"Aus diesem Fehler habe ich für mein Leben gelernt!"

Zwei Tage nach dem bekannt werden des Doping-Ärgers und
einen Tag nach dem Urteil des Deutschen Eishockey-Bundes stellte sich Florian
Busch am Mittwochnachmittag erstmals der Öffentlichkeit.
„Ich möchte mich für meine Entgleisung entschuldigen“,
sagte Busch in seinem ersten Satz. Weiter zeigte er sich reumütig: „Mein Verhalten war nicht in Ordnung. Als
Nationalspieler habe ich mich immer den Dopingproben zu stellen. Das verlangt auch
meine Professionalität.“.
Den Vorfall mit dem NADA-Mitarbeiter schilderte Busch wie folgt:
„Ich bin in diesem Jahr schon sechs Mal getestet worden. Zu diesem Zeitpunkt,
als der Kontrolleur vor meiner Wohnungstür stand, war das für mich gerade eine
blöde Situation, da ich mit meiner Freundin zum Essen gehen wollte. Ich war
genervt und schaltete meinen Kopf aus. Das war ein sehr großer Fehler.“
Weiter sagte der Nationalspieler: „Ich hatte mir dann die
Telefonnummer von dem NADA-Mitarbeiter geben lassen, bevor ich die Tür schloss. Gefühlte drei Minuten später habe ich diese Sache aber schon
wieder bereut, und mich bei der NADA gemeldet, dass ich für den Dopingtest
bereit bin. Zwei Stunden später kam dann der Mitarbeiter und nahm die
Dopingprobe.“.
Florian Busch ging die Medienpräsenz um seine Person auch
sichtlich an die Nieren. Der sonst so forsche Bayer hatte bei der
Pressekonferenz offensichtlich Momente der inneren Einkehr, die er auch nur mit
Mühen verbergen konnte: „Eishockey ist mein Leben. Seit ich drei Jahre alt bin,
betreibe ich diesen Sport. Es wäre eine Katastrophe für mich gewesen, wenn ich
gesperrt worden wäre.“.
Der Eisbären-Stürmer will sich jetzt weiter auf die
Finalspiele der DEL-Play-offs konzentrieren. Trotzdem bleibt bei ihm hängen, „dass
ich Verantwortung gegenüber vielen Menschen habe. Sei es zu Hause für mich und
meine Freundin, aber auch für die vielen jungen Spieler, die hier Eishockey spielen.
Dass habe ich jetzt besonders gemerkt, als ich im Fokus der Medien stand und
mein Name zusammen mit dem Begriff ‚Doping’ fiel.“.
In einem ist er sich aber sicher: „Aus diesem Fehler habe
ich für mein ganzes Leben gelernt!“
Oliver Koch - Foto by ovk