Als Eishockey noch beim KEK gespielt wurde80-jähriges Jubiläum des Haie-„Muttervereins“

Die KEC-Geschichte ist bestens dokumentiert – wenn es jedoch um den Kölner Eis-Klub geht, der in diesem Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiert, wird die Sache ungenauer. Denn der KEK arbeitete längst nicht so erfolgsorientiert, wie der aus ihm entstandende KEC, was ja auch der Grund für die Leute um Haie-Legende Detlef Langemann war, die Trennung in die Wege zu leiten. Wenn am 13. November 2016 die Kölner Haie und die Eisbären Berlin aufeinander treffen, werden einige ehemalige Spieler aus KEK-Zeiten die Gelegenheit nutzen, um sich zu treffen. „Das ist kein offizieller Termin. Wir sind einfach alte Freunde, die sich wiedersehen“, sagt Dr. Kai Schellhorn, der eigens aus Potsdam anreist, wo er an der dortigen Universität im Fachbereich Sozialwissenschaften tätig ist.
Schellhorn spielte damit mit den „Langemännern“, also mit Detlef und Dieter Langemann. Auch mit Torwart-Urgestein Dieter Horky, auf den das erste Haie-Logo und wahrscheinlich sogar die Wahl des KEC-„Beinamens“ zurückgeht. „Ich habe 1959 oder 1960 angefangen und in der Jugend des KEK gespielt“, erinnert sich der heute 71-Jährige. „Am Anfang waren wir ziemlich schlecht“, lacht Schellhorn. „Aber binnen zwei Jahren wurden wir richtig gut. So bekamen die Langemänner, aber auch ich erste Einsätze in der ersten Mannschaft des KEK.“ Dass Schellhorn nur eingefleischten Kölner Fans bekannt sein dürfte, hat einen einfachen Grund. „Damals war Eishockey noch ein Amateur-Sport.“ Er hatte seine berufliche Ausbildung im Blick. „1964 habe ich für einen Winter ausgesetzt und dann 1965 mein Abitur gemacht. Dann bin ich zum Studium nach München gegangen. „Wenn ich damals dabei geblieben wäre, hätte ich wohl auch Bundesliga-Spieler werden können“, sagt Schellhorn. Schwingt da Wehmut mit? Könnte man meinen, aber es ist wohl eher nicht der Fall. Immerhin hat er ein spannendes Berufsleben, arbeitete zehn Jahre lang für die Stiftung Wissenschaft und Politik, dann fast zehn Jahre lang für die Konrad-Adenauer-Stiftung als Mitarbeiter im Ausland – verteilt auf vier Jahre auf den Fidschi-Inseln, vier Jahre in Singapur, ein Jahr in Indonesien und ein Jahr in Russland.
Der Eishockeysport hat aber auch Kai Schellhorn, dessen Name in der Liste der Eishockeyspieler des KEK in der Jubiläumsschrift des Eis-Klubs vor fünf Jahren („75 Jahre KEK – das Buch“) erwähnt ist, nicht losgelassen. „Zunächst habe ich die Uni-Mannschaft in München mit aufgebaut“, berichtet Schellhorn. Später spielte er für den SC Weßling. „Das war damals ein Natureis-Verein. Die Jungs dort haben viel Energie in den Verein gesteckt, haben mit einem Schlauch die Spielfläche hergerichtet. Und mit Willi Edelmann hatten wir einen tollen Torwart.“ Wer den SC Weßling nicht kennt, sollte sich in die Bundesliga-Geschichte vertiefen, den als Spielgemeinschaft mit dem TSV Starnberg war der Club 1958 Gründungsmitglied der Eishockey-Bundesliga, stieg aber schon 1959 ab. „Später habe ich noch für den EV Landsberg gespielt“, so Schellhorn. Dass er das Zeug zum Bundesliga-Spieler gehabt hätte, lässt sich nicht von der Hand weisen. Unter Gerhard Kießling nahm er an Lehrgängen in Füssen teil, hat dreimal für die deutsche Jugend-Auswahl gespielt. Dann aber stand der Beruf im Vordergrund. 34 Jahre griff er nicht mehr zum Schläger. „Mit 66 Jahren habe ich bei einer Hobbymannschaft in Berlin nochmal angefangen, aber mit 67 wieder aufgehört, weil ich mir den Arm gebrochen hatte.“
Alte Freunde – wie zum Beispiel Dieter Horky, Teddy Fonk und die „Langemänner“ – hat er aber nie vergessen. Und deswegen freut er sich auf das Treffen der „Ehemaligen“ in Köln.
Der KEK existiert übrigens immer noch – als Eissportverein. Sogar Slegde-Eishockey wird beim KEK gespielt. 700 Mitglieder, davon 500 Jugendliche sind beim Vorgänger, dem „Mutterverein“ des KEC Mitglied. Da sagen wir doch: Herzlichen Glückwunsch zum 80-Jährigen!