Antrag abgelehnt - Chernomaz bleibt gesperrt
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Ausgestattet mit einem Laptop erschien Rich
Chernomaz zur Pressekonferenz vor dem vierten Duell gegen die Adler Mannheim.
"Ich möchte euch mal zeigen, was es in den drei bisherigen Spielen für
Fehlentscheidungen gegeben hat", sagte der Kanadier, bevor er das Video
startete. In Spiel eins drosch der Mannheimer Bouchard 15 Sekunden vor Schluss
deutlich aus der eigenen Hälfte den Puck in die Bandenrundung. Der Pfiff wegen
unerlaubtem Weitschuss blieb aus. Es kam zum Bully vor dem Lions Tor, bei dem
ebenfalls sehr deutlich zu erkennen ist, wie Adler Kapitän René Corbet gleich
zweimal Ian Godon per Stockschlag foulte. Wieder blieb der Pfiff aus und
Mannheim traf zum Ausgleich eine Sekunde vor Schluss.
Aus Spiel zwei hatte Chernomaz die
Schlüsselszene vor dem 2:1 für die Adler vorbereitet, als der Puck mehr als
deutlich die blaue Linie überquerte, das Spiel aber nicht wegen Abseits
unterbrochen wurde und Martinec das Tor schoss. Letzten Dienstag verweigerten
die Schiedsrichter einem Treffer von Kelly wegen Torraumabseits die Anerkennung.
"Es war ein klares Tor. Das hat jeder gesehen. Nicht einmal die Spieler der
Adler reklamierten, auch nicht der Mannheimer Torwart. Niemand!", ärgert sich
Chernomaz immer noch. Bilder vom Flaschenwurf von der Lions Bank gibt es
ebenfalls. Man sieht leider nicht, wer die Flasche geworfen hat, sondern nur,
wie sie in hohem Bogen aufs Eis fliegt, und dann noch etwa 15 Meter auf einen
Linienrichter zu rutscht. Was man aber deutlich sieht, ist, das alle drei
Unparteiischen mit dem Rücken zur Lions Bank stehen zum Zeitpunkt des Wurfes. Es
ist somit völlig ausgeschlossen, dass einer der drei sehen konnte, wer die
Flasche geworfen hat. Kurios: Keiner der Schiedsrichter konnte bisher zu dem
Vorfall befragt werden. "Sie sind nicht erreichbar", bestätigte Lions
Geschäftsführer Bernd Kress.
Die Lions haben ihr Statement zu dem
Flaschenwurf an die Ligenleitung geschickt. "Chernomaz hat erklärt, dass er
keine Flasche geworfen hat. Gross hat zugegeben, dass er die Flasche auf das Eis
geschmissen hat", verriet Kress den Inhalt der Erklärung. Am späten Nachmittag
dann die Entscheidung der Ligenleitung: "Die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen
Chernomaz bleibt bestehen. Es gibt keine Bilder, die ihn entlasten", sagte DEL
Pressesprecher Alexander Morel. Somit darf Chernomaz während des Spiels nicht
auf die Spielerbank der Lions und darf nicht direkt
coachen.
Mit Sport und tollen Eishockey
Play-off-Spielen hat dies und überhaupt die ganze Serie der Lions gegen die
Adler nicht viel zu tun. Keines der drei Spiele hatte sportlich gesehen hohes
Niveau. Für Spiel vier ist ein zumindest emotionales Match zu erwarten. Bei den
Lions steht ein großes Fragezeichen hinter den Einsätzen von Norris und
Henderson. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr. Wegen
den Aufbauarbeiten der Dippemess ist der Festplatz komplett gesperrt. Es wird
dringend empfohlen frühzeitig anzureisen und öffentliche Verkehrsmittel zu
benutzen. (Frank Meinhardt)