Adler stürmen Karussell
Klare Worte bei den AdlernPetrus schickte Schauer, aber darüber konnten die Mannheimer Adler und ihr Anhang
nur lachen. Beim traditionallen Rundgang über das Mannheimer Volksfest
kamen sie mit Kind und Kegel und stürmten die Fahrgeschäfte. Drei
Stunden lang gings rund, auf und nieder und zwar so sehr, dass selbst
einem Michael Bakos, der wirklich hart im Karussell-Nehmen ist,
zwischendurch mal leicht schwindelig wurde. Dann aber schützte der "Baki"
keine Müdigkeit mehr vor und hielt wacker durch bis zum Ende des
Rundgangs, Ehefrau Sandy und Sohn Timo zogen mit. Viel Spaß hatten auch
Tomas Martinec und seine Sandy samt Sprößling Philipp. Oder die Ustorfs,
die erstmal Töchterchen Kylie mit hatten. Die 16 Monate
junge Dame war umschwärmter Mittelpunkt bei den Müttern. Jennifer und
Devin Edgerton hatten alle Hände voll zu tun mit ihrer Jungschar, nur
gut, dass Junggesellen wie Nico Pyka beim Autoscooter einsprangen und
eines der Kerlchen übernahmen. Kaum mehr aus dem Wagen zu kriegen war
Jeremy Groleau, der mit unglaublich viel Spaß auf Vater Frankies Schoß
das Gefährt lenkte. Fast das gesamte Team ging auf Tour und wer nicht
schwindelfrei war, kam zumindest ins "Circus-Circus"-Zelt, um Autogramme
zu geben. Derek Plante nahm ebenso Platz wie Richard Shulmistra oder
Klaus Kathan, der sich diebisch freute über den Sieg der Bad Tölzer
gegen den SC Riessersee, was nicht nur auf Gegenliebe stieß, schließlich
haben die Garmisch-Partenkirchner ja auch Fans in Mannheim.
Gesprächsthema war auch kurz SCR-Trainer Peter Gailer, den alle für
einen der Besten auf seinem Gebiet halten.
Adler-Sportmanager Marcus Kuhl, begleitet von Tochter Florentina,
resümierte nochmal über das verloren gegangene Spiel gegen Hannover. Die
Adler hätten gut gespielt, meinte Kuhl, bloß die Chancenverwertung ließe
noch zu wünschen übrig. Das ginge, bekannte er, schon bisweilen arg an
die Nerven. Trainer Bill Stewart, der mit Co-Coach Rico Rossi zur
Autogrammstunde kam, sieht das ähnlich. Eigentlich, meinte er, hätte man
ja vom Grundsatz her zufrieden sein können mit der Spielweise, aber ohne
Tore nütze halt leider auch der beste Aufbau nichts. Die Jungs hatten
auch an ihrem ansonsten freien Montag eine Trainingseinheit gefahren und
setzen nun voll auf das Freitagsspiel.
Bill Stewart, der an dem Tag Geburtstag feierte, hält sich übrigens
weiterhin wacker an Mineralwasser, der Coach hat nicht umsonst etliche
Pfunde abgenommen, mit eiserner Selbst-Disziplin will er der Truppe
vorangehen. Auch in Sachen Freundlichkeit, wer immer den Headcoach
ansprach, bekam höflich Auskunft über alles, was mit Eishockey zu tun
hat.
Die Fans freuten sich über die Gelegenheit mit ihren Stars zu
plaudern. Organisiert hatte den Abend vorbildlich Stadionsprecher Udo
Scholz, der von der ersten bis zur letzten Minute dabei war. Aber auch
die Schausteller spielten perfekt mit und ließen den Eishockey-Trupp
fahren, was das Zeug hielt. Im gemütlichen und kleinen Festzelt gabs
dann noch Speis und Trank und jede Menge Autogramme. Überglücklich und
hundemüde zogen schließlich die Kleinen ab in die Heia, während die
großen Adler vermutlich noch so manche Runde auf den Fahrgeschäften
hätten drehen können. Einer wie Christoph Ullmann etwa, der soeben zum
Adler des Monats gewählt worden war. Er zeigte sich am Ende des Abends
noch genauso fit wie am Anfang: "Wir haben nichts ausgelassen", freute
er sich über die Möglichkeit, jedes Karussell ausgiebig zu testen.
(A.v.B.)