Antons, Jonas, Weismann und Hyun – Vom College in die Ligen
Nils Antons, Oliver Jonas, Paul Weissmann und Martin Hyun
verbindet vieles gemeinsam. Allesamt spielten Sie in diversen Junioren
Nationalmannschaften zusammen und erhielten ihre akademische und sportliche
Ausbildung in Nordamerika. Über Nordamerika führte der Weg oft zurück zu den
Wurzeln nach Deutschland. Was ist nun aus dem Quartett geworden.
Nils Antons
Der gebürtige Düsseldorfer der zuerst in der Kanadischen Junioren Liga
Western Hockey League (WHL) für die Kamloops Blazers auflief und später für
die Universitäts Mannschaft British Columbia Thunderbirds kehrte nach sieben
Jahren Nordamerika zurück. In der Saison 2003/04 lief Antons erstmals für
die Eisbären Berlin auf. Danach folgte die Station Hamburg Freezers. In der
abgelaufenen Saison spielte Antons für die Iserlohn Roosters. Die
Entscheidung für die Roosters aufzulaufen kam erst sehr spät da Antons sich
nach seiner zweiten DEL Saison für eine Fortsetzung seines Medizin Studiums
in Kanada entschied. Der 1,90 Meter grosse Düsseldorfer ist ein
defensivstarker Stürmer und kam bislang auf 126 DEL Einsätze.
Oliver Jonas (Foto)
Der gebürtige Neusser und Neffe von Torwart Legende Helmut de Raaf kam über
die Stationen Breck High School in Minnesota und anschliessend 4 Spielzeiten
an der Elite Universität Harvard nach Deutschland zurück. In der Saison
2001/02 kam Jonas erstmals für die Eisbären Berlin zum Einsatz. Anfangs
spielte Jonas nur 10 Spiele. In seiner zweiten DEL Saison sollte Jonas sein
Durchbruch gelingen was ihm ein Platz in der Nationalmannschaft verschaffte.
Bis einschliesslich der Saison 2004/05 spielte Jonas für die Eisbären Berlin
ehe Jonas sich für einen Wechsel nach Köln entschied. Während des NHL
Streiks holten die Berliner sich den gestandenen NHL Profi Oliver Kölzig der
Jonas als Nummer 1 im Tor verdrängte. In Köln hat Jonas mit Nationaltorwart
Thomas Greiss ernsthafte Konkurrenz bekommen. Zuletzt fand Jonas keine
Berücksichtigung im Deutschen Nationalkader. Bemerkenswert aber ist das
Jonas neben seinem Harvard Diplom in Physik einer Doktorarbeit nachgeht und
in der freien Zeit an der renommierten Humboldt Universität studiert.
Paul Weismann
Der Branneburger Weismann spielte zwei Spielzeiten für die Bowling Green
State Universität bevor er sich für einen Wechsel zu der State University of
New York SUNY Geneseo entschied. Dort studierte Weismann Chemie. Nach vier
Spielzeiten Nordamerika entschied sich Weismann ein Angebot des
Zweitligisten Eisbären Regensburg anzunehmen. Dort spielt Weismann bereits
seine zweite Saison sehr erfolgreich mit.
Martin Hyun
Der gebürtige Krefelder und Deutsch-Koreaner sorgte für Schlagzeilen als
überhaupt erster Deutsch-Koreaner in einer DEL Mannschaft aufzulaufen in der
Saison 2004/05. Nach sieben Jahren über die Stationen Benilde-St. Margaret´s
High School Minnesota, Northwood Prep in New York, St. Michael´s College in
Vermont und Leuven Chiefs in Belgien kehrte Hyun zurück nach Krefeld. In
Belgien absolvierte Hyun sein Magister Studiengang in „International
Relations“. Ein echter „Kriewelche Jung“ erfüllte seinen Kindheitstraum für
die Krefeld Pinguine aufzulaufen in der Saison 2004/ß5. Als Pinguine Spieler
wurde Hyun sogar zum Staatsbankett eingeladen von Bundespräsident Horst
Köhler zu Ehren des Staatsbesuches des Südkoreanischen Präsidenten Roh
Moh-hyun. Die Koreanische Nachrichtenagentur berichtete über das Ereignis in
Deutschland im „Land der Morgenstille“. Früh war aber klar das mit einem
Magister Diplom eine lange Eishockeykarriere nicht zu erwarten war. In der
Saison 2005/06 entschied sich Hyun ein Angebot anzunehmen im Koreanischem
Parlament zu arbeiten. Dort schrieb Hyun sein Buch über
Integrationserfahrungen als Deutsch-Koreaner in Deutschland was
voraussichtlich noch bis Ende 2006 veröffentlicht wird. Als bekannte
Persönlichkeit in Korea zeigten Koreanische Profi Mannschaften die in der
Asien Liga spielen mit Mannschaften aus China, Japan, Korea und Schweden
Interesse an Hyun. Zurzeit bastelt Hyun an seiner Doktor Arbeit und nur
vielleicht einen weiteren Schritt auf dem Eis.
(Foto: City-Press)