Auf zur MeisterjagdDer DEL-Spielplan bietet schon im September viele Höhepunkte
Mannheim – Schwenningen - 13. September 2013; 19:30 Uhr
Gleich der erste Spieltag der neuen DEL-Saison hat es mächtig in sich. In der Mannheimer SAP-Arena dient das Süd-Derby zwischen den Adlern und dem DEL-Rückkehrer aus Schwenningen als Aufhänger und bringt mächtig viel Brisanz und Zunder mit sich. Nach 2003 mussten die Wild Wings sich auf Grund von finanzieller Schwierigkeiten aus der DEL zurückziehen, konnten sich nun aber im Mai die Lizenz der Hannover Scorpions sichern. Somit stehen nach zehn Jahren wieder zwei Vereine aus Baden-Württemberg in der höchsten deutschen Spielklasse.
Doch nicht nur die Rivalität zwischen den beiden Vereinen heizt das Spiel dabei an, sondern auch die Vergangenheit beider Teams und ihrer Spieler wird dem Ganzen noch das gewisse „Etwas“ verleihen. So kommt es auf dem Eis zum Bruder-Duell zwischen Niki Goc (Verteidiger, Mannheim) und Sascha Goc (Verteidiger, Schwenningen). Zusammen mit Marcel haben die Brüder die Jugend-Stationen Schwenningens durchlaufen und trainieren im Sommer noch immer zusammen im Adler-Dress. Neben den Goc-Brüdern haben auch Dennis und Yannic Seidenberg das Spielen in Schwenningen gelernt. Letzterer wird dabei noch etwas auf das Duell mit dem Heimat-Verein warten müssen, denn sein neuer Verein, EHC Red Bull München, trifft erst am 29. September auf die Schwaben.
Nichtsdestotrotz dürfte die Schwenniger Vorfreude auf die neue DEL-Saison und das sowieso immer muntere Mannheimer Publikum das Spiel entsprechend anheizen, so dass man für die Paarung einiges erwarten darf.
Köln – Mannheim - 15. September 2013; 14:30 Uhr
Auch am zweiten Spieltag stehen die Kurpfälzer wieder im Fokus, denn dann muss das Team um Cheftrainer Harold Kreis in die Domstadt und gegen die Kölner Haie antreten. Die Gastgeber, die nun in die dritte Saison mit Uwe Krupp als Trainer gehen, konnten vor allem in der vergangenen Spielzeit überzeugen. Im Laufe der Hauptrunde lieferte man sich mit den Adlern ein heißes Duell um die Spitze der Tabelle. Auch wenn es am Ende der Hauptrunde für die Haie nur für Platz zwei hinter Mannheim reichte, so machte man es in den Play-offs besser als das Team aus Quadratestadt und zog bis ins Finale ein. Allerdings konnte man dort gegen die Berliner nur einen Sieg einfahren und stand am Ende erneut mit Platz zwei da.
Dennoch sind die Erwartungen an Uwe Krupp und die Haie in Köln wieder hoch, auch wenn man den Abgang von Leistungsträgern wie Beispielsweise Felix Schütz kompensieren muss. Mit der Rückkehr von Stürmer Marcel Müller hat man aber in der Domstadt einen ersten Schritt gemacht, um die Lücke in der Offensive zu füllen. Im direkten Duell gegen Mannheim behielt die Kölner Mannschaft in der vergangenen Saison die Oberhand und entschied drei der vier Spiele für sich. Ob die Haie zu Fischkroketten verarbeitet werden, oder man den Adler rupft, eine heiße Stimmung ist auf jeden Fall garantiert.
Straubing – München - 27. September; 19:30 Uhr
In der bayrischen Landeshauptstadt rüstet man mit Hilfe des neuen Namenssponsor Red Bull kräftig auf. Nicht nur die Spielerbank wurde mit gestandenen Akteuren wie Alexander Barta (Rögle BK) oder Yannic Seidenberg (Adler Mannheim) verstärkt, sondern auch in die Reihen dahinter wurde von den Verantwortlichen viel investiert. So steht mit Pierre Pagé ein Trainer hinter der Bande, der nicht nur Mannschaften wie Berlin zum Meistertitel führte, sondern zuletzt auch in Salzburg erfolgreich arbeitete. Bescheiden ist der Kanadier dabei nicht und sagt den anderen Eishockey-Standorten Deutschlands dabei den Kampf an (siehe den entsprechenden Hockeyweb-Artikel...). Assistiert wird Pagé von keinem Geringeren als Helmut de Raaf, der in den vergangenen Jahren die Jungadler aus Mannheim von einem Titel zum nächsten geführt hat. Auch die vor kurzem bekannt gewordene Verpflichtung von Jon DiSalvatore (Hershey Bears /AHL) schraubt die Erwartungen in München hoch, denn in den vergangenen zehn Spielzeiten in der AHL erzielte der Amerikaner immer mindestens 20 Tore für seinen Klub. Damit scheint man auch den Abgang von Topscorer Martin Buchwieser (Adler Mannheim) kompensieren zu können.
Für das Spiel am 27. September in der knapp 50.000-Seelen-Gemeinde Straubing legen die Münchener gerade einmal 140 Kilometer zurück. Vor allem für drei Aktuere im Münchener Dress wird das Duell einen besonderen Status genießen, denn Brückner, Lewis und Sparre wurden während der Sommerpause von Winkler und Co. von Straubing weg nach München gelockt. Im Eisstadion am Pulverturm galten die Spieler als Publikumslieblinge und waren maßgeblich an dem Erfolg der Tigers in den vergangenen zwei Jahren beteiligt. Vor allem die Abgänge von Sparre und Lewis sind in Straubing nur sehr schwer zu kompensieren.
Berlin – Köln - 29. September; 16:30 Uhr
Am 6. Spieltag kommt es zur Neuauflage der vergangenen Final-Paarung, denn dann fordern in der Berliner o2-World die Haie aus Köln den aktuellen Deutschen Meister zur Revanche heraus. Im April 2013 setzten sich die Eisbären noch binnen vier Spielen durch und verteidigten dadurch den Titel, den man in der Saison davor nach einer spannenden Finalserie gegen Mannheim gewann. Der wohl größte Verlust für die Hauptstädter ist dabei sicherlich der Abgang von Meistertrainer Don Jackson, der nach rund sieben Jahren seine Koffer gepackt hat und nun in Salzburg an der Bande steht. In dieser Zeit war Jackson maßgeblich daran beteiligt, dass die Eisbären gleich fünf Meistertitel feiern durften. Lediglich in der Saison 2009/10 unterbrachen die Hannover Scorpions die Serie Berlins.
Dabei drängt sich die Frage auf, ob der Rekordmeister eine Neuauflage des vorherigen Finales in der nächsten Saison auch gewinnen kann. 2011 setzte man sich in der Serie mit 3:0 gegen Wolfsburg durch, verlor dann aber im November 2011 das nächste Aufeinandertreffen mit 2:5. Selbes Spiel ein Jahr später, als man sich mit einem 3:2 in der Serie gegen Mannheim die Meisterschaft sicherte. Die Begegnung am zweiten Spieltag der neuen Saison verlor Berlin dann anschließend mit 1:6 in der SAP-Arena. Im Endeffekt kann es den Eisbären ja egal sein, denn sie sind in der Saison dann trotzdem Meister geworden. Bleibt abzuwarten, ob das auch unter dem neuen Coach Jeff Tomlinson so bleibt oder ob das nur eine Art Aura von Don Jackson war.
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