Ausgerechnet Stephens
Trikotversteigerung bei den PinguinenZumindest aus Krefelder
Sicht war das Drumherum einschließlich der Einblendungen auf dem Videowürfel
zumindest im ersten Drittel amüsanter und interessanter. Da wünschten Spieler
und Angehörige in allen möglichen Sprachen Frohe Weihnachten und ein
glückliches Neues Jahr. Erfreulich auch, dass diesmal nicht auf die
Niedersachsen gewartet zu werden braucht. Die letzten beiden Male kamen die
Gäste mit gehöriger Verspätung an.
Zwar hatte
Pinguin-Verteidiger Dusan Milo bereits nach 20 Sekunden eine Einschusschance,
doch der Oldtimer schoss viel zu schwach, um den guten, aber wehleidigen Oliver
Jonas im Grizzly-Bau vor Probleme zu stellen. Nach und nach kamen die
Schützlinge von Coach Toni Krinner auf den Trichter, dass Krefeld auch in
eigener Halle zu schlagen ist. Sebastian Furchner und Andreas Morczinietz
starteten durch, der Schuss von Letzterem wurde ein Beute des heute wieder
zwischen den Pfosten stehenden Scott Langkow, der bei seinem Comeback gar zum
besten Akteur auf dem Eis avancierte. Ironie der Geschichte: Der kanadische
Torwart absolvierte sein letztes Match ausgerechnet in Wolfsburg, als er nach
dem fünften Einschuss seinen Arbeitsplatz verließ und danach an einer
Leistenverletzung laborierte.
Zurück zum Spiel: Gerade
dieser Langkow verhinderte eine mögliche Gästeführung, die sowohl Christoph
Höhenleitner in der 13. Minute als auch Furchner fünf Minuten später auf dem
Schläger hatten. Doch der Kanadier war beide Male mit seiner Fanghand präsent.
Im zweiten Abschnitt fielen endlich auch Tore. Mehr oder weniger per Zufall
hatte Richard Pavlikovsky schon vor dem 1:0 die Chance zur Führung, als er in
einen Paß hineinrutschte. Der Routinier blieb nach dieser Aktion vor dem
gegnerischen Tor stehen, die Scheibe kam tatsächlich wieder zu ihm, und diesmal
war er erfolgreich. Furchner stand zu weit weg vor dem Ex-Wolfsburger. Wie ein
erfolgreiches Powerplay aussieht, demonstrierten dann die Grizzlys. Hospelt
ließ Fortin stehen wie eine Slalomstange, zwei Pässe, und es stand 1:1.
Unkontrolliertes Überzahlspiel der Krefelder und klägliche Versuche, mit
Schlagschüssen zum Erfolg zu kommen, beherrschten die letzten Minuten des
Mittelabschnitts.
Im letzten Drittel hatte
Pinguin-Kapitän Herberts Vasiljevs die große Chance, den zweiten Treffer zu
erzielen. Doch der smarte Lette schaffte es nicht, die Scheibe ins leere Tor zu
befördern. Glänzend ein paar Minuten später Langkow, der Schüsse von Jan-Axel
Alavaara und von Justin Papineau parierte. Mit einem Verlegenheitsschuss gelang
Roland Verwey die glückliche 2:1-Führung. Wolfsburg kam noch einmal zurück und
hatte durch Jan Zurek in der 55. und Tim Regan mit einem Riesenknaller zwei
Zeigerumdrehungen später noch Ausgleichschancen. Doch jetzt rächte sich die
schlampige Auswertung der Niedersachsen im ersten und zweiten Drittel. Nichts
ging mehr, und auf der anderen Seite war es ausgerechnet der mehr als blasse Charlie
Stephens, der mit seinem Schuss ins leere Tor für den Endstand sorgte.
Tore: 1:0 (25;52) Pavlikovsky (Stephens, Blank), 1:1 (30;04)
Papineau (Green, Hospelt), 2:1 (53;08) Verwey (Schopper, Fahey), 3:1 (59;42)
Stephens (Vasiljevs, Blank). - Zuschauer: 4.128. - Strafminuten: Krefeld 12,
Wolfsburg 12. - Schiedsrichter: Dahle (Berlin-Charlottenburg)