Adler-Penney: "Die Jungs haben gekämpft"

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
Lesedauer: ca. 4 Minuten

Co-Trainer Jackson Penney stand nach Ende der Begegnung zwischen seinen

Adlern und den Duisburger Füchsen im Kabinenbereich und konstatierte: "Die

Jungs haben gekämpft." Schön war es nicht immer, was auf dem Eis ablief,

aber es war spannend und die Fans waren zufrieden mit ihrer Mannschaft, die nach

Spielende auch noch die Humba machen musste. 5:2 gewannen die Mannheimer, das

letzte Tor ging ins leere Gehäuse.


"Danke Franky für fünf Jahre 120% Einsatz", stand auf einem Plakat

im Stehplatzbereich. Es galt Francois Groleau, der sich jahrelang weit über Gebühr

für die Adler eingesetzt hatte. Ein Spieler mit Vorbildfunktion und das haben

die Fans nicht vergessen. Groleau nach Ende der Begegnung: "Ich habe mich

unwahrscheinlich über dieses Plakat gefreut und hätte mich gerne bedankt, aber

das wäre während des Spiels vermutlich nicht so gut gekommen." In

Duisburg fühlt sich der sympathische Frankokanadier wohl, gibt jetzt sein

Bestes für die Füchse und freut sich, dass die Chemie in der Mannschaft

stimmt.


Ein weiterer Gast aus guten alten Tagen inspizierte genau diese Duisburger

Mannschaft ganz genau: Lance Nethery, der Mannheimer Meistermacher, spionierte

ein wenig für seinen neuen Arbeitgeber Düsseldorf. Und freute sich zwar über

die prächtige Arena, merkte aber gleichzeitig an, dass viel Persönliches in

einer so perfekten Halle verloren ginge. Viele denken noch mit einer gewissen

Wehmut an den alten Friedrichspark, auch wenn sie den Komfort im neuen Gebäude

durchaus zu schätzen wissen.


Dann gabs drei Drittel Eishockey, die sicherlich nicht immer Spitzensport

zeigten, die aber durchaus spannend waren. Mit ihrem Team waren die Fans

zufrieden, keineswegs aber mit den Schiedsrichtern, die tatsächlich bisweilen

äußerst unsicher waren und auch nach Spielende noch im Regelbuch blätterten,

wie von Mannheime Seite zu erfahren war. So monierte Adler-Trainer Stephane

Richer zwei Entscheidungen. Da sei in einem Falle der Puck rausgeschossen

worden, damit werde normalerweise das Spiel unterbrochen. In diesem Falle sei

das nicht geschehen, es habe ein Tor gegeben, "sowas kann durchaus ein

Spiel entscheiden". Im zweiten Fall sei Steve Kelly auf Patrick Koslow im

Tor der Füchse zugelaufen und mit ihm zusammengestoßen. Die Strafe habe dann

nicht der Schiedsrichter verhängt, sondern der Linesman, und der dürfe das

eigentlich gar nicht.


Koslow  hatte die Situation übrigens anders erlebt: "Steve Kelly hat

mich umgefahren." Nach Spielende kühlte er seine schmerzende Leiste mit

Eis.

Ansonsten zeigte sich der Goalie aber trotz der Niederlage einigermaßen

zufrieden mit dem Spiel: "Es hätte auch andersrum ausgehen können. Die

Mannheimer haben halt zum Schluss cleverer gespielt als wir." Das erste

Tor hatte übrigens Magnussen für die Füchse geschossen, Frankie Groleau

war der Passgeber gewesen. Vorangegangen war ein zerbrochener Stock von

Bohonos. Der nahm den Schläger von Ullmann, der nun ein wenig hilflos

herumkurvte vor dem eigenen Tor. Auf jeden Fall ergab sich aus dieser

Situation ein Tor für die Gegner.


Nach 18 Minuten Jubel auf Mannheimer Seite, aber der Puck war nicht drin

gewesen. Im zweiten Drittel gingen die Füchse keck zur Sache und brachten die

Adler bisweilen arg ins Schwitzen. Erlösung bei den meisten der rund 8000

Zuschauer, als Jeff Shantz für die Hausherren traf. Brulé brachte Duisburg in

der 29. Minute wieder in Führung. Ratchuk glich in der 37. Minute aus. Das

dritte Drittel wurde nochmal so richtig packend. Edgerton schoss zum 3:2 ein.

Die Stimmung wurde durch die verschiedenen Schiedsrichterentscheidungen zusätzlich

angeheizt. In der 56. Minute schoss Ronny Arendt das 4:2, doch die Duisburger gaben nie auf, sie kämpften

mit Leib und Seele. Nahmen dann auch Koslow heraus. Die Mannheimer trafen das

leere Tor ein paar Mal nicht, erst Shawn Carter versenkte die Scheibe im empty

net, 15 Sekunden vor Schluss der Partie.


Frederic Chabot freute sich, dass sein Team sich gut eingestellt habe:

"Manchmal, wenn man jemanden spielt, der weiter unter einem in der Tabelle

steht, tut man sich schwer. Aber wir haben alle gearbeitet. Das sind drei

wirklich wichtige Punkte für uns." Auf Krücken schleppte sich Rene Corbet

vorwärts. Er habe arge Schmerzen, verriet er Hockeyweb. Vier Wochen habe er den

Gips nach dem Mittelfußbruch getragen, nun habe man ihm einen Spezialschuh

verpasst. Er sei regelmäßig bei der Reha, habe aber noch ziemliche Schmerzen.

Dr. Guido Volk: "Es entwickelt sich alles sehr normal bei Rene. Sechs

Wochen dauert es, bis eine solche Verletzung soweit geheilt ist, dass man den Fuß

richtig belasten kann." In zwei Wochen werde der Spieler, der für die

Adler eine Bank ist, wohl wieder leicht trainieren können. "Alles

weitere", so Volk, "müssen wir dann abklären, die medizinische Abteilung, die Trainer und der Spieler".

Bislang jedenfalls nähme alles einen normalen Verlauf, eher besser. Früher

etwa hätte man mit acht Wochen Heilungszeit gerechnet.


Zufrieden ist der Doktor auch mit Michael Bakos. Der geht wieder in die Vollen

auf dem Eis. Im Trainingslager in Garmisch-Partenkirchen habe sich vor

Saisonbeginn herausgestellt, dass der Baki nach seiner OP schon viel weiter sei

als gehofft. Er werde aber am Rücken noch immer regelmäßig untersucht, damit

man jede Überlastung sofort diagnostizieren könne. Nico Pyka ist vermutlich

Ende Oktober wieder einsatzbereit. Er mache gute Fortschritte bei der Reha, habe

noch Knieprobleme, sähe aber wieder Land.

Angelika von Bülow


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