Adler: Warten auf die Arena - Wirrwarr um Kelly
Klare Worte bei den AdlernDas Gebäude steht auch innerlich kurz vor der Vollendung an. Die SAP-Arena in
Mannheim, wird, davon kann sich überzeugen, wer einen Rundgang unternommen hat,
prächtig. Große Logen, die, laut Betreibern, ausgebucht sind, viel Platz für
die Gastronomie, gute Sicht von allen Plätzen, die Fans dürfen sich vorfreuen.
Derzeit arbeitet man rund um die Uhr, auch an den Wochenenden, denn es gibt
keinen zeitlichen Puffer mehr. Andeutungen, dass noch etliches nicht fertig sein
dürfte zur Eröffnung am ersten September-Wochenende, erteilt man eine Absage:
Alles, so die Bauherren, sei im Plan.
Manches musste nachgebessert werden, anderes wird bleiben wie es ist. So sei die
Anzahl der Kabinen, verlautete aus Kreisen von Nutzern, zu
gering. Das Adler-Ticketing-System hat arge Anlaufschwierigkeiten, aber auch
hier verweist man auf andere Bauvorhaben der Größenordnung, wo bis zuletzt
eine gewisse Spannung bleibt. Tatsache ist, dass die Halle vom Feinsten und
Modernsten in Europa ist. Noch gibt es viele Karten für die offizielle Eröffnung,
Reden und Ronan Keating lassen viele erstmal abwarten, der zweite Tag mit den Söhnen
Mannheims, Peter Maffay und vielen mehr, soll besser laufen. Die Adler werden
wohl, laut Plan, an dem Wochenende gar nicht in Mannheim, sondern in Sachen
Freundschaftsspiele unterwegs sein, wenn sich nichts mehr ändert am Plan.
Mannheimer Generalprobe für die Arena ist am 21. August mit 5000
Dauerkartenkunden bei einem Freundschaftsspiel gegen die Kölner Haie. Großer
Auftritt fürs Maskottchen, einen Hamster, der jetzt den Namen Udo bekam, Pate
stand Stadionsprecher Udo Scholz. Wie die Fans die Arena annehmen, das wird sich
zeigen, wenn die Saison beginnt. Die Adler gingen nun einen zwar für Anhänger
angenehmen Schritt, der
gleichzeitig aber auch offenbarte, wie vorsichtig die Leute nach den vergangenen
Spielzeiten geworden sind. Sie packten die Play Offs in die
Ticketpreise. Das war kein rein altruistischer Zug, sondern vor allem einer
geboren aus der Notwendigkeit. Denn die Dauerkarten setzen sich nur
zäh ab. 3700 sind es derzeit, zu wenig für eine Arena dieser Größenordnung.
Es scheint, als wartete man in Mannheim auf ein neues Team, das sich Kredit zurückerspielen
könnte.
Warten auch auf einen Goalie Nummer eins und auf die Beantwortung der Frage:
Kommt er oder kommt er nicht. Es geht um Steve Kelly, der einen Vertrag hat, mit
dem man in Mannheim aber nicht unbedingt glücklich ist. Ein Vertrauter Kellys
aus Übersee: "Die Adler haben ihm einen Zwei Jahres Vertrag während der
Pause für den Deutschland-Cup gegeben", meint der Spieler. Und weiter:
"Etwa eine Woche später hat man Kelly aufgefordert, sich nach einem
anderen Team für die kommende Saison umzusehen." Doch, meint der Freund
Kellys, "er ist doch nicht dumm. Er hat einen Zwei-Jahres-Vertrag und
er wird nicht einfach gehen". Offizielle Auskünfte darüber gibt es nicht,
nur immer den Hinweis, man werde abwarten.
Nur positives hingegen von einer anderen sportlichen Ecke. Die Jungadler
trainieren schon seit langem heftig, die Neuzugänge fügen sich gut ein ins
Team, das über zehn Kids der Endjahrgänge verfügt. Chefcoach und
Projektmanager Helmut de Raaf: "Wir sind mindestens so stark wie in der
letzten Saison." Die Jungadler spielen jetzt unter dem Dach der Heilbronner
Falken. Das bedeutet, erstmals können sie für alle drei Teams antreten, für
die Jungadler, die Falken und die Adler, bislang gabs immer nur zwei Optionen.
Grundsätzlich ändert sich für die Mannschaft nichts, sie trainiert
im Eissportzentrum Herzogenried (auch wegen der Nähe zur Integrierten
Gesamtschule), man tritt auf Mannheimer Eis an. Und man versucht, die Kids, die
zum Endjahrgang gehören und jene, die aus Altersgründen die Jungadler
verlassen haben, besonders zu fördern. Die Trainer, Stephane Richer für die
Adler, Rico Rossi für die Falken und De Raaf und Frank Fischöder für die
Jungadler, arbeiten eng und gerne zusammen.
(Angelika von Bülow)