Augsburger Niederlagenserie setzt sich fort - 2:3 gegen Köln

Die Stimmung unter den Augsburger Fans ist mittlerweile den Temperaturen in offenen Curt-Frenzel-Stadion angepasst. Auch nach dem Trainerwechsel hielt die Niederlagenserie an, doch während man in Hamburg wenigstens ganz dicht dran an einem Sieg war, gab es in Iserlohn binnen rund vier Minuten fünf Gegentore und die Partie war gelaufen. Sicherlich hätte sich der neue Panther-Coach Paulin Bordeleau nicht gerade die Kölner Haie als Gegner beim Heimdebüt gewünscht. Acht Siege in Folge so die Bilanz der Gäste, zehn Niederlagen die der Panther. Eine klare Sache sollte man meinen, doch am Ende ging es ziemlich knapp zu. Zwar setzte es mit 2:3 die elfte Niederlage für Augsburg, doch vermochte die Mannschaft immerhin kämpferisch zu überzeugen.
Auf drei Spieler mussten die Gastgeber verzichten: Angreifer Rick Girard sowie die Verteidiger Steffen Tölzer und Pat Aufiero, die alle vermutlich noch zwei Wochen fehlen. In der Anfangsphase gingen beide Teams gleich richtig zur Sache, wobei die Haie teilweise ziemlich unfair zu Werke agierten. Obwohl es für ihre Verhältnisse recht ansehnlich aussah, gelang es den Panthern aber nicht, aus ihren mehrfachen Überzahlmöglichkeiten etwas zu machen. Allerdings hatte daran auch der Kölner Torhüter Thomas Greiss seinen gehörigen Anteil. Auf der anderen Seite wurden die Domstädter ihre Favoritenrolle eigentlich auch nur gerecht, wenn sie einen Mann mehr auf dem Eis hatten. In einer solchen Situation fiel dann auch die Führung, wobei der abgefälschte Treffer von Nicki Mondt eher unter die Kategorie Dusel fiel. Zudem ging dem Angriff ein klares Icing voraus, doch die Schiri-Assistenten nahmen es damit ebenso wenig genau, wie mit ihren Abseitsentscheidungen.
In diesem Stil ging es dann auch weiter. Eine sehr umstrittene Strafe gegen den Augsburger Verteidiger Martin Lindman brachte die Haie in Überzahl und im Nachschuss stocherte Ivan Ciernik die Scheibe über die Linie. Die Panther mühten sich und kämpften, aber das Glück ließ sich einfach nicht erzwingen. Nur Kleinigkeiten fehlten jeweils, die ansonsten weitgehend ausgeglichene Partie auch vom Ergebnis her entsprechend zu gestalten. Endlich wurden die heimischen Fan dann doch erlöst. Jay Henderson gelang in Überzahl der längst verdiente Anschlusstreffer. Auch in der Folge blieb die Partie sehr eng und beide Teams hatten genügend Chancen. Im Vergleich zu den letzten Wochen musste man den Panthern aber eine deutlich bessere kämpferische Einstellung bescheinigen.
Der Schlussabschnitt ist erfahrungsgemäß eine Schwachstelle der Augsburger. Doch die ersten beiden Unterzahlsituationen zu Beginn meisterten sie einigermaßen souverän, erst als Schiedsrichter Dahle dann erneut einen Augsburger für eine kaum strafwürdige Aktion in die Box schickte, profitierten die Haie von ihrer individuellen Überlegenheit und erhöhten auf 1:3. Immerhin ergaben sich die Panther diesmal nicht kampflos in die Niederlage, sondern suchten weiterhin den Erfolg, doch ihr Überzahlspiel war einfach nicht koordiniert und druckvoll genug. Dafür nutzte Brendan Yarema einen Abpraller vor dem Kölner Tor dann doch zum neuerlichen Anschluss. Knapp eineinhalb Minuten vor dem Ende gab es dann eine doppelte Überzahl für die Panther, Bordeleau nahm schließlich noch den Torhüter vom Eis, doch zum nicht unverdienten Ausgleich reichte es trotz allem nicht mehr. So spielte wohl einiger Frust eine Rolle, als Jay Henderson seinen Gegenspieler Dave McLlwain direkt nach dem Schlusspfiff noch mit dem Stock bearbeitete und dafür noch nachträglich eine Spieldauerstrafe erhielt. Er darf nun zwar am Dienstag im Pokal-Viertelfinale gegen Nürnberg mitspielen, ist aber am Freitag in Berlin gesperrt.
„Wir sind gut vorbereitet nach Augsburg gekommen und haben nach einer von beiden Seiten mit viel kämpferischen Einsatz geführten Begegnung glücklich gewonnen“, zog Kölns Trainer Hans Zach als Fazit nach dem Spiel. Paulin Bordeleau war zwar mit dem Auftreten seiner Mannschaft zufrieden, nicht aber mit dem Ergebnis. „Wir haben das beste Spiel gemacht, seit ich in Augsburg bin, aber es sind einfach noch zu viele Kleinigkeiten, die nicht stimmen, und dann reicht es gegen einen stark besetzten Gegner wie Köln nicht zum Erfolg. Unser Powerplay muss sich weiter verbessern.“ (mor)
Strafzeiten: Augsburger Panther 25 + Spieldauer Henderson, Kölner Haie 24
Tore: (0:1 / 1:1 / 1:1)
0:1 (15:34) Mondt ( Kopitz ; Adduono ) 5:4
0:2 (22:37) Ciernik ( McLlwain ; Julien ) 5:4
1:2 (33:39) Henderson ( Lindman ; Eklund ) 5:4
1:3 (43:47) Ciernik ( Roy ; McLlwain ) 5:4
2:3 (55.32) Yarema ( Firsanov ; King )
Zuschauer: 3547
Strafzeiten: Augsburger Panther 25 + Spieldauer Henderson, Kölner Haie 24
Schiedsrichter: Heiko Dahle, Berlin