Adler mit einer Hand am MeisterpokalDEL-Finale: Berlin – Mannheim 1:2

Zwar gingen die Eisbären deutlich konzentrierter zu Werke als noch vor zwei Tagen bei ihrer 1:4-Niederlage in Mannheim, einen Vorwurf müssen sie sich indessen machen lassen: nämlich die Vielzahl ihrer guten Möglichkeiten nicht konsequent ausgenutzt zu haben. So blieb es bei Berlins einzigem Treffer, den Verteidiger Richie Regehr in der elften Spielminute in Überzahl erzielte. „Ich bin insofern unzufrieden“, erklärte Eisbären-Chefcoach Don Jackson, „weil wir mentale Fehler gemacht haben, das 1:0 nicht verteidigen und das 2:0 nicht erzielen konnten. Dafür sind wir bestraft worden und haben den Preis bezahlt. Aber es ist eine enge Serie zwischen zwei starken Mannschaften. Heute war ein Spiel und am Sonntag das nächste.“ Adler-Manager Teal Fowler sah einige Gründe für den Erfolg seiner Mannschaft: „Berlin hat zu Hause mit viel Energie gespielt und sehr viel Druck aufgebaut. Wir haben vor allem am Ende sehr viel richtig gemacht. Nicht nur Freddy und die Verteidiger haben gefightet, auch unsere Stürmer haben da gut zurückgearbeitet und Schüsse geblockt. Wir haben uns diese Situation, die Serie am Sonntag entscheiden zu können, hart erarbeitet.“
„Eigentlich haben wir ordentlich gespielt“, fand Berlins Verteidiger Jens Baxmann, „offensiv waren wir vielleicht ein bisschen zu verspielt. Mannheim hat allerdings einen sehr guten Torwart und ihre Reihen stehen auch defensiv sehr gut. Da versucht man den einen und den anderen Spielzug, aber es klappt halt nicht immer. Nur vier Tore in drei Spielen sind nicht das, wofür wir als Eisbären bekannt sind. Wir müssen uns jetzt als Mannschaft durch das Ding durchbeißen. Wir waren schon früher in solchen Situationen und haben sie noch gebogen.“
„Ich habe selten zwei Mannschaften mit einem so großen Willen gesehen, dieses Spiel für sich zu entscheiden“, beschrieb Adler-Chefcoach Harold Kreis das gerade zu Ende gegangene Match, an dessen Ende seine Mannschaft aufgrund geringer Unterschiede jubeln durfte. Letztendlich waren es ein haarsträubender Fehler von Eisbären-Verteidiger Nick Angell, der den Adlern zum Ausgleich durch Yannick Lehoux (37.) verhalf, sowie eine für den Berliner Jonathan Sim unglücklich zustande gekommene Spieldauerstrafe wegen Hohen Stocks mit Verletzungsfolge für Mannheims Marcus Kink, die das Pendel zugunsten der Adler ausschlagen ließen. In der fünfminütigen Überzahlsituation wehrten sich die Eisbären lange erfolgreich gegen den Rückstand, dann jedoch hatte sich Yannick Lehoux endlich in Schussposition gebracht und versenkte den Puck maßgenau zum 2:1-Siegtreffer für die Mannheimer. „Ich mache Sim gar keinen Vorwurf oder unterstelle ihm gar Absicht. Das kann jedem passieren, mir selbst auch schon mal. Aber er schlägt mir bei der Aktion das Kinn auf, ich blute und die Regel ist nun mal so, dass er dafür die Spieldauer kassiert“, erklärte Marcus Kink die Aktion von Sim. Zum Spiel selbst sagte der Adler-Stürmer: „Es war ein wahnsinnig schweres Spiel, in dem es ewig hin und her ging. Dann aber kam das Break von Yannick und sein Tor in Überzahl. Und gegen Ende ließ vor allem Freddy nichts mehr anbrennen. Wir wussten, dass wir einen Sieg in Berlin brauchen, den haben wir uns heute hart erarbeitet. Jeder weiß aber auch, dass der letzte Sieg immer der schwerste ist.“
Eisbären Berlin – Adler Mannheim 1:2 (1:0; 0:1; 0:1)
Tore: 1:0 (11.) Regehr – Olver/Christensen PP1; 1:1 (37.) Lehoux; 1:2 (50.) Lehoux – Mitchell/Ullmann PP1
Schiedsrichter: Brüggemann/ Piechaczek
Strafen: 11+Spieldauer (Sim)/6
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft)