Angst essen Seele auf

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Die Adler aus Mannheim verpatzten am gestrigen Abend ihre im Vorfeld angekündigte und gewollte Wiedergutmachung aufgrund drei verlorener Spiele am Stück und kassierten vor 11.644 Zuschauern eine 1:3 Niederlage gegen die Panther aus Ingolstadt.

Zunächst war es ein munteres Spielchen im ersten Drittel, die Panther keineswegs defensiv, sondern im Vorwärtsgang, die Adler mit guter Verteidigung und schnellem Konterspiel. Resultat eines solchen war das 1:0 für Mannheim durch Michael Glumac in der 8. Minute. Ingolstadt, durchaus nicht geschockt vom Rückstand, bewies in der Folgezeit, dass durchaus noch andere Mannschaften in der DEL Probleme haben mit der Chancenverwertung. So halfen ihnen die Adler, den vom Spielverlauf her gerechten Ausgleich zu erzielen. In der 20. Minute startete Freddy Brathwaite einen Ausflug hinter sein Tor, ließ sich dort den Puck abluchsen und Exadler Rick Girard glich zum 1:1 aus. Dem auch gestern Abend wieder guten Brathwaite hier die alleinige Schuld zu geben, wäre zu einfach. Schon in der Jugend lernt man, dass ein Spiel unterbrochen ist, wenn der Schiedsrichter pfeift und nicht wenn die Spieler meinen, es müsste ein Pfiff erfolgen aufgrund eines hier vermuteten Icing. Damit waren die Spieler auch zu weit entfernt, um wirkungsvoll eingreifen zu können.

Und da war es dann wieder, das Gespenst des zweiten Drittels im Kopfe der Adler nach dem Ausgleich. In drei zurückliegenden Niederlagen wurde der Grundstein dazu im zweiten Drittel gelegt. Das Resultat gestern Abend war ein angstvolles, verkrampftes zweites Drittel, das gefühlte 15 Minuten in der Zone der Adler stattfand. Führungsspieler, die nicht führten, Mitspieler, die nicht mitspielten und sich versteckten, einzig Brathwaite, Scalzo, Reul, ein bemühter Methot und die vierte Reihe der Adler setzten Akzente. Ganze sieben Schüsse gaben die Adler auf das von Ian Gordon gehütete Tor ab, zugegeben, drei davon waren gut aber auch Gordon ist ja Meister seines Fachs, wie man weiß.

Im letzten Drittel fanden die Adler wieder etwas zu sich, hatten mehr Spielanteile als im zweiten Drittel. Ingolstadt hielt geschickt dagegen, dass Spiel wirkte umkämpft, richtig gute Chancen gab es aber auf beiden Seiten nicht und man hatte nicht den Eindruck, dass hier noch viel passiert. Das störte wohl vor allem Rich Chernomaz, in der 54. Minute nahm er eine Auszeit. Und es war wohl nicht nur eine Änderung der Spieltaktik, die die „Axt von Manitoba“ seiner Mannschaft näher brachte, sondern auch Einforderung von mehr Aggressivität. Mit Erfolg, eine Minute später nahm Joe Motzko Mario Scalzo aus dem Spiel und mit unter die Dusche, eine weitere Minute später bearbeiteten sich Craig MacDonald und Bob Wren mit unfairen Mitteln, plötzlich waren Emotionen im Spiel, Ingolstadt kam damit zurecht, die Adler nicht. Bei Vier gegen Vier und damit mehr Platz auf dem Eis, erhöhte Ficenec durch einen abgefälschten Schlagschuß auf 1:2 und 40 Sekunden später wiederum von der blauen Linie auf 1:3, nachdem Nikolai Goc durch einen, dem plötzlichen Feuer im Spiel geschuldeten, jedoch sinnfreien Ellbogencheck mit Verletzungsfolge seine Mannschaft in Unterzahl brachte.

Eine weitere Niederlage bedeutet das für die Adler und Zeit zum Nachdenken, bedingt durch den spielfreien Sonntag und die anstehende Deutschlandcup-Pause. Zeit zum Nachdenken, wo man das mehr an Emotion und Aggressivität her bekommt, dass man über den erkennbaren Willen hinaus braucht, um Spiele zu gewinnen. Vielleicht die Rückkehr zur Manndeckung? Vielleicht brauchen ja einige Spieler den ständigen, intensiveren Körperkontakt um den Adrenalinpegel zu bekommen, der dazu nötig ist, dieses mehr an Wollen zu mobilisieren? Hier ist wohl mehr der Psychologe Harold Kreis gefragt, mehr, als neue Spieler.


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