Aufholjagd wird nicht belohnt
Alles andere als zufrieden war Panther-Coach Larry Mitchell mit dem Auftritt seiner Mannschaft am vergangenen Sonntag in Köln gewesen. Mit „angezogener Handbremse“ hätten einige der Spieler agiert und es habe am Einsatzwillen gefehlt. Deutliche Worte eines Trainers, der sich ansonsten immer vor sein Team stellt. Also war von den Akteuren auf dem Eis beim heutigen Heimspiel eine entsprechende Antwort gefordert. Zum Teil erfolgte diese auch, doch ein starkes Drittel war letztlich zu wenig gegen clevere Eisbären aus Berlin.
Die beste Chance in der Anfangsphase hatten die Gäste, als Andre Rankel im Powerplay nur den Pfosten traf, doch die Berliner Führung war damit nur aufgeschoben. Als die Panther nämlich selbst einen Mann mehr auf dem Eis hatten und die Scheibe in der Offensive vertändelten, kam Florian Busch zu einem Alleingang, den er erfolgreich abschließen konnte. Zwar gelang Sean Bentivoglio kurz darauf der Ausgleich, doch die Freude bei den Hausherren währte nicht lange. Konsequent nutzten die Eisbären den nächsten Fehler in der Augsburger Defensive durch Denis Pederson zur neuerlichen Führung. Auch in der Folge gab es nur relativ kurze Abschnitte in der Begegnung, in denen Fünf gegen Fünf spielten. Über eine Minute hatten die Augsburger sogar doppelte Überzahl, doch sie ernsthaft zum Abschluss kamen sie dabei nur selten. Da auch die Berliner mit ihren Chancen etwas leichtfertig umgingen, änderte sich bis zur Pause das Ergebnis nicht mehr, doch insgesamt entsprach der Spielstand bislang dem Geschehen auf dem Eis.
Trotz ausreichend Gelegenheiten gelang es den Panthern gegen die geschickt verteidigenden Eisbären nicht, ein druckvolles Powerplay aufzuziehen. Auch wirkten die Gäste in vielen Situationen kombinationssicherer und so setzten sie sich im zweiten Drittel zunehmend besser in Szene. Das schlug sich dann auch im Ergebnis nieder. Zunächst erhöhte Jens Baxmann auf 1:3, Derek Walser ließ kurz darauf in Überzahl den nächsten Treffer folgen. Die Augsburger bemühten sich zwar, doch allzu viel wollte ihnen nicht gelingen. Zwar erzielte Barry Tallackson nach einer schönen Einzelleistung des überragenden Darin Olver zwischenzeitlich das 2:4, doch nur 18 Sekunden später stellte Daniel Weiß den alten Abstand wieder her.
Trotzdem hatten sich die Panther zum Schlussdrittel anscheinend noch einmal etwas vorgenommen. Leo Conti wechselte für Dennis Endras zwischen die Pfosten und seine Mannschaftskollegen warfen alles nach vorne. Die Bemühungen auch prompt belohnt, denn Barry Tallackson stocherte die Scheibe in Überzahl an Rob Zepp vorbei über die Linie. Jetzt funktionierte auch das Powerplay besser und so konnte Jonathan D’Aversa von der blauen Linie einen der gefürchteten Schlagschüsse absetzen, der seinen Weg ins Ziel fand. Nun war die Partie wieder völlig offen und die Panther, die endlich jene vermisste Leidenschaft an den Tag legten, berannten fast ohne Pause das Gehäuse der Berliner, die inzwischen viel von ihrer Souveränität eingebüßt hatten. Mehrmals konnten sie nur mit Glück den eigentlich längst verdienten Ausgleich verhindern. Am Ende fehlte den Hausherren einfach das Glück, sich wenigstens einen Zähler zu sichern. Dafür nutzte Stefan Ustorf 36 Sekunden die Gelegenheit, ins verlassene Augsburger Tor zum 4:6-Endstand einzuschießen. (mor)
Don Jackson (Berlin): „Augsburg ist gut zurückgekommen in die Partie und hat ein Starkes letztes Drittel gespielt, doch durch das empty net goal haben wir uns die drei wichtigen Punkte gesichert.“
Larry Mitchell (Augsburg): „Man hat heute wieder einmal gesehen, wie wichtig die special teams sind. Wir haben bisher das Zweitbeste in der DEL, es heute aber in den ersten beiden Dritteln versäumt, etwas Produktives daraus zu machen. Im Schlussabschnitt haben wir dann mit sehr viel Schwung gespielt.“
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