Auftakt-Sieg für die Lions: 4:3 in Hamburg

Freezers verstärken VerteidigungFreezers verstärken Verteidigung
Lesedauer: ca. 4 Minuten

„Stell‘ dir vor, es sind

Pre-Playoffs und keiner geht hin“ und „Stell dir vor, es sind Pre-Playoffs und

die Spieler wissen nichts davon“ . So oder ähnlich hätte das Motto für das

erste Spiel der Qualifikationsrunde zwischen den Hamburg Freezers und den

Frankfurt Lions lauten können. Gerade einmal 5000 Zuschauer verloren sich in

der knapp 13.000 Zuschauer fassenden Color Line Arena. Geisterkulisse.

Wer erwartet hatte, dass

die Freezers – immerhin das zweitbeste Team der letzten Monate – von Anfang an

ein Ausrufezeichen setzen wollten, wurde schnell eines Besseren belehrt. Wer

geglaubt hatte, die Lions würden sich mit bedingungsloser Hingabe den Frust der

letzten Niederlagen von der Seele fighten und sich wie in früheren Jahren in

die Playoff-Serie beißen, der hatte ebenfalls falsch gedacht. Einsatz, Kampf,

Leidenschaft – auf beiden Seiten Fehlanzeige!

Natürlich hatten die

beiden Referees, Daniel Piechaczek und Willi Schimm, gleich vom ersten Bully an

deutlich gemacht, wohin die Reise an diesem Abend gehen sollte. Mit zwei

geradezu lächerlichen Strafen gegen die Hamburger Delmore (1. Minute wegen

Halten) und Blanchard (3. Minute wegen Stockschlag) versuchten sie  körperbetontes Spiel von Beginn an zu

unterbinden. Eine derart übertriebene Linie, die die beiden Unparteiischen - die

sich im Übrigen immer wieder dadurch „auszeichneten“, dass sie den Spielern im

Weg standen - natürlich nicht durchhalten konnten. Aber das allein kann nicht

der Grund für dieses zerfahrene Spiel der beiden Teams sein, das nur selten den

Eindruck vermitteln konnte, dass es um den Start einer KO-Serie ging.

Als die Hamburger die

anfänglichen Unterzahl-Situationen überstanden hatten, kamen sie etwas besser

ins Spiel, wirkten etwas präsenter und abgeklärter als die harmlosen Lions. Das

1:0  durch Alexander Barta (10. Minute)

war zu diesem Zeitpunkt auch verdient. Mit fortschreitender Spieldauer ließen

die Freezers das Spiel wieder schleifen, Frankfurt kam zu immer besseren Chancen.  Gerade hatte Freezers-Goalie Pelletier noch

mit einem großartigen Reflex gegen Biron geklärt, da war es Pat Kavanagh, der den

Rebound zum Ausgleich verwandelte.

Im zweiten Abschnitt

wirkten die Gäste zunächst etwas spielbestimmender, mussten dann aber staunend

zusehen, wie leicht man an diesem Abend Tore erzielen konnte. Der agilste und

schnellste Mann auf dem Eis, der Hamburger Stürmer Richard Mueller, war das

ideenlose und lahme Puckgeschiebe auf beiden Seiten offensichtlich leid. An der

Mittellinie schnappte sich Mueller den Puck, umkurvte auf seinem Weg diagonal

auf die andere Seite beinahe die gesamte Frankfurter Mannschaft, die staunend und

regungslos zusah, und schlenzte den Puck an dem ebenfalls erstarrten Gordon

vorbei in den Winkel. Die einzige wirklich sehenswerte Aktion des gesamten Abends.

Die Freezers führten zum

zweiten Mal. Und zum zweiten Mal ließen sie sich die Führung aus der Hand

nehmen. Jason Young profitierte in der 22. Minute von der Schlafmützigkeit der

Hamburger Abwehr, die wohl in Gedanken noch in der Kabine weilte. 

Kurz darauf standen die beiden

Schiedsrichter wieder im Mittelpunkt. Der Hamburger Kapitän Clarke Wilm hatte

sich durchgetankt, fuhr allein auf Gordon zu und wurde im letzten Moment von

Lions-Verteidiger Kunce von den Beinen geholt. Diesmal entschieden sich Schimm

und Piechaczek Milde walten zu lassen, zwei Minuten für Kunce statt des durchaus

zu vertretenden Penaltys.

Zwei Minuten später dann

die erneute Führung für die Norddeutschen. Zwei Schritte hinter der blauen

Linie zog Tripp einfach mal ab und schon stand’s 3:2.

Und wieder schenkten die

Hausherren die Führung her. Diesmal war der ansonsten vorzüglich haltende

Jean-Marc Pelletier. Einen Querpass durch seinen Torkreis, der unbehelligt im

Niemandsland gelandet wäre, stach der Hamburger Schlussmann in der 50. Minute Heerema

genau auf den Schläger. Der sagte „Danke“ und es stand 3:3.

Damit aber nicht genug.

Dreieinhalb Minuten vor dem Ende wurden die Freezers dann endgültig für ihren

zerfahrenen Auftritt bestraft.  Wieder

war es Heerema. Diesmal mit einem Schlagschuss aus der Halbdistanz, dem die

Freezers leidenschaftslos zuschauten wie er neben Pelletiers Fanghand im Tor

einschlug.  4:3 für die Lions, die dieses

Ergebnis mühelos über die Runden brachten.

„Wir können ein bisschen

besser spielen“, zog ein enttäuschter Paul Gardner nach Spielschluss das

Resummee für seine Freezers. „Ein bisschen besser“ wird aber höchstens dann reichen,

wenn die Lions am Freitagabend  ähnlich

leidenschaftslos auftreten wie am Donnerstag. „Wir müssen uns steigern“, gab

Lions-Coach Rich Chernomaz in der Pressekonferenz bekannt. Es wäre schön, wenn

beide Teams die Wünsche ihrer Trainer beherzigen würden. Ein kleines bisschen Playoff-Charakter

wäre schon ganz nett. (jp)

Hamburg Freezers -

Frankfurt Lions 3:4 (1:1, 1:0, 1:3)

Tore:
1:0 - 09:54

- Barta (Tripp, Blanchard) - PP1
1:1 -

16:12 - Kavanagh (Gawlik, Kunce) - EQ
2:1 -

28:04 - Mueller (Delmore, Barta) - EQ
2:2 -

41:32 - Young (Taylor) - EQ
3:2 -

45:26 - Tripp (Sarno, Smyth) - PP1
3:3 -

49:17 - Heerema (Taylor, Biron) - EQ
3:4 -

56:22 - Heerema (Taylor) - EQ

Schüsse:

Hamburg: 23 (10-6-7) - Frankfurt: 31 (10-11-10)
Strafen:

Hamburg: 10 Minuten - Frankfurt: 10 Minuten
Schiedsrichter:

Willi Schimm/Daniel Piechaczek (Ponomarjow, Brodnicki)- Zuschauer: 5194


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