Adler fliegen weiter
10.547 Zuschauer lockte das Spiel in die SAP Arena zum „ Familientag“, gemeinsames Eislaufen mit den Spielern nach dem Spiel war das Motto und davor natürlich Eishockey. Ziemlich gehemmt begann das Spiel, blieb auch in der Folge recht holprig und bis auf wenige Ausnahmen recht körperlos. Geprägt durch viele Fehler im Aufbau und Stellungsspiel bei beiden Mannschaften, war das Spiel spannend durch die Frage, wer produziert den nächsten kapitalen Aussetzer und welche Mannschaft kann das konsequenter nutzen. Heute Abend eben die Adler aus Mannheim. Den Anfang machten die Torhüter, zuerst Brathwaite, der einen Puck nicht festhielt und in der 10. Minute Mike Kompon das 0:1 ermöglichte, dann Sebastian Elwing, der hinter seinem Tor suboptimal einen Puck klärte, Methot dem überforderten Münchner Abwehrspieler den Puck abluchste, zu Seidenberg passte und diesem in der 13. Minute der Ausgleich gelang. Zwei Minuten später nutzte Frank Mauer einen Wechselfehler der Münchner, um unbedrängt ins Angriffsdrittel einzudringen. Er zog sofort ab, Elwing durch die Beine, 2:1, ein sicherlich haltbarer Schuss. In der 15. Minute handelte sich Adlerspieler Arendt eine zwei Minuten Strafe ein, München übte sich im Überzahlspiel, vertändelte dabei den Puck – Nutznießer Yannick Seidenberg mit Tor Nr. 2 am heutigen Tag, übrigens das erste Unterzahltor für Mannheim diese Saison.
Das zweite Drittel begannen die Münchner hellwach, die Adler nicht. In der 21. Minute schauten bewegungslose Adler interessiert zu, wie Ryan Ready unbedrängt vor dem Tor stehend einen Pass des ebenfalls unbelästigten Eric Schneider per Direktabnahme nutzte und auf 3:2 verkürzte. Ronny Arendt war es vorbehalten das nächste Tor vorzubereiten und zu erzielen, wieder ein Tor in Unterzahl, Nr. 2 der Saison. München verlor in Überzahl den Puck, Brathwaite passte zu Arendt, der stürmte los, passte zum mitgelaufenen Seidenberg, der zurück zu Arendt, der den Puck nicht richtig traf, zum Torerfolg reichte es trotzdem - Glück des Tüchtigen. Wahrscheinlich hatte Elwing wohl mit einem anderen „Pfund“ gerechnet.
Im letzten Drittel versuchte sich der EHC ins Spiel zurück zu kämpfen, die aber weiterhin hohe Fehlerquote in ihrem Spiel und Freddy Brathwaite verhinderten vorerst Zählbares für München bis zu einer Überzahlsituation in der 53. Minute. Ganze sechs Sekunden benötigte der EHC zum 4:3 Anschlusstreffer durch ihren Neuzugang Bryan Adams. Das Spiel drohte nun zu kippen, es blieb aber bei der „Drohung“. Torhüter Elwing kassierte in der 58. Minute eine Strafe, als er gegen Dimitrakos in höchster Not rettete und das ermöglichte den Adlern, den zusammengeschmolzenen Vorsprung über die Zeit zu retten. Ein Sieg, drei Punkte und über das Wie diskutiert in ein paar Tagen niemand mehr – „Schwamm drüber“ muss auch mal erlaubt sein.