Adler-Tränen zum Abschied - Bye, bye Friedrichspark
Klare Worte bei den AdlernDas Licht geht aus, die Wunderkerzen leuchten und die Spieler knien auf dem Eis.
Sie machen die Welle, sie fahren bäuchlings vor ihren Anhang und vor allem
machen sie den Abschied zum Erlebnis. Good bye Friedrichspark erster Teil
gestern Abend: Da zeigte sich an traditionsreicher Stelle, wie viele Persönlichkeiten
hier in der Vergangenheit gespielt haben. Ein Rob Cimetta etwa, oder Ron Pasco,
Mike Hudson, Alexander Serikow, Jackson Penney und Francois Guay, Bruce Hardy
oder Pavel Gross, Mike Pellegrims und Ilja Vorobjew, um nur einige derer zu
nennen, die aufgelaufen sind an diesem Abend. Bibi Appel ist da und Rob Nardella
und natürlich Mike Rosati. Stadionsprecher Udo Scholz braucht lange, bis er sie
alle gewürdigt hat. Harold Kreis erhält natürlich Ovationen, aber auch Rosati
oder Stephane Richer und Philippe Bozon. Erinnerungen kommen hoch an Zeiten, als
der Friedrichspark eine Festung war, uneinnehmbar für die wütendsten Gegner.
Mittendrin an diesem Abend Gesellschafter Daniel Hopp. Der kommt sogar für eine
lange Zeit vom runden Geburtstag seines Vaters herüber, er weiß, dass er heute
an dieser Stelle sein muss, dort, wo einst alles begann, auch sein Engagement für
die Adler. Und er freut sich über das Wiedersehen mit so vielen ehemaligen
Spielern, mit Mike Stevens und Mike Hudson lässt er sich für den Mannheimer
Morgen ablichten, grüßt Rob Cimetta besonders herzlich, unterhält sich hier
und dort und man hat den Eindruck, Hopp junior, der inzwischen so viel
Verantwortung geschultert hat, fällt der Abschied vom alten Gemäuer genauso
schwer wie den meisten der Fans. Die gehen nach Ende der Begegnung zwischen
einem Lance Nethery und einem Bill Stewart Team (wobei Stewart kurzfristig
absagte und Co-Coach Rico Rossi die Sache übernahm: "Ich
bin auf jeden Fall schöner als Bill", lacht der) auf Autogrammjagd.
Als Unterlage dient häufig ein neues Buch, das Adler-Pressechef Matthias Fries
herausgebracht hat. Es heißt "Bye Bye Friedichspark" und umfasst von
der Historie des Bauwerks über emotionale Höhepunkte bis hin zu sportlichen
Leckerbissen vieles aus den Jahrzehnten des alten Gemäuers. Zu haben ist das
fest eingebundene Buch, das 112 Seiten umfasst bei der Adler-Geschäftsstelle.
Heute geht es weiter im Friedrichspark mit den Wuppis, einem Promi-Spiel und der
Begegnung der MERC-Meistermannschaft von 1980 gegen ein MERC-All-Star Team. Anschließend
dürften die Tränen in Strömen fließen, wenn endgültig die Lichter ausgehen.
Den guten, alten Friedrichspark gibt es dann in seiner Funktion nicht mehr. Was
bleibt, ist die Erinnerung. (Angelika von Bülow)