Adler, so wird das nichtsAdler Mannheim – ERC Ingolstadt 1:6

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Spannend war zuvor die Frage, was die Mannheimer Adler ändern würden im dritten Spiel vor heimischer Kulisse in der ausverkauften SAP-Arena. Brandon Yip kam neben Glen Metropolit und Marcus Kink zum Einsatz, Jamie Tardif gesellte sich zu Ronny Arendt und Andrew Joudrey, Martin Buchwieser blieb dafür auf der Tribüne, in der Verteidigung bildete Curtis Foster mit Danny Richmond ein Pärchen, Steve Wagner wechselte zu Sinan Akdag, soweit zum Personal.

Mehr änderte sich eigentlich nicht. Die Adler wie immer in dieser Serie mit viel Scheibenbesitz und Spielanteilen, vielen Schüssen, die Mehrzahl gut sichtbar für Timo Pielmeier und damit sichere Beute.

Der Slot vor ihm war erneut fast verwaist, Situationen, in denen die Adler richtig Alarm vor Ingolstadts Torhüter veranstalteten, waren Einzelaktionen, Tardif, Kink, Joudrey und Hecht zeichneten für die Handvoll gefährliche Aktionen verantwortlich, unverständlich, dass dieses Stilmittel vor allem in einem Finale so vernachlässigt wird. Dass die Defensive der Ingolstädter Panther erstens immer schnell und dann dicht am Mann ist und zweitens hervorragend die Schusswege der Angreifer zustellt, sollte mittlerweile bekannt sein. Ein Markenzeichen von Mannschaften, die Larry Huras trainiert, statisches Spiel hilft da nicht, um diese Formation in Bewegung zu bringen - schon gar nicht im Powerplay. Die Panther gaben oft ihre blaue Linie auf, um vor ihrem Tor eine, der Römer würde es Schildkrötenformation nennen, zu bilden, aus der heraus sie dann blitzschnell agierten, damit gelang es, die Adler meist außen zu halten, die Adler, insgesamt zu brav, ließen das auch über weite Strecken zu und fanden mit ihrer Spielweise kein Mittel diese Verteidigung zu knacken.

Die neutrale Zone war erneut oft Panther-Land, sie überquerten sie mit einfachem Spiel über die Bande oder verlagerten das Geschehen geschickt auf die andere Seite der Eisfläche, meist unter der Überschrift perfekte Raumaufteilung, einstudierte Laufwege. Dadurch gelangten die Ingolstädter in aller Regel mit Tempo ins Drittel der Adler und hatten somit für die erste Welle viel zu oft Überzahl gegenüber der verbleibenden Defensive der Mannheimer. Ehe dann die nacheilenden Stürmer der Adler Mannheim eine Zuordnung herstellen konnten, hatten die nachrückenden Panther in diesem Spiel zweimal ein Tor erzielt, zwei schafften sie im ersten Zug. Darüber hinaus war der Meister gestern das ganze Spiel gefühlt schneller und wacher unterwegs. Mannheims Laufwege und Abstimmung, bzw. Nachrücken von Sturm und Abwehr passten nicht in diesem Spiel, so hielten die Spieler oft zu lange den Puck auch mangels Anspielstation, ein gefundenes Fressen für Forchecker a la Christoph Gawlik. Ingolstädter Scheibenglück und ein allein gelassener, bei zwei Toren unglücklich agierender Dennis Endras, der in der 39. Minute entnervt das Tor für Youri Ziffzer räumte, machten den Rahmen für Ingolstadts Sieg und 2:1 Führung in der Serie rund.

  • Was auch auffällt, ist der Unterschied bei den Kontingentspielern (Ingolstadt - 13 Scorerpunkte in diesem Spiel, 26 gesamt) beider Mannschaften.

Jared Ross, Derek Hahn, Brandon Buck, Petr Taticek bekommen die Adler nicht nur nicht in den Griff, auf Mannheimer Seite gibt es dazu kein wenigstens annäherndes Pendant, beispielhaft sei hier Hauptrunden-Topscorer Glen Metropolit genannt, der in dieser Serie bis jetzt nur durch seinen perfekt gestutzten Vollbart auffällt und abwesend wirkt. Aber wie heißt es so schön, es sind Play-offs, die Serie steht lediglich 1:2, das nächste Spiel beginnt bei 0:0. Und vielleicht findet Adler-Trainer Geoff Ward ja Mittel und Wege das Momentum der Panther zu unterbrechen.

Tore:

  • 0:1 (3:30) Michel Périard (John Laliberte, Derek Hahn/5-4)
  • 1:1 (5:18) Kai Hospelt (Denis Reul, Matthias Plachta)
  • 1:2 (21:21) Brandon Buck (Patrick Hager, Jared Ross)
  • 1:3 (25:09) Aaron Brocklehurst (Brandon Buck, Thomas Greilinger)
  • 1:4 (38:14) Jared Ross (Patrick Hager)
  • 1:5 (38:47) John Laliberte (Derek Hahn, Alexandre Picard)
  • 1:6 (43:44) Brandon Buck (Thomas Greilinger, Petr Taticek)

Schiedsrichter: Lars Brüggemann / Daniel Piechaczek
Strafen: Mannheim 28 + 10 (Kurtis Foster) + 10 (Daniel Richmond), Ingolstadt 20 + 10 (Jean-Francois Boucher) + 10 (Jeff Szwez)
Zuschauer: 13.600


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