Adler lassen erneut Federn in Iserlohn
Roosters: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubelnDie Play-offs sind für die Iserlohn Roosters nur noch rechnerisch
möglich. In Mannheim dürfte man darüber durchaus froh sein, denn gegen
den Underdog aus dem Sauerland hat der Spitzenreiter der DEL es in
allen vier Vorrundenspielen verpasst einen „Dreier“ einzufahren. Auch
am Freitagabend mussten sich die Poss-Schützlinge am Seilersee mit 4:3
nach Penaltyschießen geschlagen geben. Rene Corbet hatte den Roosters
mit zwei schnellen Treffern kurz vor Ende der regulären Spielzeit den
„glatten“ Heimsieg noch vermasseln können.
Das erste Drittel gestalteten beide Teams insgesamt ausgeglichen.
Mannheim zu Beginn spritziger und mit technischen Vorteilen.
Folgerichtig gingen die Kurpfälzer in der zehnten Minute durch Fata in
Führung. Trepaniers Schuss hatte der am linken Pfosten lauernde Stürmer
goldrichtig direkt in die Maschen gelenkt. Iserlohn kam wenn auch nur
langsam besser ins Spiel und setzte erste „Lebenszeichen“ in Richtung
Adlergehäuse, ohne jedoch den Ausgleich zu schaffen.
Im Mittelabschnitt bekam Adlergoalie Pelletier deutlich mehr zu tun.
Das lag zum einen an den besser ins Spiel kommenden Roosters und zum
anderen an Strafzeiten, die aus Undiszipliniertheiten resultierten.
Zunächst fälschte Schymainski den Puck in der 28. Minute für Pelletier
unhaltbar zum 1:1 ins Tor ab. Danach wurde das Match etwas ruppiger.
Allerdings konnten beide Teams aus ihren Powerplaysituationen kein
Kapital schlagen. Eine leichte Attacke von Iserlohns Roy beantwortete
Arendt mit einer „Geraden“ ins Gesicht seines Gegenspielers. Die
Quittung dafür war eine durch den insgesamt sicher leitenden
Schiedsrichter Schimm ausgesprochene Spieldauerdisziplinarstrafe.
Iserlohn blieb am Drücker und schaffte durch Fureys Abstauber auf
Zuspiel von Purdie noch vor der zweiten Pause die umjubelte 2:1 Führung.
Die restliche Zeit der Arendt-Strafe überstanden die Adler zu Beginn
des letzten Drittels unbeschadet. Glück für das Poss-Team in der 48.
Minute: Ancicka konnte Sulkovsky nach eigenem unnötigen Scheibenverlust
nur durch ein Foul stoppen. Hauptschiedsrichter Schimm entschied sofort
und richtig auf Penalty. Zum Glück für die Mannheimer setzte der
Gefoulte den ihm zugesprochenen Penalty aber knapp neben das Tor.
Besser machte es dann Hock, der für die Roosters ein Break in Unterzahl
zum 3:1 eiskalt abschloss. So etwas hätte man sich in den bisherigen
Saisonspielen häufiger vom Ex-Mannheimer gewünscht.
Mannheim schien wieder einmal in Iserlohn zu verlieren, dann jedoch
sorgte ein treffsicherer Corbet doch noch für den Ausgleich. Der
Stürmer mit der Nummer 20 verkürzte zunächst auf Zuspiel von Forbes nur
eine Minute nach Hocks Treffer zum 3:2, um dann 44 Sekunden vor
Ende der regulären Spielzeit doch noch mit einem Abstauber den
Ausgleich zu erzielen. Adlercoach Poss hatte zuvor eine Auszeit
genommen und Keeper Pelletier für einen weiteren Feldspieler vom Eis
gestellt. Mannheim hatte die zum Ende der regulären Spielzeit
kräftemäßig nachlassenden Roosters doch noch einmal eingeholt.
In der Verlängerung dominierten die Mannheimer eindeutig und
veranstalteten phasenweise ein munteres Scheibenschießen auf Kotschnews
Tor. Einzig über die Torlinie wollte der Puck nicht. Und so musste dann
doch der Sieger im spannenden Penaltyschießen ermittelt werden. Für
Iserlohn trafen Hock, Roy und Dmitriev. Für die Adler konnten sich
lediglich Shantz und Fata als erfolgreiche Torschützen eintragen.
Der Sieg war damit perfekt und die Roosters hatten ihrem
„Lieblingsgegner“ mal wieder eine Niederlage beigebracht. Nach dem Sieg
gegen den amtierenden Meister haben die Sauerländer nun auch den
aktuellen Spitzenreiter in die Schranken verwiesen. Bessere Werbung
kann man für die verbleibenden vier Heimspiele trotz kaum noch
vorhandener Play-off Hoffnung kaum betreiben.
(MK)