Adler vor dem Saisonstart: Es ist angerichtet

Was andere denken, interessiere ihn nicht, betonte Adler-Coach Greg Poss
bei der Pressekonferenz vor dem ersten DEL-Spiel der Saison und sein
gleichberechtigter Assistance Coach Teal Fowler stieß ins selber Horn. Man werde
das eigene Spiel spielen. Dass es Erfolg bringen wird, daran zweifelt so niemand
richtig, lediglich ein Sportjournalist wollte wissen, wie das denn so wäre, wenn
die ersten drei Spiele verloren gingen..... Unerschütterlich die Antwort aus
Trainermunde: Dann mache man trotzdem weiter wie geplant.
Poss: "Es wird Zeit, dass die Saison beginnt, wir sind gut vorbereitet,
jetzt freuen wir uns auf das erste Spiel." Die Cracks seien topfit, vor allem
die Deutschen. Erster in der Liste der Konditionsstarken ist der ehemalige
Riesserseer Youngster Marcus Kink. Er hat gepowert bis zum geht nicht mehr im
Sommer und präsentiert sich in glänzender Form. Hinter ihm rangiert auf Platz
zwei Jasons Jaspers, gefolgt vom Dritten, Felix Petermann. Aber selbst die
anderen, die auf den hinteren Rängen landeten, seien gut in Form lobte Poss.
Aber, grinste der Coach leicht, "eine Kraftmaschine schießt keine Tore",
nun müssten die Jungs auf dem Eis beweisen, wie gut sie sind. Ziel sei, sich von
Woche zu Woche zu steigern, auch im Zusammenspiel. Dass gleich ein hammerharter
Gegner wie die Frankfurt Lions ins Haus schneien, finden das Trainer-Duo gut,
und auch von den Eisbären erwartet Teal Fowler viel.
Aber, so Poss, man denke von Spiel zu Spiel und er freue sich schon darauf,
wenn die neuen Cracks die sagenhafte Stimmung in der Adler-Arena mitbekämen. Es
gibt nur noch 700 Karten und die dürften vergriffen sein bis zum Anpfiff. Es sei
also jedem geraten, vorher zu reservieren, warf Adler-Pressesprecher Matthias
Fries ein.
Marcus Kuhl betonte, dass man sich mit eventuellen Neuverpflichtungen Zeit
ließe. Der Kader sei gut besetzt, momentan gäbe der Markt nicht viel her, "wir
warten bis die Camps in Kanada beendet sind". Einen Verteidiger könne man noch
brauchen, ließ der sportliche Boss anklingen. Am besten, das steht auf der
Coaches Wunschliste einen Allrounder wie Kink. Der kann Stürmer spielen und
offensiven Verteidiger, nach solchen Spielern lecken sich die Clubs die
Finger.
Die Verletzungen von Shantz und Retzer, die Mitte oder Ende Oktober
zurückerwartet werden, biete Chancen für andere Spieler, meinte Greg Poss. Er
probiert noch aus, geht mit elf Stürmern am Freitag an den Start und will die
Reihen durcheinanderwirbeln.
Noch ist einiges in der Schwebe. Rick Girard etwa hofft, am 18. September
seine Entlassung aus der kanadischen Staatsbürgerschaft zu erhalten und dann
sofort einen deutschen Pass zu bekommen. Vorbereitet sei alles, betonte Kuhl,
man sehne jetzt das Dokument aus Übersee herbei.
Die Torwart-Frage ist ebenfalls noch offen. Wer morgen den Kasten hüten
soll, das gibt der Coach erst am Tag des Spieles bekannt. Beide Goalies, Robert
Müller und Ilpo Kauhanen wären sehr gut, verlässlich und in guter Form.
Freuen können sich Dauerkarten-Kunden, sofern ihnen die Schufa grünes Licht
gibt. Denn die Adler bieten mit der Volksbank Wiesloch zusammen eine
Adler-Visa-Card an, die gebührenfrei ist und jede Menge Vergünstigungen bei
Partnern bieten soll. Dr. Schwab von der Voba erläuterte, dass das Angbot
exklusiv für Dauerkarten-Kunden gelte. Sie werdenjetzt von den Adlern
angeschrieben und können den Vertrag ausfüllen. Die Kreditkarte hat einen
Kreditrahmen von 2500 Euro. Normalerweise kostet ein solcher Service zwischen 25
und 30 Euro im Jahr, erläuterte Schwab, hier sei er frei.
Marketing-Chef Dag Heydecker freute sich über die gute Kooperation und wies
darauf hin, dass die Adler immer bemüht wären, neue Konzepte zu entwickeln, um
die Fans an sich zu binden. Die Summe von nahezu 5000 Dauerkarten spräche für
sich, meinte Heydecker.
Profitieren sollen nicht nur die Fans und die Adler sowie die Bank, sondern
auch Rosys Kids Corner, das eine prozentuale Spende erhält, versprach der
Banker.
Neu herausgekommen ist der Guide, für den Matthias Fries verantwortlich
zeichnet. Er ist im handlichen Format und enthält nicht nur übersichtliche
Portraits der Spieler, sondern unzählige Informationen über die Liga, den
Spielplan, die Prognosen für die Saison, sondern auch eine lückenlose Statistik
des Mannheimer Eishockeys seit 1978. Dazu Spielerportraits der Cracks, die hier
aufgelaufen sind in der Zeit. Und auch die Jungadler werden gewürdigt. Eine
Riesenleistung des Pressesprechers. Neuigkeiten von der Adler-Homepage gibt es
auch, der Internetauftritt gestaltet sich neu.
So herrschte eitel Sonnenschein bei den Adlern, die morgen ihre Krallen
ausfahren wollen zum Empfang der Löwen aus Frankfurt. Es ist
angerichtet.
Angelika von Bülow