Adler: Ein schöner Eishockey-Abend

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
Lesedauer: ca. 6 Minuten

"Ja, so spielt man Eishockey", sangen die Fans zum Schluss und feierten

ihre Helden. Ein schöner Abend aus Mannheimer Sicht war zu Ende

gegangen. Gut aufgelegte Adler tricksten die etwas müde wirkenden

Eisbären, die ohne sechs wichtige Spieler angetreten waren, aus. 4:0

schlugen die Kurpfälzer die Berliner und zeigten damit eindrucksvoll,

wie sehr diese Saison mit ihnen zu rechnen ist. "Ich will nicht mehr

ans Frankfurt-Spiel erinnert werden", sagte Trainer Bill Stewart in der

Pressekonferenz und schloss damit ein Kapitel ab, das kein ruhmreiches,

aber auch kein tragisches war. "Manchmal klappt eben gar nichts", befand

Sascha Goc, "das war gegen Frankfurt so und manchmal klappt alles, das

war heute so."

Erstmal machten die Adler aber mächtig Reklame für ihre Stadt. Die

achtjährige Emma, Hauptperson eines Filmes vom Stadtmarketing, plauderte

im Stadion-TV frei von der Leber weg, bevor der Streifen über den

Video-Würfel flimmerte. Adler-Geschäftsführer Matthias Binder war bei

der Pressevorführung so begeistert gewesen, dass er auf die Idee kam,

das Werk einem größeren Publikum vorzuführen. Vom Stadtmarketing kamen

einige hübsche junge Damen, die 300 Kappen mit Adler-und Stadtlogo im

Publikum verteilten, bevor Emma den ersten Puck zum Schlagerspiel

einwarf.

Dann ging es Schlag auf Schlag, die Adler drängten, die Eisbären

verteidigten, Goalie Rich Parent bekam jede Menge zu tun und machte eine

gute Figur. Unter den beobachtenden Augen von Lions-Trainer Rich

Chernomaz und Ex-Adler-Kapitän und heutigem Frankfurter Stephane Richer

zeigten die Mannheimer, welch Potential in ihnen steckt. Super-Chancen

von Hock, Martinec, Corbet oder Kennedy führten noch nicht zum

gewünschten Ergebnis. In der neunten Minute war es einmal mehr die

deutsche Reihe, die glänzte. Hock schoß auf Zuspiel von Martinec und

Kathan ein und ließ Parent keine Chance.

Shulmistra, für den dieses Spiel natürlich etwas Besonderes war,

schließlich stand er zuvor im Eisbären-Kasten und wäre eigentlich lieber

in Berlin geblieben, leistete Erstaunliches. Der Hexer im Tor fing auch

noch schier unhaltbare Pucks in den drei Dritteln. Allerdings zeigte

sich auch die Abwehr stabil und rettete vor allem in Unterzahl eins ums

andere Mal. In der 15. Minute das 2:0 von Derek Plante, Racine und Roach

hatten vorgelegt. Das Gedränge vor dem Bären-Tor war um diese Zeit so

dicht, dass anfangs keiner so richtig wußte, ob Jubeln angesagt war oder

nicht.

Im zweiten Drittel wieder zugkräftige Adler mit gutem Zusammenspiel,

aber auch sehenswerten Alleingängen. Munteres Schießen auf das Tor von

Parent, der jedoch Tore verhinderte. Corbet allerdings gelang in der 27.

Minute das 3:0, ein Treffer, der erst nach Videobeweis gegeben wurde,

auch hier Gedränge vor dem Gehäuse. Anschließend rettete Parent mit

einer wahren Glanzparade seine Eisbären vor einem weiteren Gegentreffer.

Ex-Jungadler Matthias Forster kam zweimal gut vor Richard Shulmistras

Tor, wurde aber von der Mannheimer Abwehr gestoppt. Einmal standen sich

Forster und sein ehemaliger Kollege Fabio Carciola, der nun in

blau-weiß-rot aufläuft, auf dem Eis gegenüber. Beide Youngster zeigten

guten Einsatz. Ullmann, Corbet und Hlushko mit schnellen Alleingängen

begeisterten die Fans, auch ohne Abschluss. "So spielt man Eishockey",

klang es begeistert von den Rängen.

Im dritten Abschnitt überstanden die Adler auch eine 3:5 Unterzahl,

Shulmistra wuchs noch mehr über sich hinaus. Außer Rand und Band

gerieten die Fans, als die Adler kurz vor Schluss - in der 60. Minute -

eine Überzahl geschickt nutzten und Yves Racine auf Zuspiel von Kennedy

und Ustorf den 4:0 Endstand erzielte. 16 Strafminuten für die Adler und

24 für die Eisbären, die zum Schluss bisweilen etwas ruppig agierten,

schlugen letztendlich zu Buche. Schiedsrichter Lichtnecker hatte die

Begegnung im Griff.

Eine Ehrenrunde für alle und zwei für Richard Shulmistra zeigten, dass

die Mannheimer Fans den Abend genossen hatten. 4000 sind zwar für ein

solches Schlagerspiel nicht viel, für einen Donnerstag Abend, an dem die

Begegnung auch noch im Fernsehen übertragen wird, jedoch in Ordnung.

Ein glücklicher Richard Shulmistra stellte sich anschließend den

Fragen der Journalisten. Klar, gab er zu, sei das ein besonderes Spiel

für ihn gewesen: "Ich war gerne in Berlin, ich bin dort gut behandelt

worden, ich habe mit vielen der Jungs zusammengespielt. Aber natürlich

wollte ich heute unbedingt gewinnen. Ich möchte meinen

Adler-Teamkollegen danken, die so gut gespielt haben und den Fans, die

uns so großartig unterstützen. Sie haben mir wirklich enorm geholfen."

Auch Sascha Goc freute sich über die Anfeuerungen, "das ist halt etwas

ganz anderes, als wenn die eigenen Fans sich gegen das Team stellen."

Goc war zufrieden: "Das war ein gutes Spiel. Wir haben das umgesetzt,

was der Trainer gesagt hat, viel Schießen, viel arbeiten, und es hat

geklappt." Irgendwie habe alles zusammengepasst, die Stürmer seien gut

gewesen, die Verteidigung auch, ein gewisses Glück sei noch

hinzugekommen und Shulmistra habe einen großen Tag erwischt. Er, Goc,

habe das Gefühl, der Knoten sei geplatzt, "wir sind heute von Beginn an

mit Selbstvertrauen aufs Eis gegangen und das hat man auch gemerkt".

Eisbär Steve Walker zollte den Adlern Respekt: "Sie haben vier sehr

ausgeglichene Reihen, wir waren heute immer einen Schritt hinter ihnen."

Das sei ein wirklich hartes Spiel gewesen, fügte er an, sechs Leute

hätten gefehlt, die Pokalbegegnung gegen Bietigheim habe vielen noch in

den Knochen gesteckt. "Wir haben ein toughes Spiel erwartet, wir

wussten, dass wir uns von dem Frankfurter Ergebnis nicht irreleiten

lassen durften." Die Liga habe diese Saison viele gute Teams, meinte

Walker, da könne man nicht jedes gewinnen, selbst, wenn man das wolle.

Shulmistra gönnte er den Shut-out, selbst wenn das von Berliner Sicht

aus natürlich bitter sei, aber Richard sei ein so großartiger

Teamkollege gewesen, dass man sich für ihn freuen könne. Und wer wisse

es, "nächstes Mal sieht es vielleicht schon wieder anders aus".

Bären-Trainer Pierre Pagé gratulierte dem Sieger. Er sei vorgewarnt

gewesen, meinte er, denn selbst beim Frankfurt-Spiel hätten die Adler

viele Chancen gehabt. Pagé: "Mannheim ist sehr gut." Die Eisbären hätten

vier Spiele in sieben Tagen absolviert, "wir hatten einen Plan, aber der

war ein bisschen schlecht und Mannheim war gut. Wir können beser spielen

und wir werden besser spielen", meinte der Berliner Coach und wünschte

den Adlern viel Glück.

Bill Stewart zeigte sich als ausgesprochen fairer Gewinner: "Ich

möchte sagen, dass den Eisbären sechs sehr wichtige Spieler gefehlt

haben", stellte er an den Beginn seiner Ausführungen. Für die Adler sei

es ungemein wichtig gewesen, dass das 5 gegen 5 Spiel ebenso geklappt

habe wie das "1 gegen 1 in der Ecke". Und natürlich wäre den special teams

eine besondere Bedeutung zugekommen, denn man sei vorgewarnt gewesen:

"Berlin ist das beste Team im Überzahlspiel mit 45 Prozent, das ist sehr

gefährlich." Man habe Berlin sofort unter Druck setzen wollen und das

sei gelungen. Adler-Ziel sei Disziplin, "und auch das läuft derzeit

gut". Zufriedenheit auf der ganzen Linie also in Mannheim an diesem

Abend. Nur einer schien nicht ganz glücklich zu sein. Jason Podollan

blieb außen vor und wich Fragen nach dem Warum aus: "Ich weiß es

nicht". An der gezerrten Schulter habe es nicht gelegen, hieß es hinter

den Kulissen. Woran aber dann, wußte keiner zu beantworten und Podollan

hielt sich vornehm zurück. (A.v.B.)


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