Adler: Gelungene Premieren - 9:5 gegen DEL-Auswahl
Klare Worte bei den AdlernDie Mannheimer Adler kamen aus dem Feiern überhaupt nicht mehr heraus in den
vergangenen Tagen. Sicherlich, eigentlich waren es die Betreiber der SAP-Arena,
aber vieles überschneidet sich eben einfach. So ist Daniel Hopp nicht nur der
Macher hinter der Arena, einer, der schon jetzt als Geschäftmann mehr geleistet
hat als viele in ihrem ganzen Leben, sondern eben auch Adler-Gesellschafter. Und
Adler-Geschäftsführer Matthias Binder hält auch bei der Arena viele Fäden in
seinen Händen. Adler-Pressesprecher Matthias Fries ist ein Mann für viele Fälle
und das Marketing-Team sorgt für den nötigen Input. Vor allem Heike Stecher
hat sich da in letzter Zeit absolut positiv
hervorgetan, wie das ganze Team, dem Dag Heydecker vorsteht. Hervorragend auch
die Leistung anderer. Als Beispiel für viele mag die
Janus-Werbeagentur genannt sein, die für so vieles in der Arena verantwortlich
zeichnete, angefangen von der Beschilderung bis hin zur
Programmierung des Fascia-Boardes, das seinesgleichen sucht.
Das Eröffnungswochenende jedenfalls schlug die Besucher in Bann. Mag es für
manche Presseleute nicht ganz einfach gewesen sein, mit wenig
Informationen und Plätzen auf dem Oberrang, ohne die Chance, jemals an einen
anderen Ort zu gelangen, für die große Masse der Besucher, und das ist schließlich
das Wichtigste, war es ein Ereignis, das sie nicht vergessen werden. Am ersten
Eröffnungstag standen die Reden und die hervorragende Leistung des Mannheimer
Nationaltheaters auf dem Programm, anschließend folgten 40 doch recht ermüdende
Umbauminuten, bevor Stargast Ronan Keating auf die Bühne trat. Daniel Hopp
hatte sich im Vorfeld Sympathien erworben, als er sich bei einem Konzert hatte
ablichten lassen wie ein ganz normaler Fan, der stolz ist, es hinter die Bühne
zu seinem Idol geschafft zu haben. Viele Musikliebhaber erinnerten sich da an
eigene Erlebnisse, wie sie Arm in Arm mit Patrick Linder, Karl Moik oder
Mary Roos fotografiert wurden. Herrlich, wie sich ein Multimillionär doch noch
den durchschnittlichen Fans verbunden fühlen kann, das weiß man in Mannheim
durchaus zu schätzen.
Der zweite Tag brachte dann eine solche Stimmung, wie man sie nicht hatte
vorausahnen können. Rolf Stahlhofen hieß der Mann, der alle Fäden bei diesem
Benefizkonzert in der Hand hielt. Wer ihn engagiert, kann die Hände eigentlich
in den Schoß legen und versuchen, die Lorbeeren zu ernten, Stahlhofen ist
ein Garant für großartige Unterhaltung. Fünfeinhalb Stunden Musik nonstop mit
Mannheimer Künstlern wie Ceylan Bülent, den Söhnen und vielen anderen, dazu
ein Mannem Soul Orchestra, das eigens für diesen Zweck zusammengekommen war,
die großartige Joy Fleming, Peter Maffay und Sasha, da blieben keine Wünsche
offen.
Und dann natürlich Eishockey. Ein DEL-Dream Team mit Spielern wie Robert Müller,
Cameron Mann, den in Mannheim geliebten Frankie Groleau, der jahrelang für die
Adler einstand und sich wie kaum ein anderer einsetzte, Saison für Saison,
Tomas Martinec, den manche Fans aus völlig unverständlichen Gründen
auspfiffen, gerade er war es, der einst mit Robert Hock und anderen Deutschen
eine Saison rettete durch sein Engagement, ein Pat Lebeau, Tobias Abstreiter und
viele mehr gingen unter Federführung von Pierre Pagé und Hans Zach zur Sache.
Zach ist sicherlich nicht jedermanns Sache und er hat sich durch manche Äußerungen
nicht eben Freude gemacht, trotzdem sollte es eine Frage des Stils sein, selbst
ungeliebte Gäste bei einem solchen Freundschaftsspiel höflich zu begrüßen.
Schließlich hätte Zach auch besseres vorhaben können, es ehrt ihn, dass er
nach Mannheim kam.
Hervorragend die Idee, die Marcus Kuhl und Matthias Fries geboren hatten. Das Hochziehen
der von Janus gestalteten Fahnen unters Hallendach war NHL-würdig. Gänsehautstimmung,
als Heinz Weisenbach, Lance Nethery und Stephane Richer vors Publikum traten,
Riesenjubel bei Marcus Kuhl und Harold Kreis, der würdig vertreten wurde von
seinen Kindern Victoria und Christopher, er selber musste bei seiner Mannschaft
in der Schweiz bleiben. Schön anzusehen, wie erwachsen und wohlgeraten seine
Kinder sind. Das Spiel an sich blieb Nebensache, es unterhielt und die
Leute freuten sich. Ein Maßstab für eine Saison kann es nicht sein. Jetzt
fiebern alle dem Donnerstag entgegen. Daniel Hopp meinte im Stadion TV, das übrigens
drei wirklich gute Moderatoren sah, Rene Hiepen vom ZDF, keinen besseren hätte
man finden können für diesen Anlass, Bernie Eppler und Kai Kemper machten Lust
auf Show in dieser großartigen Arena, dass man, hätte die NHL nicht wieder
angefangen zu spielen, schon diese Saison Chancen auf den Meistertitel gehabt hätte,
nun hoffe man in zwei oder drei Jahren darauf.
Erstaunlich, wie verwundert die Adler offensichtlich sind, dass die NHL wieder
spielt, obwohl alle Welt genau das vorausgesagt hatte. Nun muss sich zeigen, wie
dieses Team einschlägt. Marcus Kuhl hatte schon in früheren Jahren ein gutes Händchen
mit dem Verpflichten von Spielern, auch wenn die vergangenen Saisons ihm mehr
Pech als Glück in Fan-Augen brachten. Trotzdem schaffte man es in der
vergangenen Spielzeit immerhin ins Finale. Die Hoffnung in Mannheim ist also
riesengroß und ruht auf dem sportlichen Manager. Die Saison muss eigentlich
irgendwie klappen, denn eines stellte sich schon beim Freundschaftsspiel heraus:
Selbst 8000 Besucher lassen die Halle einigermaßen leer erscheinen, wärhend
der alte Friedrichspark mit dieser Zahl proppevoll gewesen wäre. Es liegt am
Team, ob hier Stimmung oder tote Hose herrschen werden. (Angelika von Bülow)