"Arrogante" Kölner schlagen Iserlohn 7:4
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Elf Tore gab es in der Kölnarena lange nicht
mehr zu sehen: In einem von vielen individuellen Fehlern geprägten
Spiel gewannen die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL)
mit 7:4 (3:1/2:3/2:0) gegen die Iserlohn Roosters und setzten sich
weiter im oberen Drittel der Tabelle fest. Es
war fast ein Familientreffen: Vier Spieler der Kölner Haie spielten
bereits im Trikot der Iserlohn Roosters, gleich fünf Spieler aus dem
Sauerland waren einst für die Kölner Haie aktiv, man kennt sich. Bei
den Kölnern durfte Stürmer Moritz Müller an seinem 20. Geburtstag als
Verteidiger anstelle des verletzten Mirko Lüdemann in den ersten Block
aufrücken, ansonsten konnte Kölns Trainer Doug Mason, der wie sein
Assistent Clayton Beddoes auch schon für Iserlohn gearbeitet hat, seine
besten Spieler aufstellen. Ganz im Gegensatz zum Sauerländer Coach
Geoff Ward, der mit den verletzten Knold, Roy und Purdie auf drei
wichtige Stützen seines Teams verzichten musste. Am Freitag hatten die
Roosters mit einem 3:8 auf eigenem Eis gegen Ingolstadt eine peinliche
Niederlage hinnehmen müssen, während Köln am Donnerstag in Mannheim
zwar nach Penaltyschiessen verlor, aber eine sehr gute Leistung zeigte.
Es sah folglich alles nach einem klaren Sieg der Haie aus, Köln ging
auch standesgemäß durch ein Überzahl-Tor von Stéphane Julien in
Führung, doch Iserlohn glich durch Richard Rochefort aus und hatte dann
in Überzahl sogar die Chancen, das Spiel zu drehen. Doch die Haie sind
nicht von Ungefähr die torgefährlichste Unterzahl-Mannschaft der Liga,
Sebastian Furchner erkämpfte sich vor dem gegnerischen Tor die Scheibe
von Iserlohns Verteidiger Brad Tiley und erzielte den 12. Kölner
Unterzahl -Treffer der laufenden Saison. Auch am 3:1 war Tiley
beteiligt, er saß in der 20. Minute gemeinsam mit seinem Kollegen Paul
Traynor auf der Strafbank und Köln nutzte die doppelte Überzahl zum 3:1
durch Sean Tallaire, der einen Schuss von Julien abfälschte.
Die
Fehler der Gäste nahmen zu, in der 22. Minute verlor Kirk Furey den
Puck neben dem eigenen Tor, Philip Gogulla brauchte zum 4:1 nur
einzuklinken. Doch statt das Spiel nun souverän zu verwalten, spielten
die Haie plötzlich genauso chaotisch wie die Gäste. Dave McLlwain schob
den Puck in der 27. Minute zum 4:2 ins eigene Tor und auch Ivan
Cierniks 5:2 in der 32. Minute gab dem Kölner Spiel keine Ruhe, die nie
aufsteckenden Sauerländer kamen noch vor der zweiten Drittelpause durch
Powerplay-Tore von Rochefort und Furey wieder ins Spiel. Auch das 6:4
von Dave McLlwain nach wunderschönem Zuspiel von Julien in der 45.
Minute war noch lange keine Vorentscheidung, Iserlohn war im
Schlussdrittel die aktivere Mannschaft, konnte aber selbst hochkarätige
Chancen nicht mehr zu weiteren Treffern nutzen. Erst in der letzten Minute gelang Trygg in doppelter Überzahl die Entscheidung.
Geoff Ward: "Wir haben genügend Chancen generiert, aber zu viele Fehler gemacht. Man ist immer nur so stark wie das schwächste Glied in der Kette."
Doug Mason: "28 Minuten lang haben wir gut gespielt, dann sind wir arrogant und locker geworden, am Ende haben wir glücklich gewonnen."
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne
Tore:
1:0 Julien (4.), 1:1 Rochefort (9.), 2:1 Furchner (11.), 3:1 Tallaire
(20.), 4:1 Gogulla (22.), 4:2 Sulkovsky (27.), 5:2 Ciernik (32.), 5:3
Rochefort (34.), 5:4 Furey (38.) , 6:4 McLlwain (45.), 7:4 Trygg (60.) Strafminuten: Köln 24, Iserlohn 24 Zuschauer: 12.501