Adler kämpfen Lions nieder - Matchball nach 3:1-Sieg

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
Lesedauer: ca. 6 Minuten

Die Adler im Höhenflug und noch nicht einmal wütende Frankfurter Löwen

können sie stoppen. Mannheims Fans im Freudentaumel im alten

Friedrichspark, der einmal mehr in seinen Festen bebte. Blau-weiß-rote

Fahnen allerorten, die Adler und die Supporter Crew hatten sie

verteilt. Außerdem eine Mannschaft, die alles gab, die so spielte, als

wollte sie zumindest ein wenig Wiedergutmachung für die Vorrunde

betreiben. Wobei Gesellschafter Daniel Hopp derzeit das Wort Vorrunde

nicht mehr hören kann. "Die ist mir im Moment wirklich egal, es zählen

jetzt die Playoffs und da stehen wir alle zusammen", meinte er

gegenüber Hockeyweb, räumt aber gleichwohl ein, "dass man nach der

Saison sehr wohl über die Vorrunde reden kann." Doch erstmal überwog

die Freude auch beim Gesellschafter, der genug Tiefen in dieser

Spielzeit miterleben

musste. Hopp sieht die Chancen auf eine Finalteilnahme gut: "Wir müssen

noch

ein Spiel gewinnen, Frankfurt drei, also haben wir rechnerisch eine bessere

Chance."


Und wie stehen die Chancen auf eine Verlängerung von Super-Goalie

Cristobal Huet, einem Ausnahmetorwart, den Marcus Kuhl schon seit

Jahren nach Mannheim holen wollte. Hopp: "Er hat einen Vertrag in

Montreal, aber natürlich werden wir Gespräche mit ihm führen." Huet zu

Hockeyweb gleich im Anschluss an das Spiel: "Ich gehe auf jeden Fall in

die NHL zurück, sobald sie wieder spielt. Das ist meine letzte Chance

dort und ich will sie nutzen." Er schloss nicht aus, wieder einmal nach

Mannheim zurückzukehren, aber nicht sofort. Und er bat die Fans, die

ihm ans Herz gewachsen sind, um Verständnis für diese Entscheidung, die

wohl kein Sportler anders treffen könnte, wenn sich ihm diese

Möglichkeit bietet. Erstmal aber, da will Huet alles geben für die

Adler. Er freut sich, dass aus dem Team endlich eine Mannschaft

geworden ist, er findet die Stimmung, die Fans zum Eis überspringen

lassen hervorragend und der wird sich bis zur letzten Spielminute

dieser Saison mit allen Kräften für die Adler einsetzen.


Das Spiel hatte Huet zu dieser Zeit schon mitentschieden. Er machte

einmal mehr den Unterschied aus, stand wie ein Fels in der Brandung,

hielt, was

eigentlich nicht zu halten war, schien keine Sekunde unsicher zu sein

und brachte wütend anstürmende Lions zur schieren Verzweiflung. Er

selber winkte

allerdings bescheiden ab: "Die ganze Mannschaft war gut, ich konnte mich

auf

die Verteidigung verlassen."


Und tatsächlich gingen die Jungs auch dorthin, wo es weh tat, warfen sich

in Schüsse aufs Eis, kämpften bis zum Umfallen, gaben keinen Zentimeter

einfach auf. Wobei die Löwen ihnen in nichts nachstanden, Rich Chernomaz

Team ist zweifelsohne eines der engagiertesten überhaupt. Für die Fans ein

großer Nachmittag mit zwei Mannschaften, von denen die Adler im

Unterzahlspiel, in der Überzahl und im Tor vielleicht etwas überlegen

waren.

Welch Triumph, gegen den alten Rivalen, der in der Vorrunde jedesmal

überzeugend gewonnen hatte, nun Siege zu liefern. Trainer Stephane Richer war

stolz

auf seine Mannschaft: "Die Frankfurter sind so wie in der Vorrunde, aber

wir

haben uns geändert, wir sind endlich ein Team."


In der sechsten Minute schoss Edgerton die Adler in Front. Edgerton,

der zu jenen gehört, die eine ganze Saison geackert haben. In der 22.

Minute war es einmal mehr Jochen Hecht, der traf. Den Anschluss

schaffte in der 27. Minute Joe Murphy, bevor in der 35. Minute Yannick

Tremblay für Mannheim traf. Auch Tremblay und Groleau zeigten übrigens

in diesem Spiel, dass ihre Kondition schier unerschöpflich ist, beide

haben in keiner Begegnung die Saison die Flügel hängen lassen, sie

waren immer zur Stelle.


8200 Zuschauer waren aus dem Häuschen, feierten ihre Helden. Auch ein

Besucher aus Garmisch-Partenkirchen, der dem SC Riessersee und der Familie

Kink - von dort kam einst der junge Spieler, der sich mit seinem

Einsatz in die Herzen der Fans gekämpft hat - war beeindruckt: "Die

Mannheimer waren große Klasse, was haben die bloß in der Vorrunde

gemacht." Ja, das fragen sich viele, aber man sollte es im Moment mit

Daniel Hopp halten. Erstmal die Playoffs genießen und später

analysieren, der alte Friedrichspark, die Fans und alle Spieler, die

immer auf dem Posten waren, haben es sich verdient.


Rich Chernomaz hatte ein gutes Spiel für die Fans gesehen, die besseren

Karten für Mannheim in Unter- und Überzahl und in Cristobal Huet

ausgemacht. Aber er kündigte auch harte Gegenwehr am Donnerstag an:

"Wir haben nichts mehr zu verlieren." Aber noch einiges zu gewinnen,

das wissen die Frankfurter sehr wohl. Und das weiß auch Stephane

Richer, der vorsichtshalber mal verkündete, dass die Serie wohl noch

dauern werde. Aber, das fügte er gleich an, man werde wieder kämpfen

bis zum Umfallen, das Team habe jetzt verinnerlicht, was er seit

Monaten gepredigt habe. Richer im Glück, denn auch die Fans sind wieder

da: "Das ist der alte Friedrichspark", strahlte er, die neuen Cracks

seien hoch erstaunt, wie toll die Stimmung sein könne und sie wollten

etwas zurückgeben. Ach, meinte Richer noch, "es macht einfach Spaß in

den Playoffs zu spielen".


Das sagt auch der junge Philip Schlager, einst Jungadler, der bereits zum

sechsten Mal mit von der Partie war. Als er um Weihnachten herum dabei war,

sei vieles noch anders gewesen, räumte er ein, das Team habe jetzt den

unbedingten Siegeswillen, man habe ihn bestens aufgenommen und er setze

sich mit aller Kraft ein. Dass er nicht zu groß sei, sieht Schlager

nicht als Nachteil, "Edgerton ist auch nicht groß und trotzdem ein

Klasse Spieler". Für Frankfurt meinte Schlager: "Man kann sich auf

alles gefasst machen, das wird hart."


Das kündigt auch Lions-Manager Lance Nethery an. Alles geben und gewinnen,

lautet seine Devise. Einer der besten in seinem Team, Jason Young hätte

eigentlich gar nicht spielen dürfen, räumte er ein. Der habe sich übergeben,

litte wohl an einer Gehirnerschütterung nach einem Stockcheck von

Butenschön, den der Schiedsrichter in Frankfurt im ersten Spiel der

Serie nicht geahndet hatte, "obwohl er direkt daneben stand". Young war

übrigens einer der Besten auf dem Eis, trotz des Handicaps. "Jetzt

haben wir drei Tage zur Erholung", meinte Nethery, "und dann geht es

wieder los. Am Donnerstag wollen wir gewinnen und wir werden alles

dafür tun".


In Mannheim werden ab morgen früh um 9 Uhr Karten verkauft. Ticketmanager

Alexander Dukal kündigte an, dass die fürs nächste Heimspiel sein

werden, egal, welches es ist. Entweder ein weiteres gegen die Lions

oder ein Finalspiel. Ohne Aufpreis im übrigen. Geschäftsführer Matthias

Binder soll dafür grünes Licht gegeben haben. Eine gute Geste dem

Anhang gegenüber, der genug leiden musste in einer Vorrunde, über die

man im Moment zwar nicht spricht, die aber auch nicht weggewischt

werden kann. Die Adler bemühen sich nach Kräften, ein versöhnliches

Ende zu erreichen.


Eine traurige Begebenheit teilte Stadionsprecher Udo Scholz zu Beginn des

Spieles mit: Ein treuer Sitzplatzfan aus dem B-Block hatte sich beim

Spiel in Frankfurt derart aufgeregt, dass er einen Herzinfarkt erlitt

und daran starb. Die Zuschauer im Friedrichspark gedachten seiner,

Lions und Adler in höflicher Stille.


(Angelika von Bülow)


Adler Mannheim – Frankfurt Lions 3:1 (1:0/2:1/0:0)

Tore:

1:0 (5:49) Edgerton

(Podollan/Kelly)

2:0 (21:48) Hecht (Tremblay/Corbet) 5-3

2:1

(26:41) Murphy (Sulkovsky/Kohmann)

3:1 (34:53) Tremblay (Kelly/Hecht)

5-4


Strafen: Mannheim 34 – Frankfurt 20

Schiedsrichter: Schütz

Zuschauer:  8200



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