Augsburger Panther: Erfolg gegen die Straubing TigersKleines Derby mit großen Emotionen

Oben gegen unten hieß es am Freitagabend in Augsburg beim kleinen bayerischen Derby der Panther gegen die Straubing Tigers. Die Schwaben wollten den Schwung der ersten acht Spiele mitnehmen und sich als Verfolger von Tabellenführer Adler Mannheim festsetzen. Die Niederbayern dagegen wollten zeigen, dass sie es besser können, als es der Tabellenstand nahelegt.
So hatte es bereits der Anfang der Partie in sich: Nach drei Minuten spielte Augsburg fast 120 Sekunden in doppelter Überzahl, ohne jedoch zwingende Chancen herauszuarbeiten. Kurz danach gerieten der Ex-Augsburger Peter Flache und Sebastian Uvira heftig aneinander nach einem Bandencheck von Carsen Germyn. Doch auch dieses Powerplay blieb wirkungslos. Besser machte es in einem weiteren Überzahlspiel James Bettauer: Einen kurzen Moment war die Penalty-Box der Straubinger ungeordnet, mit zwei schellen Pässen frei spielten DaSilva und Reiss den Deutsch-Kanadier frei, der direkt aus halblinker Position abschloss. Augsburg blieb danach bissig und versuchte sofort, ein zweites Tor nachzulegen. Straubing hielt mit großem Engagement dagegen, spielte aber oft ein wenig zu ungenau, um die Augsburger ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Symptomatisch dafür eine Szene zu Beginn des zweiten Drittels, als Tigers-Topscorer Blaine Down einen mustergültigen Open Ice-Hit einstecken musste – vom eigenen Mann. Down musste daraufhin mit einem Cut in die Kabine gebracht werden und konnte das Spiel nicht beenden. Vielleicht war dies aber auch ein Weckruf für die Tigers, die in der Folge besser im Spiel waren und sich ihrerseits einige gute Chancen erarbeiteten, jedoch am routinierten Goalie Chris Mason scheiterten. Gegen Ende des zweiten Abschnitts wurde es noch einmal hektisch: Wieder war es Carsen Germyn, wieder mit einem Bandencheck, der eine handfeste Raufeinlage auslöste. Für Germyn war das Spiel damit beendet: 2+2+5+Spieldauerdisziplinarstrafe. In der fünfminütigen Unterzahl erspielten sich die Tigers die bis dahin beste Torchance: Meunier ließ drei Augsburger aussteigen, legte drei Meter vor Tor nochmal ab auf seinen Landsmann Sacha Treille. Der schloss direkt ab, aber Mason reagierte gut und wehrte den Schuss aus kurzer Distanz mit dem rechten Schoner ab.
In der 42. Spielminute konnte er jedoch seinen Fehlschuss wieder wettmachen, als er im Powerplay – Machachek saß auf der Strafbank – Masons Abpraller nach einem Schuss von Dylan Yeo abstaubte. Danach gab es in dem sehr emotional und bisweilen hitzig geführten Spiel Chancen für beide Mannschaften, ehe Adrian Grygiel neun Minuten vor dem Ende die Scheibe über die Linie arbeitete. Die Entscheidung fiel schließlich in Überzahl der Straubinger: Dylan Yeo riskierte beim Aufbau hinter dem eigenen Tor zuviel und spielte Caporusso den Puck an blauen Linie genau auf den Schläger, der kombinierte schnell mit Neuzugang DaSilva, der nur noch ins fast leere Tor zu schieben musste. Straubing versuchte nochmals alles, konnte aber nichts mehr ausrichten, auch weil Sacha Treille, neben Landsmann Meunier und Dylan Yeo bester Straubinger, kurz vor Schluss erneut auf die Strafbank musste.
So kamen die Augsburger, bei denen neben Torwart vor allem Hinterstocker und DaSilva überzeugten, zu einem hart umkämpften, aber verdienten Sieg. Es war der fünfte Heimsieg in Folge, sodass es am Sonntag zum großen Derby und Spitzenspiel gegen München kommt – und am kommenden Wochenende steht dann das mögliche Gipfeltreffen gegen Mannheim an. Straubing dagegen bleibt am Tabellenende und es scheint so, als ob die Pre-Play Off-Qualifikation in dieser Saison das Maximum für die Niederbayern ist.
Tore: 1:0 James Bettauer (12:59/PP1), 1:1 Sacha Treille (41:39/PP1), 2:1 Adrian Grygiel (51:06), 3:1 Dan DaSilva (53:06/SH1)
Zuschauer: 5.168