Adler: Körperlos in die Schlappe

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
Lesedauer: ca. 5 Minuten

Das

nennt man Optimismus: Wenn ein Trainer beim Stand von 2:5 in der 59. Minute den

Goalie rausnimmt. So geschehen beim Spiel der Adler Mannheim gegen die Ice

Tigers aus Nürnberg. Verzweiflungstat oder Überzeugung, das ist hier die Frage.

Tatsächlich brachte es noch ein Tor für Mannheim, Kosmetik in einem ansonsten

über weite Strecken verfahrenen Spiel, das die Adler vom ersten Drittel an auf

der Verlierstraße sah. Woran es lag, versuchte der Coach zu erklären: "Wir

müssen dahin gehen wo es weh tut." Und zwar mit Körpereinsatz, aber ohne

dafür auf der Strafbank zu landen. Dort saßen die Adler in diesem Spiel zu oft,

24 Minuten, dann waren sie heftig zur Sache gegangen (manchmal übrigens auch

nicht, da hatte der Schieri nicht so ganz richtig hingeguckt), den Rest der

Zeit schwebten sie körperlos neben den Gegnern her. Die Nürnberger hingegen

gingen zur Sache, mit Körpereinsatz und gefährlich. Auch sie saßen 24 Minuten

in der Kühlbox, bloß hatte es bei ihnen nicht die Auswirkung wie bei den

Adlern.


Eigentlich

wartete man drei Drittel lang darauf, dass der Knoten bei den Hausherren

platzen möchte. Er tat es nicht, da half kein Führungstreffer der Nürnberger,

da half kein eigenes Tor, viel zu wenig lief zusammen, so dass anschließend

einige Fans von "einem grausamen Spiel" sprachen und leicht betreten

nach Hause schlichen. Allerdings, auch das ein Tenor, passiert sei passiert,

das könne vorkommen, Hauptsache, das Team fange sich wieder und zwar bald.


Im Kabinengang der Adler herrschte Stille. Auch Greg Poss brauchte lange, bis

er aus der Kabine zur Pressekonferenz kam. Er grautlierte Benoit Laporte. Und

der zeigte seinen Stolz auf sein Team, das ohne fünf Verletzte angetreten war.

"Wir haben unsere Torchancen genützt," betonte der Gästecoach.

"Und wir sind glücklich, dass wir den Favoriten geschlagen haben."

Des einen Glück, des anderen Leid. Greg Poss hielt sich aufrecht, aber

innerlich mag es gebrodelt haben. "Wir müssen mehr ins Spiel

investieren," führte er an und auch, "Eishockey muss man sich

erarbeiten und nicht nur versuchen, schön zu spielen."


Tomas Martinec, wollte, auf die Leistung des Schiedsrichters angesprochen,

nichts beschönigen: "Wir haben verloren, das kann man nicht auf den

Schieri schieben, wir haben zu viele Strafminuten kassiert." Ihm selber,

sagte Tomas ginge es gesundheitsmäßig gut, "bis auf das Ergebnis."


Stefan Schauer freute sich für sein Team: "Wir haben Aggressivität und

Einsatz gezeigt. Bei so schnellen Spielen ist der Biss wichtig und den hatten

wir."  Beim letzten Mal, da habe es in der Verteidigung nicht so

richtig gestimmt, "diesmal waren wir defensiv stark." Außerdem,

verriet der Bayer lächelnd, "hatten wir die Motivation pur. Die

Niederlagen wollten wir nicht auf uns sitzen lassen."


Bis 2010 hat Schauer, Jahrgang 83, einen Vertrag in Nürnberg. Der ehemalige

Riesserseer freut sich, dass die Ice Tigers und die Garmisch-Partenkirchner

eine Kooperation eingegangen sind. "Im Pokalspiel hatten wir zwei

Verteidiger von Riessersee dabei und bei den Saisonvorbereitungen konnten

Riesserseer mittrainieren." Er freut sich über diese Möglichkeiten für

seinen alten Verein, "da rückt die DEL doch näher an

Garmisch-Partenkirchen heran." Die jungen Spieler würden sehen, "dass

hier auch nur mit Wasser gekocht wird, aber vor allem sehen sie, was sie an

sich verbessern müssen, um hoch zu kommen."


Er selber hat einst nur sieben Spiele in der Riesserseer DNL-Mannschaft

bestritten, aber er kommt aus den Jahrgängen, bei denen die Oberbayern noch

glänzen konnten. Kink, Mayr, Hinterstocker, Maurer sind nur vier Namen von

vielen, die damals aus der Riesserseer Talentschmiede kamen. Danach, das weiß

auch Schauer, wurde es ruhiger, die Breite fehlte im Nachwuchs. Gerade in

Zeiten, in denen andere Clubs immer professioneller würden in ihrer

Nachwuchsarbeit. Allerdings, das sagt Schauer mit Überzeugung, habe er das

Gefühl, sein alter Verein komme wieder in die Gänge, unter anderem mit Jürgen

Rumrich, der die DNL-Jungs trainiert. Er hat von Peter Gailer übernommen, der einst

mit der Ersten Mannschaft des SCR in der Zweiten Liga ungeahnte Erfolge einfuhr

und Vizemeister wurde. Gailer schaffte es, während um ihn herum alles im Verein

zusammenbrach, sportliche Höhenflüge zu initiieren, die unglaublich waren.

Schauer ist nicht bange um den SCR, natürlich sagt er, würde es ein paar Jahre dauern,

bis sich die neuen Erfolge zeigten.


Thomas Pielmeier, einst Jungadler mit Lizenz für die DEL, ist froh, Richtung

Nürnberg abgewandert zu sein. "Das war der richtige Schritt," sagt Pielmeier,

"vor allem wenn ich schaue, wo heute Fabio, Sachar und Markus Kink

sind." Die spielten in Heilbronn. "Das ist traurig," betonte

Pielmeier und übte Kritik an dieser Entscheidung. Und ein Fan fügte an:

"Wenn nach dieser Entscheidung wenigstens ein überzeugender Sieg herausgekommen

wäre, aber so…."


Bei

einem Thema standen sie alle zusammen, die Fans, die Spieler beider Teams,

Trainer und Management: Wenn es um Robert Müller geht. Allen voran heute die

Fans von den Clubs "Die Härdschde" und "Playoffgsichter".

Sie sammelten auf einer Riesenrolle Genesungswünsche für den kranken Goalie.

Auf dem Stehplatz war ein großes Transparent gespannt "Kämpfen, Robert,

kämpfen" und auch im Internet haben sich Unzählige eingetragen mit Genesungswünschen.

Nicht nur Mannheimer, auch von auswärts zeigen Fans Betroffenheit. Was wieder

eimmal Eishockeyfans auszeichnet, sie fühlen mit, egal welchem Verein sie

angehören.

Das gilt auch für die Spieler. Fans, die im Sonderzug mit Cracks geredet

hatten, erzählten, dass in der Kabine kein einziger sei, der nicht mit den

Gedanken bei Robert wäre und litte unter der Situation des Bayern, der nicht

nur sportlich, sondern auch menschlich ein Vorbild ist.

Die Adler halten fest an ihrer Aussage, dass es alleine Jenny und Robert Müller

überlassen bleiben soll, wann sie an die Öffentlichkeit gehen. Bis dahin mag es

Gerüchte geben, vor allem aber gibt es unzählige gute Wünsche für den Menschen

Robert Müller.


Angelika von Bülow


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Sonntag 19.01.2025
Straubing Tigers Straubing
3 : 2
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Eisbären Berlin Berlin
3 : 4
Fischtown Pinguins Bremerhaven
EHC Red Bull München München
1 : 4
Düsseldorfer EG Düsseldorf
Grizzlys Wolfsburg Wolfsburg
2 : 0
Augsburger Panther Augsburg
Kölner Haie Köln
0 : 4
Iserlohn Roosters Iserlohn
Adler Mannheim Mannheim
3 : 2
Schwenninger Wild Wings Schwenningen
ERC Ingolstadt Ingolstadt
4 : 0
Nürnberg Ice Tigers Nürnberg
Donnerstag 23.01.2025
Eisbären Berlin Berlin
- : -
EHC Red Bull München München
Freitag 24.01.2025
Augsburger Panther Augsburg
- : -
Schwenninger Wild Wings Schwenningen
Düsseldorfer EG Düsseldorf
- : -
Kölner Haie Köln
Löwen Frankfurt Frankfurt
- : -
Nürnberg Ice Tigers Nürnberg
Adler Mannheim Mannheim
- : -
Grizzlys Wolfsburg Wolfsburg
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Iserlohn Roosters Iserlohn
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