Adler unterliegen Krefeld: Robert Müller war der Matchwinner

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
Lesedauer: ca. 8 Minuten

Robert Müller, Nationalgoalie in Krefelds Reihen, hielt was zu halten war

beim Spiel gegen die Adler auf Mannheimer Eis. Letztendlich verdient siegten

die Pinguine mit 4:2 gegen den haushohen Favoriten, der ein paar Federn

lassen musste. Kein Beinbruch, obwohl Jason Podollan im Gespräch mit

Hockeyweb bedauerte: "Es wäre schön gewesen, die Siegesserie noch ein wenig

zu halten." Nur freut er sich allerdings auf die nächste Herausforderung

gegen die Kölner Haie: "Das verspricht Spaß." Allerdings müssen die

Mannheimer ohne zwei ihrer wichtigsten Spieler auskommen: Ohne Jochen Hecht

und Steve Kelly. Beide flogen beim Spiel raus.



Es ist nicht so, dass die Adler keine Chancen gehabt hätten, sie hatten

welche, darunter große. Aber sie konnten nur zwei verwandeln. Ein ums andere

Mal scheiterten sie an Robert Müller. Doch auch die eigene Nervosität war

der Truppe von Helmut de Raaf im Wege. Und irgendwie tat dem Team wohl auch

der schnelle Führungstreffer in der dritten Minute durch Tripp (auf Healey

und Plante) nicht gut. Denn man wähnte sich allgemein in der irrigen

Annahme, nun könne es so weitergehen. Was es nicht tat, denn die Pinguine

fassten sich ein Herz und kämpften wie wild. Kompakt standen sie, störten

früh und effektive und ließen ein wenig verwirrte Adler zurück. Ein

Krefelder Betreuer wunderte sich: "Ich hab mir die Augen reiben müssen, das

war ja tatsächlich unser Team. Wahnsinn."



Auch die Adler mögen "Wahnsinn" gedacht haben, als die Pinguine eins ums

andere Mal durchmarschierten. Mannheim in Unterzahl, da verwandelte Guillet

in der achten Minute, es stand 1:1 und von nun an gings bergab aus

Adler-Sicht, denn in der 13. Minute schoss King die Führung für Krefeld. Die

Gäste nun in Spiellaune, die Adler etwas verwirrt. Und dann passierte etwas,

wovor Helmut de Raaf schon lange gewarnt hatte. Der Coach wusste, dass nicht

immer ein Spieler alleine retten kann. Christobal Huet, dieser Wundergoalie,

hatte einmal einen normalen Tag, einen, mit dem die meisten seiner Kollegen

im DEL-Gehäuse durchaus zufrieden wären. Hier aber reichte es nicht, als er

in der 23. Minute das 1:3 kassierte, war klar: Heute müsste die Defensive

besonders gut stehen.



Aab hatte in der 28. Minute eine Superchance auf der Scheibe, doch er kam

nicht an Müller vorbei. Die Adler vergaben ihre Unterzahlchancen, Krefeld

mit Kraft am Stören. Der Schiedsrichter pfiff erst zu wenig, dann aber

zuviel. Die Mischung hätte es gemacht an diesem Abend, so lief einiges aus

dem Ruder. Kelly wagte zu motzen im zweiten Drittel, zehn Minuten

Disziplinarstrafe. Als nächstes konnte Ullmann eine Hundertprozentige nicht

nutzen, die Cracks müssen geflucht haben, weil Müller so sicher stand.

Schließlich gelang Hecht ein super Tor. Der Puck zappelte noch im Netz, da

haute Wright dem Mannheimer mit Wucht den Schläger ins Kreuz, eine unschöne

Aktion. Hecht drehte sich um und kämpfte. Es folgte ein Boxkampf der

sehenswerten Art, wobei Hecht bewies, dass er auch in anderen Sportarten

über große Fähigkeiten verfügt. Der Schiri ließ die Kontrahenten kämpfen,

wie man es in der NHL kennt, schickte aber dann beide zum Duschen. In der

letzten Spielminute des Mitteldrittels markierte dann King das 2:4, Frust

auf Mannheimer Seite. Beim Rausgehen schenkte Kelly wohl dem Schiedsrichter

verbal ein wenig ein und kassierte die nächsten zehn Minuten, auch er kann

in Köln nicht dabei sein.



Jochen Hecht kam in der Pause vom Duschen. Er sei schon ein paar Mal vor dem

Boxkampf gefoult worden, sagte er, der Stockschlag in den Rücken sei dann

einfach zu viel gewesen. Warum die Mannschaft zwischendurch von der Rolle

gewirkt hatte, wusste Hecht auch nicht zu benennen. Vielleicht habe man sich

bemüht, die kleineren Fehler aus der Vergangenheit zu verbessern und nicht

mehr so viele gegnerische Chancen zuzulassen. Das habe nicht geklappt. Aber,

fügte Hecht an: "Die Krefelder haben auch einen Klasse-Torwart und sie haben

durch die Tore viel an Selbstvertrauen gewonnen. Und unter einem neuen

Trainer wolle jedes Team zeigen, was es zu leisten imstande sei."



Hecht bedauert, dass es nicht die kämpferischen Gepflogenheiten der NHL auch

in Europa gibt: "Dazu hat man die tough guys, die lässt man dann auch mal

kämpfen, damit sind viele Aggressionen aus dem Spiel genommen." Hier ginge

es hingegen sehr oft um Nickligkeiten, die sich durchs ganze Spiel zögen.

Aber letztendlich müsse man sich eben Schiedsrichterentscheidungen beugen.



Das dritte Drittel brachte Adler, die sich nicht aufgaben und unbedingt

Tore schießen wollten. Doch die Pinguine hielten wacker dagegen und ließen

sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, wofür sie von ihren mitgereisten

Fans gefeiert wurden. Vor allem Robert Müller, der nochmal rausgerufen

wurde. Übrigens haben sie ihn auch in Mannheim in lieber Erinnerung. Müller

war einer der Lieblinge im Team und kein anderer konnte so gut

Alleinunterhalter auf der Bühne spielen.



Jetzt kam er strahlend aus der Gästekabine, um sich mit Sascha Goc und

Michael und Sandy Bakos zu treffen. An sich wollte er den Sieg nicht

festmachen: "Die ganze Mannschaft hat gewonnen." Schon gegen Kassel habe man

gut gespielt, "und heute waren wir der Außenseiter, wir konnten doch ohne

Druck spielen." Bis zum Schluss sei er skeptisch gewesen, ob der Sieg

wirklich glücken sollte, "ich habe auch schon Spiele erlebt, da wurde

nochmal alles umgedreht in den letzten Minuten." Nun müsse man bei den

Pinguinen "ganz ruhig bleiben", bloß diesen Sieg nicht überbewerten, sondern

mit demselben Engagement weiterspielen. Müller gehts übrigens blendend in

Krefeld, auch familiär, seine Frau Jenny und er fühlen sich wohl.



Strahlend Franz Fritmeier, der an der Bande stand. Dort will er allerdings

nicht bleiben: "Wir brauchen dringend einen Trainer." Nach dem Erfolg wäre

er doch eine Option, doch davon will Fritzmeier nichts wissen: "Wir haben

alle unterschiedliche Aufgaben, einer alleine kann nicht alles machen." Ob

Bill Stewart im Gespräch sei? Fritzmeier lachend: "Es wird viel geredet."



Erstmal aber war er einfach nur glücklich über den Sieg, "doppelt natürlich

in Mannheim, das ist hier schließlich die beste Mannschaft der Liga." Die

Krefelder Jungs hätten gewusst, worauf es ankäme, sie hätten super gespielt

und das Ergebnis hätte ruhig noch höher sein können. Und Robert Müller sei

überhaupt Spitze, "er ist schließlich Nationaltorwart". Und wie es

weitergeht? Fritzmeier lachend: "Jetzt fahr ma erstmal heim, essen unterwegs

unsere Pizza und dann schauen wir von Spiel zu Spiel weiter." Er freute sich

auch, "dass die Mannschaft großenteils umgesetzt hat, was ich ihnen gesagt

habe." Also vielleicht doch ein Dauerjob hinter der Bande? Fritzmeier

lachend: "Das würden meine Nerven nicht aushalten."



Noch einer freute sich wie ein Schneekönig über den Sieg. Florian Schnitzer,

ein echtes Riesserseer Gewächs, heuerte erst diese Saison in der DEL an und

zeigt reife Leistungen. ( Fritzmeier: "Er spielt sehr gut.") Der Crack

freute sich, dass sein Team eindeutig im Aufwärtstrend sei, "die letzten

beiden Spiele waren auch schon gut." Daran, dass der Trainer nicht mehr da

sei, liege das indes nicht, meinte er, "der hatte keine Schuld". Aber

vielleicht sei man nach seiner Entlassung einfach aufgewacht. Ein heilsamer

Schock sozusagen. Einen Wunschtrainer habe das Team nicht, da gingen die

Meinungen auseinander und insofern werde sich jeder einsetzen unter einem

Coach, der von oben eingesetzt werde. Die Mannschaft sei heiß auf Erfolg,

man kämpfe gemeinsam bis zum Ende. Denn eines sei klar: Nur, wer bereit sei

60 Minuten Leistung zu bringen, habe in dieser Liga eine Chance. Durch den

Sieg ausgerechnet in Mannheim sei jetzt das Selbstvertrauen gestiegen und

man freue sich auf die nächsten Spiele.



Den nächsten Spielen sehen auch die Adler mit einer gewissen Freude

entgegen. Co-Coach Mike Rosati: Man müsse diese Begegnung abhaken und

vorwärts blicken. Die Jungs seien alle sauer auf sich selber wegen der

Niederlage, das sei ein gutes Zeichen, sie seien jetzt besonders heiß auf

Köln. Im Grunde sei das Krefeld-Spiel verloren gegangen, "weil wir nie

angefangen haben zu spielen vor dem dritten Drittel". Dann habe man

dominiert, aber dann sei es zu spät gewesen. "Irgendwie haben wir so ein

Zwischenhockey gespielt", meinte Rosati, "zwischen Aggression und

Passivität". Aber das werde sich wieder geben, man arbeite sehr intensiv

daran, beides in Ordnung zu bringen, den Drang nach vorn und das

Defensivverhalten.



Hecht und Kelly würden natürlich in Köln fehlen, aber, so Rosati: "Dadurch

erhalten andere eine Chance." Und dann lobte Rosy noch seinen ehemaligen

Kollegen Robert Müller: "Der war so gut und hatte einige big saves." Die

beiden hatten sich immer besonders gut verstanden, als sie beide in Mannheim

spielten, das hat sich bis heute nicht geändert, wie die freundliche

Begrüßung bewies.



Helmut de Raaf beglückwünschte die Krefelder, "die sehr kompakt gestanden"

seien. Beim eigenen Team habe er eine solche Situation ja schon

vorhergesehen, meinte de Raaf, nun sei sie halt eingetreten. Die Jungs hätten

60 Minuten alles probiert, aber, wie es im Sport so sei, es habe nicht

gereicht.



Jason Podollan fand, "dass wir besser als in einigen gewonnen Spielen waren,

aber bisweilen klappt es halt nicht. Wir hatten Chancen, aber Krefeld

verfügt über einen großartigen Goalkeeper". Heute habe man gesehen, dass

auch Huet bisweilen ganz normale Tage habe, "bislang hat er uns einige

Spiele gewonnen, heute hätten wir einspringen müssen. Man darf sich nicht

immer hundertprozentig sicher vor ihm fühlen, das ist auch unfair ihm

gegenüber. Er bietet ja schon oft genug eine unglaubliche Leistung." Auch

Rosati fand die Tatsache, dass Huet eben nicht immer nur der Superman sei,

vollständig normal. "Er ist ein so fantastischer Torwart, so weit über jedem

Durchschnitt, heute hat er halt einen Tag gehabt, über den andere auch noch

froh wären." Und dann schauten sie alle voraus nach Köln, wo sie die Haie auf jeden

Fall schlagen möchten. (Angelika von Bülow)


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