Am Pulverturm brennt es lichterloh
Jürgen Rumrich über die recht überraschende Trennung: "Vielleicht haben sich Heute einige gefragt wo unsere 37 ist. Er hatte letzte Woche eine Anfrage aus Bern und wir sind dem nicht nachgekommen. Wir wollten ihn behalten, aber er hat dann gestern Abend seinen Rauswurf provoziert. Das ist einfach charakterlos." Genaueres wollte Rumrich nicht preis geben. Rumrich weiter: "So einen Spieler brauchen wir hier auch nicht. Wir wollen hier Spieler die wirklich alles für Straubing geben und nicht Söldner die hier her kommen, alles vorne und hinten rein bekommen und dann nicht bereit sind ihren Vertrag zu erfüllen. Ich bin schon lange im Eishockeygeschäft aber so was habe ich noch nicht erlebt. Man lernt nie aus." Eine Entwicklung die so nicht abzusehen war, da Straubing Lee Goren wohl auch ein sehr gutes Angebot für die nächste Saison vorgelegt haben soll. Straubing hat mit der Verpflichtung des Kanadiers Adrian Foster bereits reagiert.
Im Spiel selbst waren die ersten rund 12 Minuten eine relativ klare Sache für die Hausherren. So auch die Meinung von ERCI Coach Rich Chernomaz "Wir haben unsere Beine nicht gefunden". Ingolstadt wirkte trotz der eher kurzen Anreise müde. Erst nach Straubings Führung durch Michael Bakos fanden die Ingolstädter besser in die Partie. Das 1:1 durch einen sehenswerten Backhander von Stephan Retzer wäre eigentlich ein leistungsgerechtes Drittelergebnis gewesen. Joe Motzko nutzte in Überzahl aber einen verheerenden Fehler von Straubings Schlussmann Dimitri Pätzold recht humorlos zur Führung des ERCI aus.
Und weil in Straubing gute Nachrichten zur Zeit ohnehin Mangelware sind, geht es auch gleich mit einer schlechten in dem Mittelabschnitt. Derek Hahn konnte das Spiel nicht mehr fortsetzten. Jürgen Rumrich: "Er hat eine Verletzung am Daumen. Das wird sicherlich länger dauern. Genaues wird sich aber Morgen nach der Untersuchung entscheiden." Im Verlauf des Drittels brachten sich die Rumrich-Schützlinge durch eine schier unglaubliche Zahl an individuellen Fehlern um die Chance mal wieder zu gewinnen. Das sah Chernonaz ähnlich "Straubing hat viele Fehler mit der Scheibe gemacht." Wyatt Smith nach Traumkombination, Bob Wren in Überzahl, Jakub Ficenec und noch mal Joe Motzko schraubten die Führung der Gäste auf 1:6. Nach dem 1:4 tauschten die Niederbayern Dimitri Pätzold gegen Jan Guryca im Tor. Rumrich "Ich wollte noch mal ein Zeichen setzten"
Auch bei dem klaren Rückstand versuchten wenigstens einige Tigers alles was möglich war. Aber in der momentanen Verfassung reicht das einfach nicht aus. Schwach in den Zweikämpfen, Checks eher vermeiden als zu Ende fahren und eine recht wackelige Abwehr. Straubing ohne Durchschlagskraft. Jürgen Rumrich: "Ingolstadt hat eine Topmannschaft. Wenn man denen Raum gibt, dann können die Tore schießen." Ingolstadt hingegen hinten sicher und nahm sich im Schlussabschnitt äußerst zurück. Chernonaz "Wir haben einfach gespielt". Das zweites niederbayerische Tor fiel per Penalty. Jakub Ficenec hakte so lange an Carl Carozzini bis der sehr souveräne Schweizer Profischiedsrichter Brent Reiber keine Wahl mehr hatte und die Hände über Kopf kreuzte.
Ingolstadts Rich Chernonaz auf der Pressekonferenz: "Die Reihe von Gawlik, Motzko und Smith haben super gespielt. Wir müssen auch am Dienstag in Krefeld so spielen."
Straubing Coach Jürgen Rumrich: "Wir habe sehr gut angefangen, gehen verdient in Führung, haben das 2:0 auf dem Schläger und das treffen wir nicht. Dann machen wir uns das Leben selber schwer und bringen Ingolstadt wieder ins Spiel. Im zweiten Drittel ist Ingolstadt dann ins laufen gekommen. Das ist bitter. Im letzten Drittel hat Ingolstadt dann nachgelassen. Aber ich denke da haben wir dann keine Chance mehr gehabt, so realistisch muss man sein. Am Dienstag müssen wir das besser machen. Ich bin nach wie vor überzeugt das wir das Potential haben."
Auf Nachfrage wie er seine Zukunft, nach nun sechs Niederlagen in folge, in Straubing sehe antwortete Rumrich: "Ich kann das nicht beeinflussen, aber ich gehe davon aus das ich Morgen nach Hamburg fahre und am Dienstag hinter der Bande stehe. Ich werde alles dafür tun das wir wieder auf den richtigen Weg kommen."