Aufholjagd mit Happy-end
Zittersieg gegen Huskies
Ein spannendes und abwechslungsreiches Spiel
bekamen 5.350 Zuschauer heute Abend in der Nürnberg Arena zu sehen. Am Ende
behielten die gastgebenden Ice Tigers mit 6:4 (1:3,4:1,1:0) im bayerischen
Derby gegen die Augsburger Panther verdientermaßen die Oberhand. Und das,
obwohl sie nach nur vier Minuten schon mit 0:3 in Rückstand lagen.
Die Panther hatten einen furiosen Start und
erwischten Nürnbergs dritten Keeper Tobi Güttner kalt. Die ersten drei Schüsse
schlugen hinter dem Nürnberger Nachwuchsmann ein und die einheimischen
Zuschauer glaubten sich im falschen Film. "Unser erstes Drittel war
nahezu perfekt, vielleicht das Beste in dieser Saison", so Augsburgs
Trainer Danny Naud nach der Partie.
Dennoch war die Partie noch nicht gelaufen,
Andersons Anschlusstreffer bei doppelter Überzahl noch im ersten Drittel
schien aus Augsburger Sicht nur ein Schönheitsfehler. Im Mittelabschnitt
legten die Gastgeber jedoch einige Gänge zu und starteten eine Aufholjagd.
Durch einen Doppelschlag in der 33. Minute gelang den Franken nicht nur der
Ausgleich, sondern erstmals an diesem Abend auch die Führung, die jedoch nur
kurze Zeit später Carter ausgleichen konnte. Die Zuschauer, auch zahlreiche
Augsburger waren mitgereist, kamen voll auf ihre Kosten, die Trainer beider
Teams wahrscheinlich weniger. Vitalij Aab brachte mit dem 5:4 sein Team endgültig
auf die Siegesstraße, wobei Augsburgs Keeper Eriksson nicht den glücklichsten
Eindruck machte.
Im Schlussdrittel stand vor allem bei den
Gastgebern die Defensive wieder mehr im Vordergrund. So dass nach Greilinger's
schön herausgespieltem Treffer zum 6:4-Endstand, kaum noch Chancen der Gäste
zu notieren waren. Auch Danny Naud's letzte Maßnahme, seinen Torhüter 132
Sekunden vor Spielende vom Eis zu holen, brachte nichts Zählbares mehr ein.
"Wir waren im ersten Drittel nicht da, wir
standen neben uns. Danach haben wir uns in der Kabine unterhalten und uns
vorgenommen, endlich so zu spielen, wie wir es vorher geplant hatten. Der
Charakter der Mannschaft ist unglaublich, in der DEL ist es fast unmöglich
einen Drei-Tore Rückstand noch aufzuholen. Wir haben heute zwar viele Tore
geschossen, aber mir persönlich ist ein 1:0 oder 2:1 lieber", so das
treffende Fazit von Nürnbergs Trainer Mike Schmidt.
Nach der 11. Niederlage in Folge wird dagegen die
Luft für seinen Augsburger Kollegen Danny Naud zunehmend dünner. Wie unter
der Woche in Augsburger Medien zu lesen war, sollte dieses Wochenende über
sein Schicksal entscheiden. Mit nur einem Punkt aus den beiden Partien kann
man nicht davon sprechen, dass sich etwas grundlegend geändert hätte, obwohl
man heute zumindest in den ersten 20 Minuten den Eindruck hatte, als wenn sich
die Spieler für ihren Trainer stark machen würden. Kein Kommentar zur
Trainerfrage gab es von Manager Charly Fliegauf: "Wir werden wie immer
das Wochenende in Ruhe überarbeiten, daher werde ich mich jetzt nicht dazu äußern",
so sein Statement.
Tore:
0:1 (03.16) Vostrikov (Drouin)
0:2 (03.40) Drouin (Carter, Moeser) 5 :4
0 :3 (04.11) Simonton (Carter, Barta)
1:3 (15.16) Anderson (Jiranek, Yake) 5:3
2:3 (22.08) Guillet (Savard)
3:3 (32.14) Jiranek (Yake)
4:3 (32.52) Schinko (Dahl)
4:4 (35.59) Carter (Drouin, Leeb) 5:4
5:4 (38.41) Aab (Droppa)
6:4 (46.11) Greilinger (Luongo, Reichel)