Adler: Spannung bis zur letzten Sekunde

Haareraufen, Nägelkauen - die Adler machten es spannend bei
ihrem Ligaspiel gegen die Kölner Haie. Erst der „plötzliche Tod“ brachte die
Mannheimer um. In Unterzahl in der Verlängerung. Ganz unverdient war der Sieg
für Köln nicht, aber mit ein bisschen Glück hätten die Blau-Weiß-Roten
ebenfalls den Siegtreffer erzielen können.
Es war auch, wie Mannheim-Coach Teal Fowler nach der Begegnung Hockeyweb
gegenüber äußerte, ein Duell zweier Klasse-Goalies. Beide, Adam Hauser auf
Adler-Seite und Travis Scott bei Köln,
zeichneten sich mehrfach aus und verhinderten mehr Tore als das 1:1 zu
Spielende. "Bei Scott kann man keinen Schmetterling hinschmeißen und ein
Tor erzielen," meinte Fowler, "da muss schon exakt schießen."
Womit er wieder bei einem der Probleme der Adler war. Das Torschießen klappt
einfach derzeit nicht. Wobei auch Pech eine gewaltige Rolle spielt, desöfteren
hatten die Mannheimer ein Tor auf dem Schläger, doch wenn Scott mal nicht
einschritt, war das Tor wie vernagelt. "Wir werden," meinte
Adler-Geschäftsführer Matthias Binder in diesem Zusammenhang," auch mal
wieder zwischen die Pfosten treffen und nicht nur den Pfosten."
Für Fowler war die Energie des Teams im Vergleich zum Freitagspiel gegen
Hannover "ein wenig heruntergedreht." Das läge, betonte er, nicht
etwa an mangelnder Kondition ("sie hatten alle super Werte"), sondern
auch an Verletzungen. "Ich habe eine ganze Liste von Spielern, die nicht
hundertprozentig in Ordnung sind", verriet Fowler, wollte aber keine Namen
nennen. Nur eines: Auch Corbet und Jaspers gehören dazu, aber sie sind nicht
die einzigen, die zwar nicht schwer verletzt sind, aber immerhin angeschlagen.
Für Matthias Binder war der Aufwärtstrend des Teams auch an diesem Sonntag
nachmittag zu erkennen. "Die Mannschaft hat richtig gekämpft," meinte
Binder, "aber beim Überzahlspiel hapert es noch, das kann man
kritisieren." Eine Schlüsselszene gab es bei einer 5 zu 3 Überzahl der
Adler. Die Adler hatten Ende des zweiten Drittels praktisch die Führung auf dem
Stock, sie rannten wütend gegen Scotts Tor an, da gab Jaspers falsch an
Trepanier ab, die Kölner angelten sich den Puck, Lüdemann passte perfekt zu
Adams, Hauser war machtlos. In Folge gab es immer wieder Powerplay auf beiden
Seiten, ohne Ergebnis. Erst im dritten Drittel erlöste Ronny Arendt auf Zuspiel
von Ancicka und Martinec die 12 000 Fans. Es reichte immerhin für eine
Verlängerung und damit für diesen Punktgewinn.
Doug Mason, Kölns Trainer, hatte eine Spitzenspiel gesehen,
eines mit viel Leidenschaft, für die Zuschauer wäre das Top gewesen. Seine Haie
seien sehr gut gestartet im ersten Drittel und immer wieder an einem
überragenden Hauser gescheitert. Aber auch Travis Scott hätte Höchstleistung
gebracht. Mason als Fazit: "Der Fehlstart der Adler ist vorbei, sie kommen
wieder, das haben sie heute bewiesen." Für Greg Poss hatten die Haie
hervorragend gespielt, bitter wäre natürlich das Unterzahltor gewesen,
"und bei uns hat heute außerdem ein Quäntchen Glück gefehlt. Körperlich
haben wir heute alles gegeben." Und immerhin sei das jetzt das beste
Wochenende seit Beginn der Saison gewesen.
Grund zur Freude gab es in Mannheim aus anderer Ecke:
Premiere verkündete, dass der Vertrag für Eishockey vorzeitig um drei Jahre bis
2012 verlängert worden sei. Matthias Binder im Namen der Adler: "Das sehen
wir sehr positiv. Premiere bietet eine hervorragende Qualität und bietet uns
einen Vetrag mit Nachverwertungsrechten. Rügen muss ich allerdings die
Öffentlich-Rechtlichen, die diese Verträge haben für die Nachverwertung und
trotzdem kein Eishockey zeigen. Aber als Verein sind wir hochzufrieden mit
Permiere, das bringt uns auch eine große Planungssicherheit."
Angelika von Bülow
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