Adler Mannheim vor dem Meistertitel3:1-Heimsieg im DEL-Finale Spiel 5 gegen den ERC Ingolstadt
Es knisterte in der SAP Arena schon lang vor dem Spiel. Ronny Arendt und Jamie Tardif zwangen Timo Pielmeier im Kasten der Ingolstädter erstmals zu zwei Paraden. Im folgenden Powerplay versuchten die Panther Selbiges bei Dennis Endras, doch der Adler-Goalie wurde nicht ernsthaft geprüft.
Jon Rheault ließ die SAP Arena mit dem 1:0 erbeben. In der neutralen Zone hatten die Gäste etwas unglücklich die Scheibe vertändelt, der Adler-Stürmer sah die Lücke und brachte das Spielgerät genau unter Pielmeiers Stockhand unter. Der Assist kam von Jochen Hecht.
Den Ausgleich hatte Derek Hahn kurz darauf nach einem 2:1-Konter auf der Kelle, doch Endras rette mit einer Glanztat. Das 2:0 der Hausherren fiel unter die Kategorie Traumtor. Bei angezeigter Strafe gegen Ingolstadt setzten sich die Mannheimer in der Panther-Zone fest, mit drei schnellen Pässen verwertete Andrew Joudrey eine perfekte Vorlage von Christoph Ullmann zur Zwei-Tore-Führung.
„Wir wollten gut rauskommen und das erstes Tor schießen. Das ist uns gelungen“, analysierte Ullmann nach 20 Minuten. „Aber das war erst das erste Drittel, hier ist noch lange nichts entschieden. Wir bleiben fokussiert und konzentriert.“
Klappte kurz nach der Pause nicht ganz. Im Mitteldurchgang erwischten die Gäste den besseren Start. Gerade, als die Adler wieder komplett waren, gelang Ryan MacMurchy der Anschlusstreffer. Derek Hahn hatte perfekt für seinen Nebenmann aufgelegt und die Scheibe in den Rücken der Abwehr gebracht, wo MacMurchy nur noch einschieben musste. Thomas Greilinger scheiterte wenig später an Endras.
Ullmanns Pfostentreffer war der Auftakt zu einer Drangphase des X-TiP-Hauptrundensiegers, in der die Panther beim Fünf-gegen-Fünf kaum Luft holen konnten. Auf der Gegenseite feuerte Ingolstadt – wegen eines Wechselfehlers der Mannheimer - drei Mal hintereinander gefährlich auf Endras, doch der Schlussmann konnte jeweils glänzend parieren. „Es hat etwas gedauert, aber jetzt sind wir im Spiel“, meinte ERC-Verteidiger Benedikt Kohl.
Endras hielt seine Vorderleute nach einem abgefälschten Schuss von Jared Ross im Spiel. In der Folge wurde es brenzlig für die Gastgeber: Über eine Minute mussten sie mit zwei Mann weniger auskommen. Wegen Joudrey, der sich in die Schüsse warf, und dem bestens postierten Endras passierte nichts. „Wir lassen den Gegner ins Laufen kommen und der nutzt das mit seinen schnellen Leuten. Wir müssen im letzten Abschnitt wieder mehr vor den Verteidigern bleiben“, sagte Jochen Hecht nach 40 Minuten.
Der Schlussabschnitt blieb spannend. Mannheim hatte die große Möglichkeit, im Powerplay auf 3:1 zu erhöhen, doch die Gäste standen zunächst sicher. Eine weitere Überzahl allerdings nutzten die Adler. Raymond hatte von der Blauen Linie abgezogen, Tardif vor dem Kasten stehend entscheidend abgefälscht – das 3:1. Pielmeier blieb ohne Abwehrmöglichkeit. Der ERC setzte in den Schlussminuten alles auf eine Karte, konnte sich aber nicht mehr entscheidend in Szene setzen.
Als Pielmeier seinen Kasten früh für einen weiteren Feldspielers verließ, wurde es dramatisch: Ullmann und Arendt schossen am leeren Tor vorbei, im Gegenzug verzog Laliberte freistehend vor Endras. Mehr passierte nicht mehr.
Andrew Joudrey: "Jeder war heute bereit, ein wenig Glück gehört auch dazu. Spiel vier hat Spaß gemacht, heute natürlich wieder. Es war ein enges Spiel. Spiel sechs wird noch härter. Das wird noch ein langer Weg."
Tore:
- 1:0 Jon Rheault (13:07),
- 2:0 Andrew Joudrey (17:19),
- 2:1 Ryan MacMurchey (21:06),
- 3:1 Jamie Tardif (47:30/PP1)
Zuschauer: 13.600