Adler: Keine Weihnachtsstimmung - 0:2 gegen Frankfurt

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
Lesedauer: ca. 5 Minuten

Deprimierte Gesichter allerorten nach der Adler-Niederlage gegen die Lions aus

Frankfurt, die am Sonntagnachmittag mit 2:0 letztendlich verdient in Mannheim

siegten. Nach Ende der Begegnung kehrte Niedergeschlagenheit ein, bei Spielern,

Management und Trainer. Die Adler hatten zwar spritzig begonnen, im Laufe der Begegnung aber  immer mehr Fehler gemacht.

Von Powerplay wagte gar keiner zu reden, wilde Schüsse nach vorne, in der

Hoffnung, der Puck werde schon beim richtigen Mann landen, ließen Zweifel am

Spielvermögen aufkeimen. Auf der anderen Seite wirbelten die Lions und zeigten,

wie man in Überzahl spielen kann. Auf Greg Poss wird viel Arbeit zukommen, aber

er hat keine Zeit, ein Spiel folgt dem nächsten und noch nie waren die Play

Offs in so weiter Ferne.


Kapitän Devin Edgerton, der unter großen Schmerzen leidet seit seinem

Armbruch (So weh hat mir noch nie etwas getan): "Von den letzten 20

Spielen müssen wir so etwa 13 gewinnen". Keine gute Ausgangsposition

also für die Adler. Die haben derzeit auch noch ein gespaltenes

Publikum, das zwischen der Zuneigung zu Stephane Richer und der

Hoffnung, es könnte unter Greg Poss besser werden, schwankt, das einen

Steve Kelly teilweise gellend auspfeift (zur Erinnerung: Er ist nicht

untreu geworden und selber gegangen, er wurde gefeuert!), bei dem es

auch ein solches Schild zu sehen gab: "Ustorf, Racine, Kelly, de Raaf,

Richer, Penney, Olsson, wann endlich Kuhl?" und das beginnt zu pfeifen,

wenn der Sportmanager auf dem Videowürfel im Portrait erscheint. Nun

mag man ja Kritik üben können an den Einkäufen der letzten Jahre,

selbstverständlich kann man das, Kuhl aber mit einigen der Genannten

gleichzusetzen, ist eine Unverschämtheit. Der Mann war Meister mit

Mannheim als Spieler, er war mehrfach als Sportmanager Meister, das zu

vergessen zeugt nicht eben von Weitsicht.


Kuhl selbst sitzt nach Spielende im äußersten Winkel der Kabine. Vorher war er

den Journalisten Rede und Antwort gestanden, nun hat er sich

zurückgezogen. "Nein, mir ist nicht gut", sagt er und auch, dass er

im Moment nicht mehr wüsste, wie diese Saison noch gut zu Ende gehen sollte.

Bohonos verletzt, Edgerton verletzt, Kelly entlassen (wofür Kuhl nicht

verantwortlich war in erster Linie), eine ganze Reihe, die plötzlich nicht

mehr auf dem Eis steht. Ein neuer Trainer, von dem man nicht das Wunder erwarten

kann, dass er ein verunsichertes Team mit auch mittelklassigen oder guten, aber

noch unerfahrenen Spielern von jetzt auf nachher zu Höhenflügen führen kann -

ein Zauberer ist auch Greg Poss nicht. Wenn es dick kommt, dann geballt.


Mag sein, dass ein Motivationstrainer etwas bewirken kann. Greg Poss arbeitete

schon früher eng zusammen mit einem Professor aus Heidelberg, pflegt aber auch

gute Kontakte zu Mental-Guru Chris Hamilton. "Das ist Gregs Entscheidung,

inwieweit wir jemanden mit einbinden," sagt Kuhl.  Der Sport-Manager

mag gar nicht daran denken, was passieren könnte, wenn die Adler in ihrer

ersten Arena-Saison nicht die Play Offs erreichen würden. "Mannheim und Köln

sind die einzigen Teams, die immer dabei waren." Doch dann gibt er sich

doch wieder kämpferisch. Noch ist das nicht entschieden, noch werden auch die

Jungs alles geben, um das Ziel zu erreichen.


Das meint auch Kapitän Edgerton, der derzeit nicht nur unter seiner Verletzung

leidet, sondern auch darunter, dass er den anderen nicht beistehen kann. Bitter

für den Kapitän, er wollte nochmal so richtig loslegen, sich für einen

Vertrag empfehlen und dann dieser Schuss auf seinen Arm. Ein Puck, den er

abwehrte, hätte ihm sonst vielleicht das Gesicht zerfetzt: "Mit meiner

Modellkarriere wäre es dann ausgewesen", versucht Edgerton einen Scherz,

der aber nicht so recht gelingen mag. Zu große Schmerzen hat er, zu sehr nagt

die Sorge um die Zukunft an ihm, um die persönliche, aber auch um die der

Adler. Denn an diesem Verein hängt er, will ihn unbedingt in den Play Offs

sehen.


Da gibt es dann natürlich auch viele Wenn und Aber. Was wäre, wenn

beispielsweise Steve Kelly noch mit dabei wäre. Edgerton winkt genauso

ab wie Kuhl und Poss: Kelly ist nicht mehr dabei, jeder wisse, dass er

ein großer Spieler sei, aber die Entscheidung wäre nun mal gefallen."

Kelly selbst sagt, er fühle sich in Frankfurt viel wohler, da sei die

Stimmung besser und man würde ihn nicht zum Sündenbock stempeln. Was

man in Mannheim getan habe, und siehe mal an, es ginge auch ohne ihn

nicht besser. Der Sieg in Mannheim sei schon besonders gewesen, gibt er

zu, aber er sagt auch, dass es nicht leicht gewesen sei, gegen die

früheren Teamkameraden anzutreten. Triumphieren wolle er nicht, er habe

noch sehr gute Kontakte zu den alten Freunden, da freue man sich nicht

über bittere Niederlagen.,


Dass die Fans ihn großenteils ausgepfiffen haben, darüber will er nicht

urteilen. Immerhin ein Lebenszeichen aus dem Fan-Block, in dem

bisweilen Totenstille herrschte. Man muss sich überlegen, dass es zu

dem Zeitpunkt 0:1 hieß, nicht etwa 0:10. Im dritten Drittel feuerten

die Anhänger dann doch mal kurz ihre Adler an. Es war, als würden

Scheintote im Sarg mit den Zehen wackeln. Der Spuk währte nicht lange,

dann standen die meisten wieder still und stumm da und blickten vor

sich hin. Die Frankfurter feixten: "Heimspiel in Mannheim." Und sie

skandierten: "Stephane Richer" und "Steve Kelly, ohooooo". Früher hätte

es da jede Menge Sprechgesänge zurückgegeben von den Mannheimern, die

Zeiten scheinen vorbei, und das kann nicht nur an der äußerst

durchwachsenen Saison, an personellen Fehlentscheidungen oder einer

Trainerentlassung, die die meisten sogar nachvollziehen können, liegen.

Es gab Zeiten, da verlor ein MERC fortlaufend und trotzdem kamen

Unentwegte und standen wie ein Mann oder eine Frau hinter ihrem Team.


Greg Poss dankte Keeper Ilpo Kauhanen dafür, dass das Spiel nicht höher

verloren wurde - der Finne hatte einige big saves - und er betonte,

dass Frankfurt einfach ein gutes Team gewesen sei, besser als Krefeld,

gegen das man gewonnen hatte. Man könne, sagt der Coach, jetzt nur an

kleinen Sachen arbeiten, die Zeit sei einfach nicht da für größere

Umstellungen. Morgen will er schauen, wie das Team körperlich

beieinander ist und dann die Taktik für Dienstag gegen die DEG

festlegen. Viel Zeit bleibt nicht mehr in Mannheim, die Play Offs noch

zu erreichen.

Angelika von Bülow


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