Augsburg holt den PokalDolomitencup - Finale

Die Reise nach Südtirol hat sich gelohnt – „vor allem nach dem letzten Wochenende in Straubing“, ist AEV-Torhüter Patrick Ehelechner über den Erfolg mehr als erleichtert. Dabei sah es zwischenzeitlich gar nicht nach einem sicheren Panthersieg aus. „Villach hat uns ganz schön unter Druck gesetzt. Doch wir haben vor allem in Unterzahl gut gespielt und standen defensiv sehr gut.“ Gleich zu Beginn des Spiels legten die Finalisten los, so dass die ersten Tore nicht lange auf sich warten ließen. Zunächst schoss Daniel Nageler den VSV in Führung (6.), aber die Panther reagierten sofort und glichen nur wenige Sekunden später durch Ivan Ciernik aus. Und weil’s so schön war, legte T.J. Trevelyan noch mit dem 2:1 nach (7.). So schnell kann’s gehen. Allerdings machten die Kärntner zunehmend Druck und attackierten AEV-Keeper Patrick Ehelechner, was zunächst gut ging – bis Villachs Klemen Pretnar ausgerechnet in Unterzahl zum 2:2 ausglich (18.).
Auch das Mitteldrittel war an Spannung kaum zu überbieten. Mit einem Penaltytreffer von Derek Ryan holten sich die Adler schon in der 21. Minute die Führung zurück, nachdem die Panther den VSV-Stürmer vor Patrick Ehelechner zu Fall gebracht hatten. Doch als Villachs Michael Forney die Strafbank hütete, trickste T.J. Trevelyan Thomas Höneckl erneut aus (25.): 3:3! Nun zeigten die Schwaben den Kärntner und dem Publikum in der Würtharena, dass sie den Cup wirklich wollen. Mit einem Dreierpack an Toren durch Brian Roloff (29.), Ryan Bayda in Unterzahl und Ivan Ciernik (beide 33.) ging es mit einem 6:3 in die zweite Drittelpause. Das Überzahlspiel der Kärntner blieb erfolglos.
Im Schlussabschnitt sah es dann lange danach aus, als ob es bei diesem Ergebnis bleiben würde. Doch dann konnten die Villacher in der 52. Spielminute Patrick Ehelechner doch noch einmal überwinden – Torschütze: John Hughes, bevor Peter MacArthur den siebten Panthertreffer des Abends erzielte (54.).
Grizzly Adams Wolfsburg – HC Innsbruck 3:2
Gerade noch die Kurve bekommen haben die Grizzly Adams im Match um Platz fünf. 3:2 bezwangen die Niedersachsen den HC Innsbruck in einer umkämpften Partie. Nicht mit dabei: Simon Danner, der sich in Bruneck am Samstagabend verletzt hatte und von der Tribüne aus zusehen musste, wie die Wolfsburger von Beginn an versuchten, das Spiel an sich zu reißen. Doch die Haie hielten stets dagegen. So folgte dem 1:0-Führungstreffer der Grizzly Adams durch Greg Moore in Überzahl (8.) zunächst fünf Minuten später der Ausgleich der Österreicher (Torschütze: Justin Donati) und schließlich sogar mit dem 2:1 durch Patrick Mössmer (22.) die Wende. Doch das Team von Cheftrainer Pavel Gross kam zurück und überließ die „Rote Laterne“ mit den Treffern von Kilian Keller in der 27. Minute und Gerrit Fauser rund zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit den Tirolern.
HC Pustertal – SC Langnau Tigers 2:1 n.P.
Das Spiel um Platz drei trugen der HC Pustertal und die SC Langnau Tigers untereinander aus. Die weitgehend temporeiche Partie, in der vor allem die Pusterer immer wieder provozierten – allen voran Neuzugang Dennis McCauley – entschieden am Ende die Südtiroler durch Max Oberrauchs Treffer im Penaltyschießen 2:1 für sich. Das erste Wölfe-Tor erzielte ausgerechnet der übermotivierte McCauley (7.), der im Schlussdrittel vorzeitig zum Duschen durfte. Zum Ausgleich der Schweizer traf Philipp Rytz in Überzahl (31.).
„Danke an alle angereisten Fans für die internationale Stimmung“, freut sich Christian Bassani vom Organisationskomitee über den „absolut positiven“ Ablauf des achten Dolomitencups. „Es war das erste Turnier mit sechs Teams, was bei den Klubs, Spielern, Fans und Medien sehr gut ankam.“ 2013 hat der Dolomitencup einen Status erreicht, mit dem 2006 sicher keiner gerechnet hat – vor allem wenn man bedenkt, dass die Idee ihren Ursprung in einer deutschen Brauerei hat:
Der lange Weg nach Neumarkt
Vor acht Jahren war es, als der HC Neumarkt erkannte, dass die Löwen Frankfurt, damals noch der DEL-Klub Frankfurt Lions, von „Krombacher“ gesponsert werden – ebenso wie der Neumarkter Eishockeyverein. Und so luden die Südtiroler die Hessen zum Trainingslager und einem Turnier mit zwei weiteren Vereinen (Augsburger Panther, Servette Genève) ein. Doch das war gar nicht so einfach. Denn bis 2010 gab es in Neumarkt keine Eishalle, sondern nur eine „Open-Air-Eisfläche“. So musste Veranstalter HC Neumarkt zur Dolomitencup-Premiere, sowie die Jahre darauf, auf umliegende Hallen in Trentino, Meran oder Sterzing ausweichen. Mit der nagelneuen Würtharena, die 1.200 Zuschauer fasst, war „Egna“ dann endlich selbst Austragungsort des Turniers. Bruneck, das 2009 zum ersten Mal als Austragungsort mit dabei war, ist seit 2011 auch mit dem HC Pustertal fester Bestandteil des Dolomitencups. „Die Pusterer haben die lautesten und verrücktesten Eishockeyfans in der Region. Die dürfen einfach nicht fehlen“, erklärt Bassani.
Und so mauserte sich das von einem Zweitligisten ins Leben gerufene Turnier zum renommierten Vorbereitungs-Cup, was auch Bundestrainer Pat Cortina, dessen Frau aus dem Fassatal kommt, nicht entgangen ist. „Das Turnier wirkt sich sehr positiv auf das italienische Eishockey aus. Ich war ja selbst zweimal mit dabei“, erinnert sich Cortina an den zweiten Platz mit Innsbruck 2007 und den Turniersieg 2011 mit München als Headcoach. Dieses Jahr jedoch ist er im Auftrag der deutschen Nationalmannschaft vor Ort unterwegs – aber auch ein klein wenig wegen dem Cup…
Alle Infos zu den Gruppen, Spielterminen und Ergebnissen unter www.dolomitencup.com