Arbeitsnachweis eines Kurzarbeiters
Als
DEG-Torhüter Jean-Sebastien Aubin am Dienstag Abend nach dem hart
erkämpften 2:1 über die Frankfurt Lions in die Kabine ging, da gab er
seinem Mannschaftskameraden Martin Hinterstocker einen Klaps auf die
Schulter und sagte: „Gute Arbeit, Junge. Eine Schicht, ein Tor.“
Hinterstocker freute sich über das Lob des wieder
einmal starken Franko-Kanadiers, aber natürlich auch über seinen
Treffer zum 1:0. „Das war mein erstes Tor in der DEL. Es hat ja auch
lange genug gedauert“, sagte der 20-Jährige, der zuvor lediglich im
Pokal erfolgreich war.
Dabei
hätte der Stürmer der vierten Reihe fast weiter warten müssen, denn
eigentlich war im Angriff gar keine Eiszeit für ihn vorgesehen. „Craig
MacDonald hat einen „Pferdekuss“ erhalten und signalisiert, dass er
kurzzeitig nicht weitermachen kann. So bin ich erstmal in die dritte
Formation mit Shane Joseph und Evan Kaufmann gerückt. Ein wenig Glück
gehört eben dazu“, sagte Hinterstocker. Sein Treffer hingegen war alles
andere als Glück. Im Stile eines abgezockten Alt-Profis überlistete er
Frankfurts Keeper Thomas Ower mit einem Bauerntrick.
Wie
lange Martin Hinterstocker nun auf seinen nächsten Streich warten muss,
bleibt abzuwarten, denn DEG-Trainer Harold Kreis lässt bekanntermaßen
lieber nur mit drei Angriffsreihen spielen. „Der Erfolg gibt ihm Recht.
Ich kann nicht mehr versuchen, als mich anzubieten. Aber heute hat der
Trainer gesehen, dass er sich auf mich verlassen kann“, sagte
Hinterstocker. Dessen Vertrag läuft aus und bei nur wenig Eiszeit
könnte der Verlust des talentierten Jung-Profis aus
Garmisch-Partenkirchen drohen. „Ein Wechsel ist möglich, aber noch ist
es viel zu früh, um sich darüber Gedanken zu machen“, sagte
Hinterstocker.
Die
hat sich aber Trainer Kreis über den Fitnesszustand seiner Mannschaft
gemacht und ihr für gestern frei gegeben. „Den Spielern unterlaufen im
Moment zu viele mentale Fehler, die zu Puckverlusten führen. Sie
brauchen diese Pause zur Regeneration.“
Von Thomas Schulz