Auf einer Stufe mit Einstein

Krefeld Pinguine - Eisbären Berlin 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)
Es war die gelungene Premiere der Krefeld Pinguine im Kampf um die Play-off-Plätze. Mit diesem
hauchdünnen, aber unter dem Strich verdienten 2:1-Sieg sicherten sich die Pinguine gar den siebten
Tabellenrang und überholten damit die Augsburger Panther und, man lese und staune, die Hamburg
Freezers. Das faire Match führte den technisch versierten Gästen aus der Bundeshauptstadt in
brutaler Weise vor Augen, dass Eishockey zu jenen Sportarten gehört, bei denen die Tore zählen und
nichts anderes. Denn im ersten Drittel demonstrierten die Schützlinge von Cheftrainer Pierre Pagé
ihre mehr als deutliche Überlegenheit, bewiesen allerdings vor dem von Pinguin-Goalie Robert
Müller ausgezeichnet gehüteten Tor ihre Unfähigkeit, aus den zahlreichen Chancen etwas Zählbares
zu Stande zu bringen. So war es mehr oder weniger der gebürtige Rosenheimer, der die Zuschauer
zu Baifallsstürmen hinriss. Bereits vor dem Match hatten die Fans, so sie aus Krefeld und Umgebung
waren, allen Grund, ihre Hände zu rühren. Müller erteilte nämlich den rheinischen Rivalen Köln und
Düsseldorf eine Absage und band sich für weitere zwei Jahre an den schwarz-gelben Verein.
Bezeichnenderweise hatten Adrian Grygiel und Alexander Dück die erste “richtige” Torchance für
die Gastgeber, als sie in Unterzahl einen Konter fuhren, der allerdings nicht zum Erfolg führte.
Besser machte es Chris Herperger: Alexander Seliwanow erwischte einen Abpraller von der Bande,
setzte mit einer Hand den Kanadier in Szene. Dieser fackelte nicht so lange, wie es seine
Kontrahenten im andersfarbigen Trikot ein ganzes Drittel lang taten, und sorgte für die Führung. Als
derselbe Herperger wunderbar von Steve Brulé angepasst wurde, hatte er wiederum nichts mit
Warten im Sinn. Ein trockener Schuss, es stand 2:0, was den Spieverlauf, wie man so schön sagt, auf
den Kopf stellte.
Im Schlussabschnitt stand der Publikumsliebling mit der Rückennummer 80, der sogar einen Penalty
von Eisbären-Kapitän Steve Walker entschärfte, wieder im Brennpunkt des Geschehens. Doch nur
ein abgefälschter Schuss fand sein Ziel, der Rest war sichere Beute des Oberbayern. Ende gut, alles
gut, könnte man aus Krefelder Sicht sagen. Zum Schluss wurde der Unsinn der neue Auslegung der
Verzögerungsregel dem Zuschauer überdeutlich vor Augen geführt. Eisbären-Verteidiger Micki
DuPont wollte die Scheibe in Überzahl in die Angriffszone passen; diese ging jedoch über die Bande.
Der Unparteiische verhängte der vorgegebenen Auslegung entsprechend zwei Strafminuten. Wer das
noch versteht, bzw. es erklären kann, darf sich mit Einstein auf eine Stufe stellen.
Tore: 1:0 (21;28) Herperger (Seliwanow, Brulé), 2:0 (25;25) Herperger (Brulé), 2:1 (40;38)
Beaufait (Persson). - Zuschauer: 7.584. - Strafminuten: Krefeld 10, Berlin 8 + 10 Cole. -
Schiedsrichter: Chvatal (Waldkraiburg).