auch die Unterstützung auf den Rängen in Gang. Die wenigen Fehler, die jetzt noch passierten, wurden nicht mehr mit Pfiffen kommentiert, es war nur noch motivierende Anfeuerung angesagt.
Bis auf die letzten zwei Minuten, in denen Straubing zu Gunsten eines sechsten Feldspielers den Torwart vom Eis nahm, war Straubing chancenlos. Die Adler überstanden aber diese letzten 120 Sekunden und schlossen das erste Spielwochenende mit fünf Punkten auf der Habenseite ab. Das neue Adlerkonzept kann weiter wachsen.
Gerd Kositzki