All Star Game 2009: Nordamerikaner haben gegen Europäer die Nase vorn

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Beim DEL-All Star Game in der Berliner o2 World siegte vor 8.500 Zuschauern die Nordamerika-Auswahl mit 9:8 (3:3; 3:4; 3:1) über das Team Europa. Gut und gerne hätten es noch mehr Tore werden können, doch die Keeper Fred Brathwaite und Jean-Marc Pelletier (Nordamerika) sowie Rob Zepp und Ian Gordon (Europa) erledigten ihren Job mehr als ordentlich, obwohl für ihre Vorderleute, wie zu solch Anlass üblich, Defensivarbeit nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stand.  

Den Torreigen eröffnete in der 6. Spielminute das Iserlohner Sturmgespann: Robert Hock legte für Michael Wolf zur Führung für Team Europa auf. Die Krefelder Boris Blank (13. Spielminute) und Herberts Vasiljews (19.) sorgten bis zur ersten Pause mit ihren Treffern für einen ausgeglichenen Zwischenstand, nachdem die Nordamerikaner durch die Eisbären-Cracks Deron Quint (10.) und Steve Walker (13.) sowie Nürnbergs Scott King (17.) erfolgreich waren. Da Berlins Steve Walker kurz nach Wiederbeginn das vom Straubinger Chefcoach Bob Manno betreute nordamerikanische Team mit 4:3 (23.) in Führung brachte, schienen die Dinge nun ihren zu erwartenden Gang zu gehen. Doch die Europäer legten plötzlich los und brachten endlich ein paar der noch im ersten Abschnitt vermissten Kunststückchen aufs Eis der o2 World. Insbesondere die Krefelder Fraktion um Herberts Vasiljevs, Boris Blank und Richard Pavlikovski glänzte gleichermaßen als Vorbereiter und Vollstrecker. Allerdings, wie in All Star Games nun mal üblich, holten die Nordamerikaner dann wieder auf, so dass es am Ende des zweiten Abschnitts nur zu einer knappen 7:6 Führung für die Europäer langte.  

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Zwischenzeitlich hatte „Blödelbarde“ Oliver Pocher seinen Auftritt, der sich sogleich mit Hauptschiedsrichter und Geburtstagskind Richard Schütz – feierte seinen 42. Geburtstag - anlegte und sich dafür prompt eine zehnminütige Disziplinarstrafe einhandelte. Nürnbergs Maskottchen „Pucki“ nahm sich daraufhin Pochers erzieherisch an und verpasste dem aufsässigen Niedersachsen zur Freude der Zuschauer ein, zwei Ordnungsgongs. Die Schäden am Eis, nachdem Pocher tatsächlich zum Einsatz gekommen war, hielten sich dem Vernehmen nach in Grenzen. Dass er sich ausgerechnet Iserlohns knochenharten Verteidiger Paul Traynor für ein kleines Techtelmechtel aussuchte, zeugte entweder von Pochers erheblicher Unkenntnis des Metiers oder aber zumindest einem Höchstmaß an Lebensmüdigkeit. Traynor, wie auch Düsseldorfs Andy Hedlund, mit dem Pocher ebenfalls anbändelte, hatten jedoch ein Einsehen und beließen es bei eher schüchternen Schubsern, die den Stänkerer aber dennoch gen Eisfläche beförderten. 

­Im Schlussdrittel glichen die Nordamerikaner, die im Spielverlauf schon mit drei Toren in Rückstand gelegen hatten, durch Tore von Freezers-Stürmer Francois Fortier, Richie Regehr und Mannheims Francois Methot aus. Den Siegtreffer zugunsten der Übersee-Cracks markierte letztlich Wolfsburgs Jason Ulmer. Als wertvollste Spieler ihrer Teams wurden für die Europäer Herberts Vasilsjevs und für Nordamerika Eisbären-Kapitän Steve Walker ausgezeichnet. Vor dem Match erwiesen sich in den Skills Competitions Mannheims Fred Brathwaite und Berlins Rob Zepp im Duell der Torhüter als gleichwertig, Eisbären-Verteidiger Richie Regehr als Spieler mit dem härtesten Schlagschuss (153 km/h), Kölns Mirko Lüdemann als schnellster Schlittschuhläufer und ein Unentschieden gab es zwischen Europäern und Nordamerikanern bei den Dribbelstaffeln.  

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Anzumerken bleibt freilich, dass viele Sitze in der o2 World leer blieben und der Oberrang hinter schwarzen Vorhängen verborgen wurde. Es war nicht im gewünschten Maße gelungen, Zuschauer für das DEL-All Star Game zu gewinnen. Woran es aber liegen mag, dass sich die Fans des schnellen Kufensports nicht in größerem Umfang für dieses Event erwärmen können, müssen sich die Organisatoren schon fragen, wenn zukünftig Besserung in diese Richtung eintreten soll. Oder sollten vielleicht die Fans gelegentlich mal von der DEL befragt werden, wie sie sich ein All Star Game vorstellen, zu dem sie gerne gehen würden? Womöglich ergeben sich hieraus Anregungen, die zu mehr führen als zu einer mehr oder minder guten Kopie des NHL-Vorbilds. - Als gelungen darf aber wohl schon jetzt das gefällig gestaltete Intro bezeichnet werden, das dem Spektakelcharakter der Veranstaltung absolut gerecht wurde. Und auch das Mitwirken der Maskottchen der DEL-Klubs kam gut an. Hierbei kristallisierte sich einmal mehr Nürnbergs „Pucki“ als unumstrittener Top-Star unter seinen Kollegen heraus. (mac - Fotos by City-Press) ­

 

Europa – Nordamerika 8:9 (3:3; 4:3; 1:3) 

Tore: 1:0 (05:38) Wolf – Hock; 1:1 (09:25) Quint – Papineau/Ulmer; 1:2 (12:13) Walker – Robinson; 2:2 (12:29) Blank – Vasiljews/Lüdemann; 2:3 (16:41) King – Stephens/Fortier; 3:3 (18:09) Vasiljevs – Blank/Pavlikovski; 3:4 (22:59) Walker – Grand-Pierre; 4:4 (23:43) Kopitz – Vasiljews/Blank; 5:4 (24:22) Greilinger – Hördler; 6:4 (30:19) Blank – Pavlikovski; 7:4 (33:50) Trew – Felski/Ficenec; 7:5 (35:31) Traynor – Pederson/Robinson; 7:6 (38:26) Fortier – Hedlund/Stephens; 8:6 (43:06) Wolf – Bartek/Hock; 8:7 (45:21) Regehr – Methot/Ratchuk; 8:8 (49:42) Methot – King; 8:9 (54:06) Ulmer – Delmore;

Schiedsrichter: Richard Schütz/Heiko Dahle

Strafe: 10 (Disziplinar – Pocher) /4

Zuschauer: 8.500


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