Am Rande der Inline-WM-Bande: Marco Sturm im Interview

Prominenter Besuch bei der Inline-Hockey-Weltmeisterschaft in Nürnberg. Der deutsche NHL-Star Marco Sturm von den San Jose Sharks machte einen Abstecher nach Nürnberg und gab eine Autogrammstunde. Hockeyweb sprach mit ihm über die NHL, die Nationalmannschaft und Inlinehockey.
Es ist bekannt, dass du auch ein guter Inline-Hockey Spieler bist. Warum
bist du bei der Inlinehockey-Weltmeisterschaft nicht aktiv dabei?
Früher habe ich oft im Sommer Inline-Hockey gespielt, aber seit zwei Jahren
fast überhaupt nicht mehr. Ich finde die Umstellung vom Eishockey ist schon
sehr groß. Die Inlinehockey-Weltmeisterschaft war überhaupt kein Thema für
mich. Ein Tag als Zuschauer hier, das reicht vollkommen.
In der Vergangenheit hast du dich immer in München fit gehalten und mit
den Barons trainiert, was hast du diesen Sommer geplant, um frühzeitig
Eistraining zu bekommen?
Ab Mitte August werde ich für ein bis zwei Wochen beim EV Landshut
mittrainieren. Ich kenne Bernie Englbrecht sehr gut und habe das mit ihm
abgesprochen.
Dein Schwager Christian Künast wechselt zusammen mit den Barons nach
Hamburg, glaubst du es wird ihn wegen seines Dialektes überhaupt jemand dort
verstehen?
Ich war jetzt am Wochenende mit ihm in Hamburg, ich glaube da wird ihn kein
Mensch verstehen. Ich kann mich wenigstens noch zusammenreißen, aber der Küni
kann gar nicht anders reden. Das wird sicher problematisch.
Wie hältst du dich zur Zeit fit, oder steht momentan noch entspannen und
relaxen auf dem Programm?
Direkt nach der Saison war ich in Ägypten im Urlaub, aber mittlerweile bin
ich schon voll in den Vorbereitungen auf die neue Spielzeit. Ich gehe täglich
in den Kraftraum, fahre Fahrrad und mache viel Fitnesstraining. Zusammen mit Günther
Oswald, Tobi Abstreiter und Stefan Retzer haben wir eine kleine Clique, die zur
Zeit zusammen trainiert.
Du hast in diesem Sommer einen neuen Vertrag bei den San Jose Sharks
bekommen, wie liefen die Verhandlungen?
Ich bin ganz zufrieden, der Verein hat seine Option für die kommende
Spielzeit wahrgenommen. Das war auch so zu erwarten. Ich muss jetzt wieder ähnlich
gut wie die letzte Saison spielen, dann wird neu verhandelt und ich kann längerfristig
in San Jose bleiben.
Man hat immer wieder gehört, dass Jeff Friesen einer deiner besten
Freunde ist. Wie sehr hat es dich getroffen, als Jeff nach Anaheim transferiert
wurde?
Spielerisch eigentlich nicht so sehr, weil wir dafür auch gute Spieler
bekommen haben. Er ist aber wirklich einer meiner besten Kumpels, da war es natürlich
schade, dass er weg musste. Wir haben immer noch Kontakt.
Erst vor kurzem hörte man von der Vertragsverlängerung von Teemu Selanne,
der angeblich auf viel Geld verzichtet hat, um in San Jose bleiben zu können.
Was ist das Besondere an San Jose und den Sharks, doch sicher nicht nur die
Bucht von San Franzisko?
Die Stimmung in der Mannschaft stimmt einfach, wir sind eine gewachsene
Mannschaft und passen charakterlich gut zusammen. Jeder hilft jedem, es ist kein
Idiot dabei. Wir sind von Jahr zu Jahr besser geworden, jetzt soll es noch einen
Tick weitergehen, als im vergangenen Jahr. Ich hoffe wir können wirklich mal
ins Conference-Finale oder sogar in die Cup-Finals kommen.
Wie wichtig ist der Verbleib von Teemu Selanne für die Mannschaft?
Enorm wichtig. Er ist zusammen mit Owen Nolan der Leader unseres Teams; nicht
nur auf dem Eis, sondern auch in der Kabine. So einen Typ wie Teemu muss man
einfach gern haben, er ist absolut beliebt unter allen Spielern.