Augsburg unterliegt im Duell der Panther - Knappe 3:4-Heimniederlage

Richtige Derby-Stimmung im Curt-Frenzel-Stadion kommt immer dann auf, wenn die Nachbarn aus Ingolstadt zu Gast sind. Besondere Brisanz hat die Partie nicht zuletzt auch deshalb, weil es im Januar eine Neuauflage am gleichen Ort geben wird, da man sich im Halbfinale des Deutschen Eishockey-Pokals erneut gegenüber steht. Dann werden die Karten sicherlich neu gemischt, doch an diesem Nachmittag setzten sich die bayrischen Panther gegen die schwäbischen glücklich aber letztlich nicht unverdient durch. Knapp genug ging es zu bis zum 3:4-Endstand, doch die Hausherren zollen mehr und mehr ihrem Verletzungspech Tribut.
Die ersten Minuten gehörten den Gästen, mit viel Druck auf das Augsburger Tor begannen und teilweise dicht an der Führung waren. Die ortsansässigen Panther überstanden diese Phase aber mit etwas Glück und fanden schließlich besser ins Spiel. Entsprechend dieser Entwicklung fiel dann auch das 1:0 durch Brian Felsner. Allerdings konnten die Ingolstädter in ihrer ersten Überzahl bereits ausgleichen. Craig Ferguson schloss eine Kombination unhaltbar für Jean-Francois Labbé ab. Dem wollten die Hausherren natürlich nicht nachstehen. Als sie ihrerseits einen Mann mehr auf dem Eis hatten, fälschte Kapitän Duanne Moeser in bewährter Art zur neuerlichen Führung seiner Mannschaft ab. Die Zuschauer kamen angesichts der technisch zwar nicht hochklassigen, aber kampfbetonten Begegnung auf ihre Kosten.
Fast eineinhalb Minuten hatten die Gastgeber Gelegenheit gehabt, sich weiter abzusetzen, als zwei Ingolstädter auf der Strafbank saßen, doch konnten sie daraus kein Kapital schlagen. Jede Scheibe war hart umkämpft und so gab es auf beiden Seiten nur wenige nennenswerte Torchancen. Dennoch ging das Toreschießen munter weiter. Kaum hatte Martin Jiranek mit einem Bauerntrick, bei dem die Augsburger Defensive nicht ganz glücklich aussah, den Gleichstand geschafft, nutzte Shawn Carter auf der Gegenseite einen Abpraller zum 3:2. Zwar ergaben sich im Verlauf des Mittelabschnittes nun hüben wie drüben mehr Szenen vor dem Tor, über die Linie ging die Scheibe allerdings nicht mehr. Der Augsburger Verteidiger Arvids Rekis wurde kurz vor Ende des Drittels so von einem gegnerischen Schlagschuss getroffen, dass es verletzt von Eis gebracht werden musste. Zwar konnte er später weiterspielen, doch stellte man nach dem Spiel einen Innenband-Anriss im Knie fest.
Der Schlussabschnitt begann zunächst eher verhalten, und dass die Gäste zum dritten Mal ausgleichen konnten, hatten sich die Panther selbst zuzuschreiben. Erst verloren sie in Überzahl die Scheibe im gegnerischen Drittel und hatten dann Doug Ast sträflich allein in ihrem Rücken gelassen. So konnte der nach Pass von Chris Armstrong allein Richtung Tor ziehen und vollstrecken. Natürlich versuchten die Hausherren umgehend die Scharte auszuwetzen und konnten sich auch minutenlang in Drittel der Ingolstädter festsetzen. Sie schossen aus allen Lagen auf Jimmy Waite, überwinden ließ sich dieser aber nicht. Seine ganze Klasse bewies vielmehr NHL-Crack Andy McDonald bei einem der seltenen Entlastungsangriffe. Sein platzierter Schuss aus spitzem Winkel passte genau unter die Latte und sorgte zudem für die Entscheidung in dieser engen Begegnung.
Während ERC-Coach Ron Kennedy die Moral seiner Truppe lobte, die einmal mehr eine Partie nach Rückstand gedreht hatte, war Benoit Laporte eher niedergeschlagen: „Die Verletzungsserie reißt einfach nicht ab.“ In den kommenden Tagen wird man deshalb konkrete Gespräche führen, die letzte Ausländerlizenz doch noch für einen Verteidiger zu verwenden. Immerhin hat sich Mike Pudlick am Freitag gegen Frankfurt eine Verletzung des Schultergelenks zugezogen und muss eventuell operiert werden. Neben Rekis ziehen aus der heutigen Partie Duanne Moeser mit einem Rippenbruch und Marc Brown mit einer Schlüsselbeinfraktur vorerst ebenfalls ins Lazarett ein. (mor)
Tore: (2:1 / 1:1 / 0:2)
1:0 (08:47) Felsner ( Methot ; Rau )
1:1 (13:26) Ferguson ( Jiranek ; Armstrong ) 5:4
2:1 (15:03) Moeser ( Girard ; Brown ) 5:4
2:2 (27:38) Jiranek ( Burym ; Ferguson )
3:2 (29.42) Carter ( Miner ; Girard ) 5:4
3:3 (47:53) Ast ( Armstrong ; Schröder ) 4:5
3:4 (54:12) McDonald ( Mondt ; Burym )
Zuschauer: 5815
Strafzeiten: Augsburger Panther 12, ERC Ingolstadt 16
Schiedsrichter: Petr Chvatal, Waldkraiburg