Adler siegen weiterMannheim entthront Berlin als Spitzenreiter

Der Mannheimer Christoph Ullmann (links) im Duell mit Eisbär Marcel Noebels. (Foto: Imago)Der Mannheimer Christoph Ullmann (links) im Duell mit Eisbär Marcel Noebels. (Foto: Imago)
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Vor 12.185 Zuschauern stürzen die Adler Mannheim durch einen 2:1 (1:0, 1:1, 0:0)-Sieg die als Tabellenführer angereisten Berliner Eisbären vom Thron.

Nach zuletzt drei Siegen in Folge gegen inzwischen strauchelnde (Straubing) oder ebenfalls noch mit Startschwierigkeiten kämpfende Teams (Hamburg, Ingolstadt) war es der hehre Wunsch der Adler, gegen die Berliner einen vierten Sieg einzufahren, um den mehr als holprigen Start in die DEL-Saison allmählich auszugleichen. Das Spiel gestern Abend war für die Adler also auch eine richtungsweisende Standortbestimmung, denn mit Spitzenreiter Berlin gastierte eine andere Hausnummer in der Quadratestadt als die Gegner zuvor. Entsprechend motiviert war der Einsatz der Mannheimer gegen spielstarke und körperlich sehr präsente Eisbären.

Es entwickelte sich ein nicht nur durch die knappen Spielstände gutklassiges und spannendes Match. Wer die „Schlacht“ in der neutralen Zone gewann, setzte sich abwechselnd im Drittel des Gegners fest. Bei fünf gegen fünf lösten die jeweiligen Defensiv - und Offensiv-Reihen ihre Aufgaben, allein die Qualität der kreierten Torchancen reichten nicht aus, die ausgezeichneten Keeper Vehanen (Berlin) und Endras (Mannheim) vor unlösbare Aufgaben zu stellen, die Mannschaften neutralisierten sich (Schüsse 12:12, 6:6, 12:8). Berlins modernes Power Hockey glichen die Adler durch gute Raumaufteilung und immense Laufarbeit aus, die es den Mannheimern ermöglichte, ihre Pass-Geschwindigkeit hoch zu halten unter Ausnutzung der gesamten Spielfeldbreite. Also hieß es warten warten auf gröbere Schnitzer, die es auszunutzen galt.

Den ersten leistete sich Berlin in einer Unterzahlsituation. Sie wechselten schlecht, Dennis Endras und Sinan Akdag erkannten die Situation, Akdag bediente Jamie Tardif an der gegnerischen blauen Linie, die Spieler der Eisbären kamen eine Sekunde zu spät, um Tardifs Alleingang auf Petri Vehanen und damit das 1:0 zu verhindern (11:54). Der Ausgleich durch Marcel Noebels (fünf gegen fünf) fiel ähnlich, die Berliner nutzten den kürzeren Weg von ihrer Bank ins Adler-Drittel, die Mannheimer kamen zu spät in Ihre Positionen, den Freiraum nutzte Barry Tallackson und bediente Marcel Noebels im Slot, mit oben beschriebener Folge (26:02). Der Ausgleich läutete Berlins stärkste Phase im Spiel ein. Der Höhepunkt in Form von Toren hätte in der 32. Minute durch eine zeitgleiche Doppelstrafe gegen die Adler kommen müssen. Die Eisbären nutzten das aber nicht, Mannheim hat zwar diese Saison ausgezeichnete Unterzahl (Trainer Craig Woodcroft) und Überzahl Formationen (Trainer ausgerechnet Ex-Eisbär Steve Walker), aber ein Schuss auf das Tor von Dennis Endras in einer zweiminütigen Überzahlsituation ist ernüchternd und zeigt, was den Berliner im Moment fehlt: ein Vollstrecker. Die Adler überstanden diese Situation mit Bravour und ohne Gegentor. Die Eisbären dagegen waren sichtbar angezählt. Das „Momentum“ war dann 41 Sekunden später endgültig auf Mannheimer Seite.

Direkt nach Ende der doppelten Überzahl gegen Mannheim leistete sich Eisbär Jonas Müller ein Frustfoul. Das Powerplay nutzen die Adler zum 2:1 (36:52). Glen Metropolit bediente den von der Berliner Abwehr mit zu viel Platz bedachten Christoph Ullmann im Slot, der per Direktabnahme Petri Vehanen keine Chance ließ.

Danach passierte nicht mehr viel. Die Bemühungen der Berliner waren zu wenig zielgerichtet, schön bis vor das Tor, aber was dann tun mit dem Puck?

Mannheim verteidigte mit Geschick und gelegentlichen Entlastungsangriffen, hielt das Ergebnis und unterstrich mit diesem Sieg einen Aufwärtstrend.

Tore: 1:0 (11:54) Jamie Tardif (Sinan Akdag, Dennis Endras/5-4), 1:1 (26:02) Marcel Noebels (Barry Tallackson, Darin Olver), 2:1 (36:52) Christoph Ullmann (Glen Metropolit, Jamie Tardif/5-4). Strafen: Mannheim 16, Berlin 16 + 10 (Petri Vehanen). Zuschauer: 12.185.


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